33. Kapitel 31

441 21 0
                                    

Maila! Hey, Maila!“ Minhos Stimme und ein Klopfen an der Scheibe weckten mich. Ich schlug die Augen auf und drehte mich zu der Scheibe in Erwartung den Crank wieder zu sehen. Aber anstatt des Cranks stand da Minho. „Minho?“, rief ich, stand schnell auf und eilte zu ihm. „Wie bist du dahin gekommen? Und wo ist der Crank?“ „Keine Ahnung wo der Crank hin ist. Als ich aufgewacht bin, war alles hell und da war auch keine Scheibe vor meiner Zelle. Warte, ich versuche dich zu befreien.“ Minho sah sich kurz um und ging dann kurz weg. Zurück kam er mit einem Gerät, dessen Sinn sich mir nicht ganz erschloss. „Geh mal da weg“, wies Minho mich an und ich trat schnell auf die Seite. Minho nahm Anlauf und warf das Ding dann mit voller Wucht gegen die Scheibe. Feine Risse entstanden. Minho hob das Ding wieder auf und warf erneut. Die Risse wurden größer. Erneut hob Minho das Gerät auf und warf es gegen de Scheibe. Es gab ein Knacken und dann splitterte die Scheibe. Ich atmete erleichtert auf. Minho reichte mir seine Hand und half mir über die vielen Scherben. Schon stand ich neben ihm auf dem Gang. „Und was jetzt?“, fragte ich ihn. „Ich würde sagen wir suchen einen Ausgang und verschwinden“, schlug Minho vor und ging auf die Tür zu, die uns am nächsten war. Er versuchte erst vorsichtig sie zu öffnen. Als das aber nicht klappte, rüttelte er stärker an ihr. „Wann lernst du es denn endlich? Wenn eine Tür verschlossen ist, dann kriegst du die nicht auf“, schmunzelte ich und ging zu der anderen Tür. Diese ließ sich zum Glück öffnen und ich lugte vorsichtig nach draußen. Ein weiterer Gang zog sich von rechts nach links. „Links oder rechts?“, fragte ich Minho leise. Er kam zu mir und spähte ebenfalls auf den Gang. „Ich bin für links.“ Ich nickte und trat weiter aus der Tür. Minho folgte mir und schloss die Tür wieder leise hinter uns. Ich blickte mich noch einmal um und lief dann den linken Gang entlang. Minho folgte mir und blickte immer mal wieder nach hinten. Wir waren nicht weit gelaufen, da kreuzte sich der Gang mit einem weiteren. Ich blickte zuerst um die Ecken um sicherzustellen, dass auch nirgendwo jemand war. Dann wandte ich mich an Minho. „Wo lang jetzt?“ Minho zuckte nur mit den Schultern. „Weiter geradeaus?“ Ich nickte und wir liefen weiter. So ging das die nächsten Minuten, wenn nicht sogar Stunden. Wir schlichen durch die Flure und passten auf, dass uns niemand entdeckte. Wir liefen mal geradeaus, mal nach links und mal nach rechts. Wir kamen sogar durch ein paar Türen. „Hey, da vorne“, zischte Minho mir plötzlich zu und zeigte in einen Gang. Dort war eine Tür und darüber ein leuchtendes ‚EXIT‘-Schild. „Das war doch viel zu einfach, findest du nicht?“, fragte ich misstrauisch. „Ach was. WICKED ist einfach zu dumm. Komm jetzt, bevor uns doch noch jemand erwischt.“ Minho fasste meinen Arm und zog mich hinter sich her auf den vermeintlichen Ausgang zu. Euphorisch öffnete er die Tür und wir traten hinaus. Direkt in die Arme von mindestens ein Dutzend WICKED Soldaten und Janson. Oh man. Ich wusste doch, dass das zu einfach war. „Ich hab’s dir doch gesagt“, zischte ich Minho zu, während dieser sich beschützend vor mich stellte und mir einen kurzen, grimmigen Blick zuwarf. „Oh, dachtet ihr wirklich, dass wir euch so leicht entkommen lassen würden. Tz.“ Janson schüttelte den Kopf und gab irgendein stummes Zeichen. Die Soldaten hoben ihre Waffen und schossen auf uns. „Was zum?“ In meinem Arm steckte ein komischer Pfeil, den ich schnell heraus zog. Minho vor mir fing an zu taumeln. Oder war ich das? Alles drehte sich und wurde langsam schwarz. „Schlaft gut“, hörte ich noch Janson lachen. Den Aufprall auf den Boden bekam ich schon gar nicht mehr mit. Wieder wach wurde ich in meinem Bett in unserem Gefängnis. „Minho?“, fragte ich mit schwacher Stimme und blickte zu Minhos Bett. Minho drehte sich zu mir und stemmte sich dann ächzend auf. Immer noch leicht schwankend kam er zu meinem Bett gestolpert und legte sich neben mich. „Ich hasse WICKED“, murmelte er in mein Kissen und ich nickte zustimmend. „Glaubst du, die anderen kommen noch? Wir sind doch schon so lange hier?“, fragte ich in die Stille. „Aber natürlich kommen die anderen. So wie ich Thomas kenne, hat der Strunk bestimmt schon einen halsbrecherischen und lebensmüden Plan ausgetüftelt, um uns zu retten“, nuschelte Minho. „Und jetzt ruh dich aus. WICKED hat sicher noch mehr auf Lager.“ Ich tat es ihm gleich und versuchte wieder zu schlafen.

Das Mädchen ohne GruppeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt