„Du Chloe?", fragte Melia, während sie im Bad vor dem Spiegel stand und sich schminkte. „Hmm?", antwortete die Blondine, vom Nebenraum aus. Sie hatte gerade ihren Kamm im Mund, während sie an ihren Haaren herumspielte. „Glaubst du, dass Fred es irgendwann rafft?" Mit ‚es' meinte sie, dass sie auf ihn stand. Und das schon seit Jahren...
Chloe ließ ihre Haare wieder fallen, die Frisur sah eh nicht gut aus, und nahm den Kamm aus dem Mund. „Nichts gegen Fred, aber der braucht mal einen ordentlichen Tritt, damit er das kapiert. Und heute ist der perfekte Tag dafür!" Sie ging zu Melia und grinste sie im Spiegel an. Melia fand das nicht so überzeugend. „Als ich ihn gefragt habe, ob wir zusammen auf den Ball gehen wollen, dachte er ich meinte als Freunde", sagte sie und seufzte frustriert auf. „Der wird sich sein ‚Freunde' schon noch in den Arsch schieben, wenn er dich sieht!", erwiderte Chloe aufmunternd. „Ihr macht euch schon einen richtig romantischen Abend heute und er wird merken, dass er viel mehr als Freunde mit dir sein will." Melia war da nicht so zuversichtlich wie ihre beste Freundin. „Zu dritt?", fragte sie und rümpfte kritisch die Nase. Da war schließlich noch Sophie, die genau wie Fred und sie auch kein richtiges Date hatte und den Abend vermutlich mit ihnen verbringen würde. „Quatsch!", meinte Chloe. „Sophie ist nicht umsonst die schlauste von uns. Sie weiß ganz genau, was du dir wünschst und wird euch nicht im Weg stehen." „Aber wir können sie doch auch nicht einfach alle alleine lassen..." „Werden wir auch nicht! Sie kann ja mit jedem Pärchen ein bisschen Zeit verbringen und wir werden wahrscheinlich eh viel Zeit alle zusammen verbringen. Und jetzt mach dir nicht so viele Gedanken, sondern sag mir lieber, was ich mit meinen Haaren machen soll! Ich drehe durch!" Melia lachte. Hoffentlich hatte Chloe Recht! Sie begann ihrer Freundin mit deren Frisur zu helfen und konzentrierte sich auf positive Gedanken. Der Abend würde schön werden!
Eine halbe Stunde später drehten sich die beiden zufrieden vorm Spiegel. „Wir sehen klasse aus!", rief Melia triumphierend aus. Sie trug ein bodenlanges, hellblaues Kleid mit Spitze und Glitzersteinchen, die fröhlich im Licht funkelten. Chloe hingegen hatte Winterball anscheinend als Weihnachtsball interpretiert oder sie wollte einfach nur auffallen, was auch nicht verwunderlich wäre, denn sie trug ein leuchtend rotes Kleid. „Umwerfend!", stimmte sie Chloe zu. „Sind wir soweit? Die anderen warten bestimmt schon." Die Brünette nickte und hakte sich bei ihrer Freundin unter. Gemeinsam verließen sie den Schlafsaal und gingen runter in den Gemeinschaftsraum.
Dort warteten tatsächlich schon James und Fred, die ausnahmsweise mal nicht die letzten waren, und Phillip Adams. Er war ein beliebter Schüler aus der Stufe über ihnen und hatte Chloe gefragt, ob sie sein Date für den Ball sein wollte.
Bei dem Anblick der Mädchen bekamen die Jungs große Augen. Melia stellte zufrieden fest, dass Fred erstmal schlucken musste, bevor er sich räusperte und ein „Wow", rausbrachte. „Du siehst wunderschön aus." Ihr stieg die Hitze in die Wangen und sie war froh, dass man dies dank ihrer dunklen Haut nicht sehen konnte. „Danke", murmelte sie und hakte sich bei ihm ein. Er konnte eben doch ein Gentleman sein.
Währenddessen hatte Chloe ihr Date und James begrüßt und die Gruppe machte sich auf nach unten. In der Eingangshalle würden sie die anderen treffen.
Aliana, Tyler und Sophie waren natürlich schon da und warteten auf ihre Freunde. „Da seid ihr ja endlich! Wir dachten schon, wir würden das Essen verpassen wegen euch...", rief Sophie, sobald sie die Gruppe erblickte. „Die große Halle ist noch nicht mal eröffnet", erwiderte Chloe zur Verteidigung.
Alle begrüßten sich und gaben sich gegenseitig Komplimente, während Phillip etwas verloren danebenstand. Er hatte Chloe auf ein Date gefragt und nicht ihre ganze Freundesgruppe... Immerhin war er froh darüber, dass ihre Zwillingsschwester zwar das gleiche Kleid trug, jedoch in dunkelblau. So würde er sie nicht verwechseln können.
James verabschiedete sich kurz, um sein Date abzuholen und als er mit Clarissa Jenkins wieder kam war die Gruppe endlich vollzählig. Es wurde auch Zeit, denn nun wurde der Ball eröffnet und die Schüler strömten in die große Halle, um einen guten Platz zu ergattern.
Heute waren die großen Häusertische verschwunden und stattdessen war die Halle voller runder Tische in den verschiedensten Größen. Die Freunde hatten Glück, dass die kleineren Tische beliebter waren und ergatterten einen, an dem sie alle neun Platz hatten. Er war zwar eigentlich für zehn Leute gedacht, doch den überschüssigen Stuhl schnappte sich kurz darauf ein anderer Schüler.
Fasziniert sahen sich die Freunde um. Die große Halle war wirklich wunderschön dekoriert! Alles war mit magischem Eis bedeckt, das funkelte und glitzerte, aber nicht wirklich kalt war. Von der Decke, die eigentlich immer den Himmel, wie er draußen war, wiedergab, rieselte heute Schnee, der allerdings den Boden nicht erreichte und es herrschte generell eine märchenhafte Stimmung. Dazu kam noch, dass sich alle Schüler richtig fein angezogen hatten. Auch die jüngeren Schüler bis zur vierten Klasse hatten sich ein wenig hübsch gemacht, obwohl sie nach dem Essen gehen mussten. Die älteren Jungen trugen alle relativ einheitlich Anzughose, Hemd und Festumhang, während die Mädchen ihre schönsten Ballkleider präsentierten. Die meisten hatten blaue Kleider. Einige trugen auch dunkelgrüne, wie Sophie, oder hellrosa Kleider, wie James Date, aber grundsätzlich fügten sie sich sehr gut in das Thema ein. Nicht so wie Chloe, die eine von wenigen war, die mit ihren roten Kleidern richtig herausstachen.
„Na seht ihr!", raunte sie ihren Freunden zu, als eine Drittklässlerin in einem knielangen roten Kleid an ihnen vorbeilief. „Ich bin nicht die Einzige, die das Motto verfehlt hat." Die anderen lachten. „Gib es doch zu!", sprach James aus, was sie alle dachten. „Du genießt die Aufmerksamkeit." Chloe zuckte nur mit den Schultern und grinste. In diesem Moment meldete sich jedoch Professor McGonagall zu Wort und nahm es ihr ab zu antworten.
„Meine Lieben Schüler!", rief sie mit magisch verstärkter Stimme. Sofort wurde es leise im Raum und alle, die noch standen, suchten sich schnell einen Platz. „Herzlich Willkommen zu unserem ersten Winterball seit vielen Jahren! Ich möchte Sie alle daran erinnern, dass die Erst- bis Viertklässler nach dem Essen in ihre Gemeinschaftsräume gehen müssen." Ein Murren der jüngeren Schüler ging durch die Reihen. „Außerdem ist der Konsum von Alkohol, mit der Ausnahme von Butterbier, für alle nach wie vor verboten." Diesmal murrten alle Älteren. „Dies war es jedoch auch schon zu den Unannehmlichkeiten der Regeln. Ich wünsche Ihnen allen einen wundervollen Abend! Lassen Sie es sich schmecken!" Alle klatschten höflich, die Professorin setzte sich wieder und auf den Tischen erschien das Essen.
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Naa, wie gefällt euch der Anfang? Ich hoffe ihr seid gespannt auf den Rest der Story und freue mich auf euer Feedback!
LG Ari (:
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Der Winterball
Fiksi PenggemarHogwarts erster Winterball seit Jahren steht an und eine Gruppe von Freunden, darunter James Sirius Potter, Fred Weasley Jr. und ein paar OCs, wird an diesem Abend sehr viel erleben. Es wird getanzt, gescherzt, getrunken, gelacht, gestritten, geknut...