Maxi:
Seit Sunny in den Wald gerannt ist, als wir uns den Film angesehen haben, waren ein paar Tage vergangen. Noch immer hat sie nicht gesagt, was genau sie so aufgewühlt hatte, doch es musste etwas mit dem Film zu tun haben.
Anfangs wehrte sie sich wieder mit ins Lager zu kommen, ließ sich aber dann doch von mir überreden. Sie ging sofort in ihr Zelt um zu schlafen.
Am nächsten Tag war sie wie ausgewechselt, als wäre nie etwas gewesen. Sunny alberte mit Markus rum und war wieder entspannt wie eh und je. Entweder sie versteckte ihre Emotionen oder sie war gestern wirklich einfach nur zu geschockt vom Film, was ich ihr nicht mal verübeln konnte. Immerhin kannte sie bis vor gut eineinhalb Wochen nicht mal irgendeinen Film.
„Kommst du mal eben mit?" hielt ich Sunny meine Hand hin. Sofort ergriff sie diese und ließ sich von mir mitziehen.
„Hör zu, wegen neulich....es tut mir leid. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass du dir so einen Film ansieht. Der war einfach zu heftig." versuchte ich das Thema erneut aufzugreifen.
Sunny winkte schnell ab. „Schon gut, ist ja nichts passiert. Ich hab einfach überreagiert, weil....weil ich mich so erschrocken hab." Sunny lächelte mich an. „Wollen wir ein bisschen spazieren gehen?" schlug sie vor.
Kurz gab ich den anderen mit einem Wink zu verstehen, dass wir eine Zeit weg wären und gingen los. Eine Zeit lang gingen wir schweigend durch den Wald, bis ich schließlich das schweigen brach. „Als ich dich damals am See gesehen habe, in dieser Vollmondnacht, da hast du ein Lied gesummt." Sunny sah lächelnd zu mir hoch. „Hat es dir gefallen?"
Augenblicklich erwiderte ich ihr lächeln un nickte ich. „Mein Ziehvater hat es mir beigebracht. Er hat es von meinem Vater gelernt und dachte, dass es mich an meine Eltern erinnern würde. Nunja...erinnern ist gut gesagt, eher so als Verbindung oder so, meinte er. Dass ich etwas von meinen Eltern hab." erklärte Sunny und ging weiter.
„Vermisst du deine Familie sehr?" fragte ich weiter. Fast unmerklich nickte Sunny. „Ja, eigentlich schon. Aber es war besser das ich gegangen bin."
„Was ist zwischen euch vorgefallen? Warum denkst du, dass du sie in Gefahr gebracht hättest? Ist es, weil ihr so abgeschieden gelebt habt?" Vielleicht würde Sunny mir erzählen, was zwischen ihrer Familie und ihr vorgefallen war, doch sie schüttelte nur den Kopf. „Tut mir Leid Maxi, aber ich kann darüber nicht sprechen." Ich spürte dass Sunny nicht bereit war darüber zu reden, weshalb ich dies auch akzeptierte. Irgendwann würde sie es mir sagen, wenn sie es für richtig hielt.
„Ich muss dir etwas sagen, Sunny." begann ich nun ernst, aus irgendeinem Grund wusste ich, dass nun der richtige Zeitpunkt für meine Worte gekommen war.
Erwartungsvoll sah sie mich mit ihren grünen Augen an, wie immer verfiel ich diesen Augen. Sie hatten etwas mysthisches, dieses grün, mit dieser bernsteinfarbenen Umrandung. Auch wen Sunny damals zu Markus meinte, dass dies Kontaktlinsen waren, etwas in mir wollte das nicht glauben. Vielleicht hatte es etwas mit ihren Genen zu tun.
„Ähm, Maxi? Es wird schon langsam etwas kalt..." riss sie mich aus meinen Gedanken.
„Oh, tut mir leid! Es ist nur, deine Augen...sie sind so wunderschön." sanft strich ich Sunnys langes Haar aus ihrem Gesicht und betrachtete weiter ihre Augen. „Was ich eigentlich sagen wollte, ich,...also...." Verdammt, ich war einfach kein Mann der großen Worte. Sunny senkte kurz ihren Blick und sah mich wieder an. „Ich denke ich weiß, was du sagen willst. Ich fühle es auch." Ihre Stimme war so leise und trotzdem konnte ich jedes Wort verstehen, als würde sie in normaler Lautstärke mit mir reden.
![](https://img.wattpad.com/cover/287487286-288-k526754.jpg)
DU LIEST GERADE
Bis in alle Ewigkeit
Romance"Wenn du sie wirklich liebst, dann musst du es tun, Maxi. Um mit ihr zu leben, musst du erst sterben. Nur so kannst du mit ihr leben und glücklich werden."