Kapitel 5 "Wo ist Leon"

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Maxi:

Wir hatten Leon überall gesucht, konnten ihn aber nirgendwo finden.

Nun weiteten wir unsere Suche aus und fuhren mit unseren Motorrädern die Gegend ab. Sollten wir ihn in den nächsten Tagen nicht finden, würden wir unsere Zelte abbauen und weiterfahren. Wir würden Leon finden und sei es das letzte was wir taten.

Gerade suchte ich nochmal den See ab, als ich wieder die Melodie hörte, die mich schon seit Wochen verfolgte. Doch dieses mal wurde sie nicht gespielt, sie wurde gesummt.

Gebannt folgte ich dem Summen und fand mich wieder an der kleinen Lichtung. Mitten im Wasser stand Sunny und badete?! Gut, es war jetzt nicht kalt, aber wieso kam sie noch so spät zum Baden hierher? Immerhin war es schon dunkel.

„Hallo!" rief ich ihr zu und Sunny drehte sich erschrocken zu mir. Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Hallo Maxi. Suchst du wieder deine Freunde?" grinste sie mich an.

„Ehrlich gesagt, ja. Leon ist vor etwa einer Woche verschwunden." beantwortete ich ihre Frage. Sunny schwamm ans Ufer. Sie trug ein weißes langes Hemdchen. Sofort senkte ich den Blick. „Seit einer Woche sagst du?" hörte ich Sunny auf mich zukommen. Unmittelbar vor mir blieb sie stehen. Langsam hob ich meinen Kopf und sah Sunny direkt in ihre grünen Augen. Moment, grün? Waren die nicht beim letzten Mal Bernsteinfarben mit leichtem Grünton? „Was ist mit deinen Augen?" fragte ich sie daher etwas verwirrt.

„Was soll damit sein?" erwiderte sie ebenso verwirrt.

„Beim letzten mal waren die mehr Bernsteinfarben und jetzt sind sie grün mit bernsteinfarbener Umrandung. Wie ist das möglich?"

Sunny wandte schnell ihren Blick von mir und ging einen Schritt zurück. Erneut fiel mein Blick auf ihr nasses Hemdchen. Ob ihr bewusst war, dass ihr Hemdchen grad durchsichtig war, durch die Nässe? Schnell zog ich mir meine Jacke aus und hing sie über Sunny's Schultern. „Nicht dass du noch frierst." meinte ich dabei. Lächelnd bedankte sie sich bei mir und zog meine Jacke enger um sich.

„Hast du eine Ahnung wo dein Freund sein könnte?" fragte sie.

„Nein, den einzigen Hinweis den wir haben, ist eine Kette." antwortete ich ihr seufzend.

„Eine Kette?" Irgendetwas änderte sich an Sunny's Stimmlage. Ich nickte.

„Bist du hier aus der Gegend? Vielleicht erkennst du sie ja, oder dieses Symbol!" antwortete ich enthusiastisch. Neuer Mut ergriff mich. Was wenn Sunny diese Kette oder das Symbol wiedererkannte?

„Ich kann sie mir ja mal ansehen." meinte sie zögernd. „Das wär super! Komm!" erwiderte ich sofort und griff nach Sunny's Hand, um sie hinter mir herzuziehen.

Sunny:

Etwa 10 Minuten später erreichten wir eine Art Lager. Es saßen ein paar Jungs rum, die ziemlich frustriert aussahen.

„Shitte nochmal! Wenn Maxi keinen Erfolg hatte, brechen wir morgen auf. Irgendwo muss er doch sein!" kam ein dunkelblondes Mädchen schimpfend aus einem der Zelte.

Waren das alles Menschen? „Pass auf, dass du nicht stolperst. Raban und Joschka bilden sich ein, dass es hier Vampire gibt. Sie haben alle möglichen Fallen aufgestellt." lachte Maxi als wir näher kamen. Abrupt blieb ich stehen. Bitte was?

Maxi blieb ebenfalls stehen und sah mich belustigt an. „Keine Angst, es gibt keine Vampire. Und auch wenn, dann würden die dank Raban und Joschka keine Chance haben." grinste Maxi und hielt mir wieder seine Hand hin. Darkside hatte recht, Menschen waren mehr als gefährlich. Was sollte ich jetzt nur tun? Ich konnte unmöglich jetzt abhauen, vor allem, wo die anderen auf uns aufmerksam wurden. Nervös griff ich nach Maxi's ausgestreckter Hand und ließ mich von ihm in die Mitte des Lagers führen.

Bis in alle EwigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt