Choi Yeonjun und Choi Beomgyu mögen sich nicht besonders. Und das nur aus einem Grund.
Ihre Eltern sind ein Paar.
Trotzdem versucht Beomgyu, das Beste aus der Situation zu machen, während sein baldiger Stiefbruder nur die Ablehnung im Kopf hat. Yeo...
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Seit der kleinen Nacht- und Nebelaktion in der Schule waren die zwei Jungs nicht wirklich zum Reden gekommen. Zwar hatten sie sich gesehen, besonders in der Klasse, doch mehr als Smalltalk konnten sie nicht führen. Viel zu schnell war deshalb das Wochenende gekommen, das so einiges ändern würde. Denn gerade waren Beomgyu und seine kleine Schwester noch dabei, das letzte Regal für Yeonjuns neues Zimmer aufzubauen.
«Bist du nervös, dass Yeonjun und Byungho jetzt einziehen?», fragte Hanseo den Größeren und reichte ihm den Schraubenzieher.
Er wirkte schon den ganzen Tag etwas aufgewühlt und Hanseo hatte ein gutes Auge dafür.
Und der große Bruder nickte etwas. «Ja. Ich verstehe mich mit Yeonjun besser, aber ich weiß nicht, ob er sich hier wie zu Hause fühlen wird», gestand er dem Mädchen, die für ihr Alter wesentlich reifer war, als manche denken würden. «Ich möchte, dass er sich wohlfühlt.»
«Wir geben einfach unser Bestes», gebärdete das kleine Mädchen mit einem Lächeln. «Vielleicht gibt es ja doch Wunder.» Sie ging einige Schritte zurück und kramte in der kleinen Werkzeugkiste herum. Ihre kleinen Hände suchten nach den richtigen Schrauben, aber sie konnte sich nicht mehr erinnern, welche es waren. Dann stand sie wieder auf und wandte sich dem Grauhaarigen zu, kicherte dabei leicht: «Auch wenn Mister Griesgram ein schwieriger Fall ist.»
Tadelnd hob Beomgyu den Zeigefinger und runzelte die Stirn. «Er ist nicht wirklich ein Griesgram. Er vermisst nur seine Mama.»
Dann widmete er sich wieder dem Schraubenzieher in seiner Hand und zog den kleinen Metallstift fest in das dazu vorgesehene Loch. Ein paar der Schrauben fehlten noch, dann könnten sie das Regal aufstellen und das Zimmer für seinen Stiefbruder war fertig.
Mit einem Schmollen zog die Dunkelhaarige an dem Ärmel ihres Bruders, bis dieser sie wieder ansah. «Wo ist seine Mama?», fragte sie mit dringlichem Blick, ihre Augen so groß wie zwei Knöpfe.
Ein für Hanseo ungehörtes Seufzen verließ den Grauhaarigen und er ließ die Schultern sinken, sah seine kleine Schwester einen Moment lang an. Dann deutete er mit dem Finger nach oben in Richtung Himmel und gebärdete: «Sie ist gestorben.»
