Mit einem Seufzen hievte Yeonjun die zwei Reisetaschen in die obere Halterung, rückte sie etwas zurecht, damit sie bei der Zugfahrt nicht wieder herunterfielen und ließ sich dann schließlich vor seinem Freund auf den Sessel fallen. Er war froh, endlich auf dem Weg zu Beomgyus Vater zu sein, auch wenn er der kleinen Familie weiß machen musste, er würde bei Soobin im Ferienhaus übernachten.
Früher war es nicht so schwer gewesen, Byungho anzulügen, doch irgendwie hatte er gehofft, er könnte dies hinter sich lassen.
Dabei hatte er nun eine geheime Beziehung und fuhr ganz sicher nicht mit Soobin zu seinem Ferienhaus.
Sein Magen grummelte etwas, immerhin wusste er nicht einmal, wo er schlafen sollte, wenn er nicht bei Beomgyu bleiben durfte. Nachdenklich lehnte er seinen Kopf gegen die Scheibe, während er aus dem Augenwinkel erkennen konnte, dass er von seinem Freund beobachtet wurde.
»Ist alles okay?«, fragte Beomgyu, dem nicht entgangen war wie schweigsam und nachdenklich der Blauhaarige geworden war, seitdem sie den Zug betreten hatten.
Ob ihm die Idee, mit ihm mitzukommen, nun nicht mehr gefiel?
Hatte er seine Meinung geändert?
Schließlich war es Yeonjuns Plan gewesen, einfach mit ihm mitzukommen, obwohl beide keine Ahnung hatten, wie Beomgyus Vater darauf überhaupt reagieren würde.
Kurz erhob er sich noch einmal von seinem Sitzplatz, sah sich im Waggon nach einem bekannten Gesicht um, und als er keines entdeckte, sank er wieder nieder, nicht ohne Beomgyu liebevoll übers Knie zu streichen.
»Ich brauch die Zeit mit dir«, flüsterte er, obwohl Yeonjun gerade noch einmal sichergegangen war, dass keiner lauschte.
Dennoch war es nach der Aktion im Dachboden unangenehm gewesen, sich längere Zeit später wieder ins Zimmer zu schleichen, aus dem Fenster zu steigen und schließlich so zu tun, als wär man einfach nach Hause gekommen. Jaeyi hatte ihn gemustert, als wäre er irre mit seiner verwuschelten blauen Mähne und dem falsch geknüpften Hemd. Aber er war einfach so aus dem Häuschen gewesen, dass er auf diese Dinge gar nicht mehr geachtet hatte.
Die Worte entlockten dem Gleichaltrigen ein Lächeln und er lehnte sich vor, um seine Hände auf Yeonjuns Knie abzulegen.
»Ich auch«, bestätigte er seinem Stiefbruder sanft, ein sachtes Lächeln auf den Lippen. »Mein Dad wird dich sicher nicht vor die Tür setzen.« Ein kurzes, heiseres Lachen entwischte Beomgyu und er schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht. Du bist mein Sternenlicht, wie soll ich denn ohne dich einschlafen?«
Gerührt von den Worten, auch wenn er seiner Meinung nach überhaupt kein Fan vom Süßholz raspeln war, fanden seine Hände zu Beomgyus Wangen, ummantelten sie vorsichtig und sanft. Weil er keine Worte dafür fand, bedankte er sich für diese Aussage mit einem Kuss.
Voller Zuneigung und Liebe.
Und er war froh, dass der Zug bereits losgefahren war und somit keine Passanten durch die Fenster starren konnten. »Ich will auch bei dir bleiben«, sagte er so leise, dass es nur Beomgyu hören konnte. Die Dringlichkeit seiner Bitte unterstrich er mit den zusammengedrückten Augenbrauen und dem leichten Schmollmund. »Nur wird er es wohl komisch finden, wenn du ihm sagst, du hättest statt dem Sternenlicht mich mit.«
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✔ Under 𝑆𝑝𝑎𝑟𝑘𝑙𝑖𝑛𝑔 𝑆𝑡𝑎𝑟𝑠 Our 𝑆𝑒𝑐𝑟𝑒𝑡𝑠 Began | Beomjun
Teen FictionChoi Yeonjun und Choi Beomgyu mögen sich nicht besonders. Und das nur aus einem Grund. Ihre Eltern sind ein Paar. Trotzdem versucht Beomgyu, das Beste aus der Situation zu machen, während sein baldiger Stiefbruder nur die Ablehnung im Kopf hat. Yeo...