(POV. Karma)
Keuchend warf ich Nagisa auf die Klippe und sank neben ihm zusammen. Meine Augen tränten vom giftigen Rauch.
„Scheiße, was sollte das?", hustete ich. „Du wärst fast draufgegangen, Nagisa! Hätten dich die Flammen geschluckt, hätte ich deine Seele nie retten können!"
Er ignorierte mich. Gereizt hob ich den Kopf und musste einige Male blinzeln, um ihn zu erkennen. Er hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt, wie ein kleiner Igel, der sich vor einem Feind versteckt.
Ich schnaubte verächtlich. „War doch klar, dass du sowas tust. Du drückst dich immer vor Gesprächen die du nicht magst, ist dir das mal aufgefallen? Ich hasse das!"
Er blieb frustrierend ruhig. Sonst, wenn ich ihn so anfuhr, regte er sich wenigstens. Ich legte genervt den Kopf zurück und sah dem Rauch nach, der in die Dunkelheit stieg.
„Hör zu", seufzte ich. „Es ist nicht so, als würde die Welt untergehen, nur weil uns ein Fehler passiert ist. Warum denkst du direkt an Selbstmord? Sonst bist du nie so hastig. Wir haben so viele Möglichkeiten."
Ich wartete darauf, dass er etwas sagte. Schon wieder vergeblich. So langsam sammelte sich die Wut in voller Hitze in mir an. Ich spürte, wie sich meine Hände anzündeten.
Dieser ignorante Bastard.
In Sekunden war ich auf den Beinen und trat ihm feste gegen die Schulter. „Scheiße, jetzt sag doch was!"
Der Tritt drehte ihn auf den Rücken. Seine Augen waren geschlossen. Geschlossen, nicht zusammengekniffen, geschlossen, als würde er schlafen. Und das war das Problem.
Ist er überhaupt bei Bewusstsein?
Das Feuer in meinen Händen erstarb und ich kniete mich neben ihn.
„Nagisa?", versuchte ich es erneut. „Hey."
Ich beugte mich zu seinem Mund herunter und lauschte seinem Atem.Zu langsam und zu flach. Auch sein Herzschlag war langsamer als normal. Und . . . der andere auch. Hatte er zu viel Rauch eingeatmet?
Fuck?!
Mit zitternden Fingern hielt ich ihm die Nase zu, klappte seinen Mund auf und holte tief Luft. Das war das erste Mal, dass ich jemanden Mund-zu-Mund beatmete.
Für eine erschreckend lange Zeit passierte überhaupt nichts. Dann krümmte sich Nagisas Rücken und er hustete mir direkt in den Mund. Leider war es nicht nur Speichel, was dabei mitkam.
Das ätzende Schlangengift sickerte langsam meinen Hals hinunter und entlockte mir Zischlaute, wie letztes Mal, als mich mein Vater gezwungen hatte, Säure zu trinken.
Wenigstens war es dieses Mal erträglicher. Mein Körper baute den Stoff zügig ab und heilte sich von den Wunden, bis ich wieder atmen konnte. Ich räusperte mich schmerzvoll und sah im Augenwinkel, wie Nagisa vor mir wegkroch.
Ich hielt keuchend sein Shirt fest. „Nagi-"
Er zischte. „Geh weg!"
Sein Ton machte mich so gereizt. Ich packte seinen Arm und schleifte ihn zu mir zurück. „Nein!"(POV. Nagisa)
Karma teleportierte in sein Zimmer, bevor ich zum zweiten Mal springen konnte.
„Bitte", begann er, noch heiser von dem Gift, und hielt meine Hände fest, als ich ihn wegdrücken wollte.
„Lass mich endlich in Ruhe!", keifte ich. „Ich mach Schluss! Es ist aus! Lass mich einfach gehen!"„Halt's Maul", giftete er zurück. „Ich lass dich nicht gehen, bis wir geredet haben."
Zum ersten Mal bekam ich das Bedürfnis, ihm ernsthaft wehzutun. Ihn zu beißen und zu kratzen, bis alles voller Blut wäre. Er machte mich so sauer.
DU LIEST GERADE
Durch die Hölle mit dir - Karmagisa
Fanfiction❗enthält Gewalt und Sex❗ Karma, ein Dämon hohen Ranges, wird für ein Attentat in die Menschenwelt geschickt. An sich ist das nichts Ungewöhnliches, wäre da nicht dieser komische Typ, der ihm plötzlich auf Schritt und Tritt folgt. Fakt ist, dass Nagi...