Als mir auffiel was ich getan hatte, stand ich bereits mitten im Raum. Allerdings schien es Karma überhaupt nicht zu überraschen, mich zu sehen.
Nein . . . warte. Was macht er da?
Er kauerte auf den Bodenfliesen, hatte die Knie an den Oberkörper angezogen und den Kopf so weit gesenkt, dass es aussah, als würde er schlafen. Der harte Strahl der Dusche prasselte auf ihn hinab und besetzte seine Haut mit glitzernden Tropfen. Ich wich überfordert zurück.
Was zum-?
,,Karma, was machst du denn?", fragte ich und kam ein paar Schritte näher. Da ich durch das verschwommene Glas nicht sah, ob er mich gehört hatte, öffnete ich die Duschtür. Dampf kam mir entgegen. Karma reagierte überhaupt nicht.
,,Bist du tot?", fragte ich ernst.
Erst jetzt sah Karma auf. Sein Kopf kippte schwer nach hinten und stieß mit einem dumpfen Geräusch gegen die Wand.,,Ah", sagte er leise. ,,Nagisa."
Seine Betonung war träge und verwirrt. Als wäre er betrunken.,,Was machst du da? Warum sitzt du auf dem Boden? Hast du geschlafen? Wieso bist du so komisch??", bombardierte ich ihn und drehte das Wasser ab.
,,Bin ich das? Heh . . ."
,,Hast du Alkohol getrunken?"Langsam wurde ich ungeduldig, er antwortete kaum auf meine Fragen.
Er schluckte und schüttelte den Kopf. ,,Weiß nicht."Erschöpft schob er sich das Haar aus den Augen. ,,Nein. Da war irgendein Licht . . . ich bin fast abgekratzt. Ich glaub, ich war ohnmächtig. Zwei Stunden . . . oder wie viel? . . . äh. Keine Ahnung. Das war ein . . . scheiß Teil . . ."
Ich starrte ihn verständnislos an. ,,Was?"
,,Warte-"
Er keuchte auf und ließ den Kopf wieder hängen. Ich kniete mich neben ihn.Vorsichtig hob ich sein Kinn, um mir sein Gesicht anzusehen. Er war leichenblass und seine Augenlider zitterten, als er versuchte mich anzusehen.
,,Hast du Drogen genommen? Warum sagst du denn nichts?", fragte ich hilflos.
Seine Atmung wurde immer schnappender. ,,Ich kann nicht-"Dann wurde sein Kopf schwer. Würde ich sein Kinn nicht stützen, wäre er ein drittes Mal nach unten gekippt. Karma war ohnmächtig.
Was zum Teufel?!
Ohne die nötige Spannung in seinen Gelenken ließen seine Arme nach und rutschten von seinen Knien. Diese sackten durch den fehlenden Halt ebenfalls runter.
Ich hatte ganz vergessen, dass er nackt war. Und jetzt lag er hier, sein ganzer Intimbereich entblößt. Ich versuchte, ihn nicht anzustarren.
Soll ich versuchen, ihn ins Bett zu tragen? Oder lieber warten, bis er von selbst aufwacht?
Nur ein einziger Blick auf seinen großen nackten Körper genügte. Ich holte ihm Handtücher mit denen ich seinen Körper zudeckte, damit er nicht fror, dann ließ ich ihn alleine.
In der Küche herrschte das reinste Chaos. Karmas Tasche und ihr Inhalt lagen verstreut herum, als hätte sie jemand ausgeschüttet und darin herum gewühlt. Was war bitte vorgefallen, als ich nicht hier gewesen war?
Ich ging um das Zeug herum zur Herdplatte, auf dem ein Topf stand. Karma hatte sich um Essen gekümmert. Hatte er alleine gekocht?
Ich wärmte mir einen Teller in der Mikrowelle auf und probierte es.
Mmmh!
Gab es eigentlich etwas, was er nicht konnte? Meine Güte . . .
Nach einer halben Stunde hörte ich Geräusche aus dem Bad. Trotzdem blieb ich auf der Couch sitzen und ließ ihm Zeit. Als er endlich ins Wohnzimmer schwankte und zum Tisch sah, wurde er blasser als ohnehin schon.
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Durch die Hölle mit dir - Karmagisa
أدب الهواة❗enthält Gewalt und Sex❗ Karma, ein Dämon hohen Ranges, wird für ein Attentat in die Menschenwelt geschickt. An sich ist das nichts Ungewöhnliches, wäre da nicht dieser komische Typ, der ihm plötzlich auf Schritt und Tritt folgt. Fakt ist, dass Nagi...