Geschrieben von Jolusch
Bild gezeichnet von Kleinaya
Under the mistletoe
Es war kalt. Nicht nur ein bisschen, es war wirklich bitterkalt. Es war schon einige Zeit her, dass Taichi seine Hände zum letzten Mal richtig gespürt hatte und auch seine Füße wurden langsam kalt, was das Laufen nicht gerade einfacher und noch weniger angenehm machte.
Er hatte schon im Vorfeld gewusst, dass kalte Temperaturen gemeldet waren, doch es fühlte sich einfach noch so viel kälter an als die vom Wetterbericht prophezeiten Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt. Nicht, dass er sich nicht ausreichend warm angezogen hätte. Lange Unterwäsche, dicke Socken und die gefütterten Winterstiefel, die er sich letzten Monat erst zugelegt hatte. Unter seiner Daunenjacke trug er zusätzlich noch eine Fleeceweste und trotzdem fror er. Dabei war er doch sonst keine Frostbeule...
Heute war es wirklich kaum auszuhalten. Wobei er mittlerweile daran zu zweifeln begann, dass es wirklich nur an den Temperaturen lag, dass er so fror. Vielmehr war es auch sein Allgemeinbefinden, dass mit der Zeit immer kühler wurde. Wenn er sich auf dem gut besuchten Weihnachtsmarkt so umsah, wurde ihm erst bewusst, wie einsam er eigentlich unterwegs war. Und alleine wurde einem nunmal auch leicht kalt.
Eigentlich wollten die Volleyballer der Shiratorizawa als Team zusammen auf den Weihnachtsmarkt gehen. Ein gemeinsamer Nachmittag, vor allem wegen des Teambuildings und so. Unnötig zu erwähnen, von wem diese Idee stammte.
Ganz so gemeinsam war es dann allerdings nicht verlaufen. Sie hatten sich am Schultor getroffen und waren auch zusammen zu dem Festplatz gewandert, doch in der Menschenmenge hatten sie sich dann auch recht schnell verloren. Nicht, dass das nicht auch zu erwarten gewesen wäre.
Satori hatte Wakatoshi direkt mit sich gezogen, als er einen Stand mit Süßigkeiten sah. Auch Kenjirou und Eita hatten irgendwo den Anschluss verloren. Taichi konnte nicht einmal genau sagen, wann oder wo er eigentlich die anderen verloren hatte, doch er hatte seit einer halben Stunde keinen der Volleyballer mehr gesehen. Praktischerweise hatte er ausgerechnet heute sein Handy im Internat gelassen, war nicht davon ausgegangen, es zu brauchen.
Nun schlenderte er also alleine durch die Stände und wartete einfach still darauf, dass er endgültig erfror. Immer wieder hielt er Ausschau nach einem der Teammitglieder, vielleicht würde ihn ja jemand vor dem Erfrieren retten. Doch bisher blieb seine Suche erfolglos. Seufzend ließ er den Kopf hängen, spielte mit dem Gedanken einfach alleine zurück zum Internat zu laufen und den anderen in einer kurzen Nachricht Bescheid zu geben, dass er schon wieder daheim war.
Der Winter war einfach nichts für ihn. Nicht nur die kalten Temperaturen setzten ihm zu, auch die ständige Dunkelheit machte ihm zu schaffen. Gähnend streckte er sich, versuchte vergeblich etwas Gefühl in seine kalten Glieder zu bekommen. Wie sollte er denn überhaupt richtig wach werden, wenn die Sonne schon unterging? Dabei war es doch erst Nachmittag. Dazu kam auch noch das ungemütliche Wetter. Als sie in der Schule losgelaufen waren, hatte sich sogar die Sonne noch kurz blicken lassen, ehe sie sich hinter trüben Wolken versteckte und es auf halben Weg leicht zu nieseln begann. Nicht so sehr, dass sie ernsthaft nass geworden wären, dieser feine Nieselregen hatte gerade gereicht, um es ungemütlich werden zu lassen.
Als sich plötzlich ein Arm um ihn legte und ihn damit aus den Gedanken riss, zuckte er erschrocken zusammen.
„Oh, sorry. Ich wollte dich nicht erschrecken", lachte Hayato neben ihm und sah zu ihm auf. Bei dem Lachen des Liberos machte sein Herz einen Satz und auch er lächelte, tatsächlich wurde ihm sogar wieder etwas wärmer. Die Nähe zu Hayato und die Wärme, die er ausstrahlte, waren wunderbar. Taichi schüttelte nur leicht den Kopf, konnte den Blick einen Moment lang nicht von Hayatos Augen nehmen.
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Haikyuu Adventskalender
FanfictionDer einzige Grund, morgens aufzustehen ist... der Adventskalender. Weihnachtselfen scheinen doch zu existieren: Gestern sah Ich sie, wie sie sich im Garten rumtrieben. Aber ehe Ich mich dann versah, Waren sie mit all meinen Keksen nicht mehr so nahe...