Isabellas Sicht
"Das ist es! Das musst du nehmen!" Ich hüpfe gerade aufgeregt um Hermine herum und zupfe hier und da an ihrem Kleid herum, welches ihr hervorragend steht! Nachdem sie jetzt schon mehr als zehn Kleider anprobiert hat, die jedoch nicht wirklich zu ihr gepasst haben, hat sie endlich das richtige Kleid gefunden. Es ist ein helllila, bauschiges Kleid, welches vorne bis zur Mitte der Oberschenkel und hinten bis zu den Knöcheln geht.
Da es eher so etwas wie ein Verabschiedungsball ist, kann man eher ausgeflipptere Kleider tragen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der mir Hermine sämtliche Kleider, von lang bis kurz von farbig bis schwarz, in die Hand drückt, - und wenn ich aus der Kabine kam, dann stand sie auch schon mit dem nächsten Kleid da -, habe auch ich endlich ein Kleid gefunden, welches mir gefällt und welches an mir - laut Hermine - auch einfach fantastisch aussieht. Es ist weinrot. Es geht mir bis zu den Knien und ist ziemlich körperbetont.
Nach einem Blick auf die Uhr, behauptet Hermine, dass wir noch genug Zeit haben, um Schuhe und Accessoires zu kaufen. Also zieht sie mich von einem Laden in den nächsten, bis wir alles haben. Da wir immer noch etwas Zeit hatten, beschließen wir noch in "3 Besen" zu gehen. Auf den Weg dorthin, sehe ich meine Mutter gerade aus dem Honigtopf kommen. Da sie sicherlich keine Süßigkeiten gekauft hat, musste sie irgendetwas suchen oder so. Einerseits würde ich jetzt gerne hin gehen und sie fragen, aber andererseits... Natürlich siegt meine Neugier und so sage ich zu Hermine, dass ich nachkomme und sie nicht auf mich warten soll. Dann gehe ich langsam auf meine Mutter zu, welche mit dem Rücken zu mir steht. "Mama?" Blitzschnell dreht sie sich um und blickt mich erstaunt an. "Bella Schatz!" Sie nimmt mich in den Arm und sagt mit weinerlicher Stimme: "Ich habe dich ja so vermisst! Dein Vater hat mir verboten, dich zu sehen, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Du bist doch meine kleine Maus." "Mama ich habe dich doch auch vermisst. Aber was hast du im Honigtopf gemacht?" "Ich habe dich gesucht! Ambrosius Flume, der Ladenbesitzer, hat gesagt, dass er dich mit den Weasley Zwillingen gesehen hat. Ist das wahr?" "Ja. Die beiden sind echt nett. Sie haben mir das Dorf gezeigt." "Es freut mich, wenn du schon Freunde gefunden hast." Wie, sie ist nicht sauer, weil ich mich mit denen abgegeben habe? "Was heißt denn "schon", in Deutschland habe ich viele Freunde." "Weißt du das noch nicht? Oh nein! Ich dachte Dumbledore hätte es dir gesagt." Was gesagt!? Mit einem Kopfschütteln gebe ich ihr zu verstehen, dass ich überhaupt nichts weiß. "Du wirst auf Hogwarts bleiben." Es dauert ein bisschen bis ich es verstanden habe. Dann hatten die Zwillinge und Harry also doch Recht. "Wieso? Es gefällt mir in Deutschland!" "Das Familiengesetz schreibt es so vor." "Familiengesetz? Das hat mich doch noch nie betroffen. Ich dachte, ich gehöre nicht zur Familie Malfoy?!" "Es war doch immer dein Wunsch zusammen mit deinem Bruder nach Hogwarts zu gehen." "Richtig: Es war! Mittlerweile gefällt es mir in Deutschland und was Draco angeht... Er ist nicht mehr der Bruder, der er früher war." "Bella. So leid es mir für dich tut. Wir können daran jetzt nichts mehr ändern. Du wirst nach der Meisterschaft nicht mehr zurück nach Deutschland fahren. Deine Sachen werden hergebracht." Bockig drehe ich mich um und laufe zu "3 Besen". Ich weiß, das ist kindisch. Aber an der Tatsache, dass ich nicht wieder nach Deutschland gehen werde, kann ich eh nichts mehr ändern. Ich weiß, man soll nie aufgeben und nie die Hoffnung verlieren. Aber ich weiß auch, dass es nichts bringt.
Bevor ich das Gasthaus betrete, drehe ich mich nochmal zu meiner Mutter um, jedoch kann ich sie nirgends mehr sehen. Drin sitzen Hermine, Harry, Ron und die Zwillinge an einem Tisch und als Fred mich sieht, winkt er mich zu ihnen. "Was hast du eigentlich noch gemacht?" Es war ja zu erwarten, dass Hermine mich danach fragt. Da ich eine miserable Lügnerin bin, sage ich ihnen die Wahrheit. Sie hätten es eh bald erfahren. Im Gegensatz zu mir, freuen sich die anderen. Meine Mutter hatte recht, es ist gut, dass ich so gute Freunde gefunden habe. In Deutschland habe ich zwar viele Freunde gehabt, aber das waren einfach nur gute Freunde und keine richtig guten Freunde. Mit Hermine habe ich mich innerhalb weniger Tage angefreundet und mittlerweile ist sie meine beste Freundin.
"Das ist so cool! Dann können wir alles Mögliche machen! Das wird so lustig. Mit den Jungs kann man ja nichts anfangen!" Hermine ist richtig begeistert und bei ihrer Aussage muss ich grinsen und die Jungs gucken sie gespielt wütend an.******
Als wir wieder in Hogwarts sind und meine Laune erheblich gebessert wurde, fällt mir ein, dass ich noch einen Aufsatz schreiben muss. Ich verabschiede mich von Hermine und bedanke mich bei den Zwillingen für die Führung durchs Dorf. Dann mache ich mich auf die Suche nach der Bibliothek. Als ich sie endlich gefunden habe, frage ich die Bibliothekarin nach ein paar Büchern, welche sie mir auch gibt. Ich setze mich an einen Tisch, der ziemlich weit hinten steht und ich so ungestört bin. Ich blättere in ein paar Büchern und als ich die wichtigsten Informationen herausgefunden habe, fange ich an zu schreiben. Nach einer halben Stunde habe ich schon recht viel geschrieben, aber ich bin immer noch nicht fertig. Gerade habe ich einen genialen Einfall und schreibe ihn auf, als sich jemand meinem Tisch nähert. Als derjenige neben dem Tisch steht und mich fragt, ob hier noch Platz ist, nicke ich nur und schaue erst auf, als ich nicht mehr weiß, wie ich weiterschreiben soll. Als ich sehe, wer da vor mir sitzt, verschlägt es mir die Sprache.
Da sitzt der Junge von vorhin, Josh heißt er glaube ich, und liest in einem Buch, welches ... welches er verkehrt herum hält. "Was liest du denn da Schönes? Ist das interessant?" Grinsend sehe ich ihn an. "Ehm, naja, ist was für die Schule, ..." Ohne aufzublicken fährt er fort, "... also nicht wirklich interessant." "Kleiner Tipp. Vielleicht wird es ja interessanter, wenn du es richtig herum hälst." Ich schaue ihn ernst an und wende mich wieder meinem Aufsatz zu. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Josh verärgert das Buch zur Seite legt. "Verrätst du mir jetzt deinen Namen?" Während ich schreibe, frage ich ihn: "Hast du ihn denn immer noch nicht herausgefunden?" "Naja mittlerweile weiß ich, dass du Draco Malfoys Schwester bist und dass du nach der Meisterschaft hierbleibst und ja das wars." Ich lege meinen Stift weg und sehe Josh an. "Wieso willst du eigentlich unbedingt meinen Namen wissen?" "Warum denn nicht? Du weißt meinen doch auch." Mit gerunzelter Stirn sehe ich ihn an und er fährt fort: "Ja gut. Ich wollte dich was fragen." "Schieß los! Ich bin ganz Ohr." "Also. Du weißt ja, dass nach der Meisterschaft ein Ball ist und ich... Also ich wollte dich fragen, ob dich schon jemand gefragt hat?!" "Nein. Bis jetzt noch nicht." Was genau wird das hier gerade? "Ja gut. Willst du vielleicht mit mir hin gehen?" Hat er mich das gerade wirklich gefragt?! "Ähm. Naja. Ich weiß nicht. Ich meine wir kennen uns erst seit ein paar Stunden, wobei man das nicht einmal wirklich als kennen bezeichnen kann." Irgendwie sieht er enttäuscht aus, aber nach ein paar Sekunden schleicht sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen. "Und wie wäre es, wenn wir uns kennen lernen, also so richtig und dann frag ich dich nochmal?" Jetzt setzt er ein Lächeln auf, dem man einfach nicht widerstehen kann, also nicke ich und sage: "Ja ok. Das klingt vernünftig. Übrigens heiße ich Isabella, aber bitte nenne mich Bella." Ich muss anfangen zu grinsen und Josh tut es mir gleich. "Bella ist ein schöner Name."
Also unterhalten wir uns und erzählen uns alles Mögliche (das Peinliche mal gekonnt ausgelassen) und ich muss sehr oft lachen. So schlimm, wie Hermine es gesagt hat, ist er gar nicht. Ich weiß nicht wie lange wir in der Bibliothek gesessen, geredet und gelacht haben, aber auf einmal steht die Bibliothekarin vor uns und sieht uns wütend an. "Das ist eine Bibliothek und kein Aufenthaltsraum. Auch wenn ihr es euch vielleicht nicht vorstellen könnt, aber es gibt auch Leute, die ihre Ruhe haben wollen!" Ich will gerade etwas erwidern, als mir Josh zuvorkommt. "Madame Prince. Es tut uns schrecklich leid. Wir werden sofort gehen. Hier...", er drückt ihr die ganzen Bücher in die Hand, "... haben Sie die Bücher." Entgeistert starren Madame Prince und ich ihn an. So kann man doch nicht mit Erwachsenen reden.Na gut. Ich gebe zu, dass ich wahrscheinlich nicht viel besser bin, aber.... Ich packe meine Sachen zusammen und stehe auf. Josh nimmt meine Hand und zieht mich aus der Bibliothek. "Wieso rennen wir denn so?" "Du kennst Madame Prince nicht, die kann ganz schön wütend werden!" "Kein Wunder, wenn man ihr so frech kommt. Außerdem habe ich meinen Aufsatz noch gar nicht fertig geschrieben!" Trotz der Tatsache kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Ach. Der Aufsatz ist doch schon lang genug. Und außerdem gibt es jetzt Essen und ich habe einen Bärenhunger!" Wie zur Bestätigung knurrt auf einmal sein Magen, was mich nur noch mehr zum Lachen bringt. "Na gut. Wenn's ums Essen geht, dann kann ich dich natürlich verstehen." Lachend rennen wir zur großen Halle. Wobei Josh mich eher hinter sich herzieht, da ich den Weg nicht kenne. Die Tür der Halle steht offen und erst kurz vorher bremst Josh ab, wodurch ich in ihn hineinrenne. Ganz außer Puste betreten wir die Halle und zu unserem Glück, hat das Essen noch nicht angefangen. "Setzt du dich mit zu uns?" "Wer ist uns?" Skeptisch sehe ich ihn an. "Mark, mein bester Freund, ich und noch ein paar Kumpels." "Nimm es mir nicht übel, aber ich habe keine Lust mit so vielen Jungs an einem Tisch zu sitzen." Das stimmt zwar, aber ich habe eher abgelehnt, weil Hermine mich gerade entdeckt hat und freudig zu sich winkt. "Okay. Wir sehen uns." "Ja klar. Bis später." Wir lächeln uns an und dann gehe ich zu meinen Freunden und setze mich neben Hermine.
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Isabella Malfoy - Jahrelanges Geheimnis (Harry Potter ff)
FanfictionIch habe diese Geschichte komplett überarbeitet! Es lohnt sich also auch, sie einfach nochmal von vorne zu lesen :D Isabella Malfoy, die Zwillingsschwester von Draco, kommt bei der Quidditchjugendmeisterschaft nach Hogwarts und lernt dort Harry, He...