Kapitel 47

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Isabellas Sicht

"Mum!!", suchend laufe ich durch das Haus. In zwei Stunden kommen die ersten Gäste und ich muss mich langsam mal fertig machen. Meine Mum muss mir allerdings erst die Haare machen. Anstatt meine Mutter traf ich nur auf einen Hauselfen. "Miss Malfoy, Ihre Mutter lässt ausrichten, dass sie in 10 Minuten in Ihr Zimmer kommt." Ich nicke ihm nur kurz zu und schlendere dann wieder in meinem Zimmer. Ich hole mein Kleid aus dem Schrank und lege es auf mein Bett.

Keine 2 Minuten später klopft es leise an der Tür.

"Komm rein!"

Meine Mutter kommt herein und stellt sich hinter mich. "Bist du bereit? ", schmunzelnd zückt Mum ihren Zauberstab.

Eigentlich nicht, aber jetzt gibt es sowieso kein Zurück mehr, also nicke ich nur. Ich schließe die Augen und lasse einige Zauber über mich ergehen. Ich spüre wie meine Haare länger werden und mir jetzt sanft über den Rücken fallen.

"Du siehst wunderschön aus." Vorsichtig streicht Mum mir eine Strähne aus dem Gesicht. Zaghaft öffne ich die Augen und betrachte mich im Spiegel.

Ich muss zugeben, dass ich es mir schlimmer vorgestellt habe. Meine Haare fallen mir jetzt in langen weißblonden Wellen über die Schultern. "Gefällt es dir?", lächelnd beobachtet meine Mutter mich. "Ja schon. Es ist eben nur ungewohnt."

"Eigentlich wollte ich dir noch Kontaktlinsen geben, aber ich habe mich umentschieden. Deine Augen sind einfach zu schön.", liebevoll sieht sie mich an.

Manchmal werde ich aus meiner Mutter wirklich nicht schlau. In dem einen Moment, wirkt sie streng und gefühllos. Aber bei Draco und mir ist sie immer so liebevoll. Fröhlich lächle ich sie an. "Ich lasse dich jetzt in Ruhe. Bald kommen die ersten Gäste und ich muss mich noch umziehen." "In Ordnung. Danke Mum." Bevor sie mein Zimmer verlässt, dreht sie sich noch einmal um und sagt, dass ich bitte pünktlich sein soll.

Ich schminke mich noch etwas und ziehe mir dann mein Kleid an. Dazu noch die passenden Accessoires und Schuhe und ich bin fertig. Zufrieden betrachte ich mich im Spiegel.

Da ich noch etwas Zeit habe, setze ich mich an meinen Tisch und schreibe George noch einen Brief.

Lieber George,

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisse. Du weißt ja, dass heute diese schreckliche Silvesterparty ist, auf die ich wirklich keine Lust habe. Ich bin gespannt, wen er alles eingeladen hat. Vorgestern war ich mit Draco in der Winkelgasse und habe mir ein hübsches Kleid gekauft. In einer Stunde kommen die ersten Gäste und ich sitze schon fertig gestylt in meinem Zimmer. Ich glaube, du würdest mich heute gar nicht wiedererkennen. Mum hat mir nämlich meine Haare gefärbt. Ich würde dir ja ein Bild schicken, aber du siehst es ja sowieso in zwei Tagen selber. Dad erwartet von mir sehr viel heute Abend. Er will, dass ich mich verhalte wie eine Malfoy. Allerdings hat er starke Zweifel. Aber ich will ihn nicht enttäuschen. Er will nur, dass mir nichts passiert. Also muss ich wohl heute meinen Schalter umlegen und meine Fröhlichkeit ablegen. Aber für den einen Abend ist das schon okay...

Wir sehen uns übermorgen. Ich freue mich schon.

Deine Bel.

Ich stecke den Brief in einen Briefumschlag und mache mich auf den Weg zu unserer kleinen Eulerei. Dort gebe ich einer Eule ein paar Eulenkekse und schicke sie mit dem Brief zu den Weasleys.

Jetzt muss ich mich langsam auf den Weg machen. Als ich die Treppen hinuntersteige, höre ich schon erste Stimmen. Ich schließe die Augen und atme tief durch: Du schaffst das, Bel. Du musst einfach nur eine Malfoy sein, nur für einen Abend.

Isabella Malfoy - Jahrelanges Geheimnis (Harry Potter ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt