Kapitel 44

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Isabellas Sicht

Die nächste Stunde verbringe ich mit George auf der Tanzfläche.

Dracos stechenden Blick versuche ich dabei so gut es geht zu ignorieren. >Bella, Dad wird ausflippen, wenn er das erfährt.< >Ich will ja kein Spielverderber sein Draco, aber ich erinnere dich nur ungern an deine Ballbegleitung.< Ich schließe meine Augen und konzentriere mich darauf, Draco aus meinem Kopf zu verbannen. 

"Bel, alles gut?", besorgt sieht George mich an. "Ja, Draco nervt nur.", augenrollend deute ich in dessen Richtung. "Was sagt er denn?" "Ich denke nicht, dass du das wissen willst.", nachdenklich bleibe ich stehen. George nimmt meine Hand und zieht mich von der Tanzfläche. Wir gehen in eine ruhige Ecke und setzen uns. "Was hat er gesagt?" "Er denkt, dass mein Vater nicht sehr begeistert sein wird, wenn er das mit uns erfährt. Aber das weiß ich selbst, das muss er mir nicht noch unter die Nase reiben." "Ist er wirklich so schlimm?" "Nein, er macht sich nur Sorgen. Er ist mein Zwillingsbruder, er will mich nur beschützen." "Ich meinte eigentlich deinen Vater. Deinen Bruder kann ich verstehen, ich habe selbst eine kleine Schwester, und einen Zwilling habe ich auch." "Ach so, naja, was heißt schlimm. Er wurde eben so erzogen. Für ihn ist es Verrat, wenn jemand aus einer reinblütigen Familie etwas mit einem Blutsverräter oder Muggelstämmigen anfängt." "Wirst du wegen mir zuhause Ärger bekommen?", mit großen Augen sieht er mich an. 


Bevor ich etwas Falsches sage, sage ich lieber nichts. "Bel." Traurig sehe ich ihn an: "Wahrscheinlich schon. Aber das ist mir egal, George. Ich lasse mir von meinem Vater nichts verbieten. Das weißt du doch." Lächelnd gebe ich ihm einen flüchtigen Kuss. Doch auch der kann ihn nicht aufmuntern. "Dein Dad hasst meine Familie.", niedergeschlagen schaut er auf den Boden. "Er hat mittlerweile doch auch akzeptiert, dass ich fast jede freie Minute bei euch bin. Da wird er das auch verkraften." Bevor George etwas entgegnen kann, laufen Hermine und Ron an uns vorbei. "Der ist doch viel zu alt für dich.", Ron läuft missmutig neben Hermine her.

Oh weh Ron, das gibt Ärger. Ich stehe auf und laufe den beiden hinterher. "Dann frag mich das nächste Mal gleich, bevor es jemand anderes tut. Und nicht erst als letzten Ausweg!", weinend steht Hermine vor der großen Halle. Eingeschüchtert antwortet Ron: "Aber darum geht es jetzt doch gar nicht! Harry, Bella, sagt es ihr!" 

Neben mir ist plötzlich auch Harry aufgetaucht. Verdutzt schauen wir uns an. "Wo wart ihr? Ach, ist doch auch egal. Ab ins Bett mit euch!" Eingeschüchtert drängt sich Harry an Hermine vorbei und geht mit Ron die Treppe hoch. "Die werden komisch, wenn sie älter werden.", flüstert Ron Harry zu. Verärgert dreht Hermine sich um und rennt den Jungs ein paar Stufen hinterher: "Ron, du hast alles verdorben!" 

Weinend setzt sie sich auf die Treppe und wirft ihre Schuhe weg. Ich sammle sie wieder auf und setze mich neben sie. "Was ist denn passiert?", mitfühlend nehme ich sie in den Arm. Ohne auf meine Frage einzugehen, fragt sie mich: "Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?" Verwundert schaue ich sie an. "Hast du das nicht mitbekommen?", ich hatte schon befürchtet, dass so ziemlich alle, die in der großen Halle waren, mitbekommen haben was zwischen George und mir vorgefallen ist. "Nein. Was denn?", neugierig richtet sie sich auf. Vielleicht ist es besser, wenn ich ihr jetzt etwas Schönes erzähle. So lenke ich sie von Ron und Victor ab. Verträumt spiele ich mit einer Haarsträhne. "Naja. George und ich, wir..." Ich erzähle ihr von meinem Abend. Begeistert fängt sie an zu lächeln. "Irgendwie hatte ich das schon so im Gefühl. Ihr beide seid bestimmt süß zusammen."

****

"Guten Morgen!", fröhlich hüpfe ich auf Hermines Bett herum. Müde zieht sie sich die Decke über den Kopf. "Ich bin müde..." "Es ist bestimmt schon 9 Uhr! Zeit zum Aufstehen! Heute wird ein schöner Tag!!" "Bella! Ich will schlafen!", beleidigt lasse ich mich auf ihr Bett fallen. "Na gut, dann gehe ich eben alleine runter." Hermine murmelt noch irgendetwas von wegen, sie kommt gleich und dreht sich auf die andere Seite. Gut gelaunt mache ich mich fertig und hüpfe kurz darauf glücklich die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunter.

Isabella Malfoy - Jahrelanges Geheimnis (Harry Potter ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt