What if you lose your heart to someone you can never be with?
Wir schreiben das Jahr 1235.
Brennende Scheiterhaufen, mit Blut verschmierte Klingen und schrille Schreie, die durch die dreckigen Gassen hallen.
Armut und Reichtum, Monarchie und Rebell...
Erschöpfung und Hunger nagten an meinem schmalen Körper - der noch von kindlicher Statur war - wie Ratten an begehrtem Räucherschinken. Meine Beine und Hände waren taub vor Schmerz und Kälte, der ich ausgesetzt war, als auch schon meine Gliedmaßen versagten und mich unsanft auf den gefrorenen Untergrund treffen ließen.
»Steh auf Bastard und mach gefälligst weiter !«, schrie mich die vertraute und doch so verhasste Stimme des älteren Manners gereizt von oben herab an.
Mein verfilztes Haar lag mir gebündelt in der schweißnassen Stirn, während meine flimmernden Augen leblos vor sich hin starrten — direkt auf das Feld, dessen steinhart gefrorene Erde ich mit dem klapprigen Pflug durchkämmen sollte.
Eine beinahe unmögliche, überdrüssige Aufgabe, die schlichtweg dem Quälen meiner jungenhaften Gestalt dienen sollte. Mit gerade mal neun Jahren wurde ich ausgepeitscht und mit Arbeit überlastet, als wäre ich ein käuflicher Gaul.
Schwielen an Händen und Füßen, lila-grün verfärbende Blutergüsse an Arme und Beinen, und aufgeplatzte Einschnitte an Wangen und Rücken.
Wut brodelte erneut in mir auf, wie brauender Sud in eisernen Kochtöpfen und drohte bereits überzukochen. Die Qual und Schikane, die dieser Mann mich durchleben ließ, trieben mich an die Grenzen meiner Duldsamkeit, an der ich mit jedem Quäntchen Willenskraft mich klammerte, um keinen unüberlegten Zug zu tätigen, der schwerwiegende Folgen mit sich schleppen würde.
Meine blutigen Fingernägel krallten sich verkrampft in den eisigen Grund, ehe ich tief durchatmete und mich langsam wieder auf meine müden Beine hievte und der schweren Knochenarbeit nachging.
Ich schwor mir eines Tages so stark wie der tyrannische Mistkerl zu werden, um ihn genauso mit Füßen zu treten, wie er es meine Kindheit lang tat.
[...]
Meine großen Augen, die im Schatten meiner tiefen Augenhöhlen lagen schauten sich unschuldig und fasziniert in der Umgebung um, die ich durchstreifte. Das nasse Unterholz quietschte unter meinen dünnen Lederschläppchen lustig und hier und dort nahm man einen heimlichen Tierruf wahr, der mich neugierig in dessen Richtung linsen ließ.
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Ich schnappte mir im Vorbeigehen flink einen kleinen Stecken vom Boden und statt das ergatterte Hölzchen auf meine Trage, die über mein Kreuz gespannt war zu betten, schwang ich es vergnügt mit lockerem Handgelenk umher.
Die Trage vorsichtig abgestellt, hüpfte ich wie ein munteres Rehkitz rasch inmitten des struppigen Dickichts rundum — der Holzstab, wie ein Schwert nah an meinem dünnen Oberkörper geführt.
Als wäre ich jemandem aufgelauert, presste ich mich an den Stamm eines strammen Baumes, dessen Dicke mich vermutlich vier mal fassen hätte können.
