thirty-six

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YUKI POV.   

Jungkooks friedlich schlafende Gestalt betrachtend, bildet sich ein warmes Gefühl in meiner Brust- und Magengegend - unkontrolliert, wie ein überwältigende Welle unbekannter Gefühle sich in meinem Körper ausbreitend.

Unbemerkt sich ein dümmliches Grinsen auf meinen Lippen bildend, fahre ich sein entspanntes Gesicht mit liebevollen Blicken nach, während ich ihm stets seine Kopfhaut sanft kraule, was ihn schlussendlich vor wenigen Minuten zum einschlafen gebracht hatte.

Meine kleine Hand in seiner weichen, lockigen Haarpracht versunken, muss ich leise kichernd an sein niedliches Verhalten zurückdenken, wie er vorhin bockig, wie ein störrisches, vier jähriges Kleinkind meine Zuneigung verweigert hat - es schlussendlich dann doch schmollend zugelassen und insgeheim genossen hat.

Warum versteckt er nur diese niedliche Seite seiner Persönlichkeit hinter dieser harschen, harten Fassade?

Urplötzlich angeregte Laute vor dem Hause wahrnehmend, werde ich unsanft aus meinen Grübeleien gerissen, ehe ich verwirrt meine dunklen Augenbrauen zusammenziehe.

Euhna und Chanyeol können es nicht sein, da sie sich vor noch nicht allzu langer Zeit erst zusammen auf den Weg zu Hoseok gemacht haben, um einen gemeinsamen Ausritt zu machen - sie können unmöglich schon zurück sein.

Sofort von Jungkook ablassend, der unzufrieden murrend weiterschläft, springe ich aufgeregt auf, davon ausgehend, dass Sora, Jimin und Taehyung von ihrem Einkauf zurück sind.

Gespannt, was sie wohl alles mitgebracht haben, renne ich auf die Zimmertüre Jungkooks zu. Die starke, hölzerne Konstruktion an dem eisernen Eisengriff zu fassen bekommend, war ich drauf und dran diese energiereich zu öffnen - bedacht darauf nicht Jungkook aus seinem lieblichen Schlaf zu reißen - als ich jedoch erschrocken zusammenzucke.

Ein lauter Knall war wahrzunehmen, der das Auftreten einer Türe gleicht, was mich ängstlich nach Luft schnappen lässt.

Laute Schritte, die durch das Erdgeschoss schlurfen sind das einzige was ich noch von unten akustisch wahrnehme, was mir eine unbehaglich Gänsehaut verpasst, die wie Ameisen meine Haut unangenehm kribbeln lässt.

Schwer vermutend, dass das kein freundlich gemeinter Genesungsbesuch für Jungkook ist, atme ich ängstlich zittrig aus - komplett überfordert mit der Situation.

Jungkook ist es unmöglich in dieser Verfassung zu fliehen, geschweige denn zu kämpfen, weswegen ich schnell Eigeninitiative ergreifen muss.

Von dem kalten Griff der Türe ablassend, blicke ich flüchtig in Jungkooks Zimmer umher, um darauf schnell zu einer uralten Komode, die mir zuerst ins Auge sticht zu hasten.

Sofort fallen mir die beeindruckenden, grazileren Einschnitzungen mit welche jene geschmückt ist auf, denen ich jedoch gerade nicht wirklich Aufmerksamkeit schenken kann; stattdessen bin ich auf der Suche nach irgendetwas Brauchbarem, mit welchem ich im schlimmsten Falle Jungkook und mich irgend möglich verteidigen könne.

Hastig reiße ich die Schubladen dieser auf, begegne jedoch nur einem Haufen zerknitterter, unordentlich zusammengeknoteten Klamotten Jungkooks, die ich sogleich achtlos aus meiner Sicht schiebe, um weiter den Inhalt der Schublade zu inspirieren.

Tränen mir die Sicht verschleiernd, lausche ich den knarzenden Dielen der Hütte die unter den schweren Gewichten der Personen ächzend etwas nachgeben - die Angst, sie würden uns ausfindig machen mir brennend im Nacken sitzend.

Das alles mir zu vertraut vorkommend, muss ich ungewollt an die Nacht zurückdenken, in der mein eintöniges Leben eine gravierende wie auch überraschende Wendung genommen hat, als ich Jungkook das erste mal begegnet bin und er mich hierher verschleppt hat.

MY REBEL | J.JkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt