Als ich zuhause die Tür aufschlug war es kurz nach sieben. Am liebsten hätte ich mich in mein Bett geworfen und ganz warm zugedeckt. Von der Tatsache aber mal abgesehen, dass meine Decke viel zu dünn und überhaupt nicht wärmespendend war, scheiterte mein Traum noch an einer anderen Stelle. Der Haushalt wartete auf mich! Gerade als ich die Küche betreten wollte, war das Kreischen der Zwillinge im Wohnzimmer zu hören.
Neugierig folgte ich der Quelle des Geräuschs und entdeckte einen eingeschalteten Fernseher, der gerade die Nachrichten abspiel. Hinter der Moderatorin war ein Bild eines jungen Mannes zu erkennen.
Seine schwarzen, kurzen Haare kaschierten hervorragend sein Gesicht und seine blauen Augen leuchteten regelrecht. „... jede Frau zwischen 14 und 22 Jahren ist herzlich dazu eingeladen, an Mateball teilzunehmen. Der junge Alpha und König der Vampire, Cameron Black, verkündete das er am kommenden Samstag um 18:00 Uhr anfängt. Also lasst es euch nicht entgehen und vielleicht trifft der 18 jährige Superstar ja auch endlich seine Seelenverwandte!", sprach die Moderatorin. Während die zwei jungen Mädchen vor mir nur darüber diskutierten, was sie zu diesem „spektakulärem" Ereignis anziehen sollten, fiel mir es wie Schuppen von den Augen, während mein Gehirn langsam anfing die Informationen zu verarbeiten.
Cameron. Cameron Black! Ich würde mit dem Alpha und gleichzeitigem Vampirkönig einen verdammten Vortag halten!!! Mein wunderschöner Plan all die Arbeit an ihm abzuwälzen? Zu Nichte!!! Innerlich brach ich zusammen, zeitgleich machte ich mich auf den Weg, zurück in die Küche, um für die drei Biester Abendbrot zu kochen. Am Ende gab es „nur" gebratenen Thunfisch mit einer Kartoffelpfanne und Rahmsoße. Kaum hatte ich die drei zum Essen gerufen, standen sie auch schon in der Tür. Angeekelt sah Josephina das Essen an: „Kannst du nicht einmal etwas vernünftiges kochen?
Wie wär's zum Beispiel mal mit gefülltem Truthahn?" Wie immer blieb mein Gesicht gespielt freundlich. Als ob ich die Zeit dafür hätte, ihnen jeden Tag ein Festessen anzurichten?! Diese verwöhnten Gören! „Tut mir leid!"
Zumindest versuchte ich entschuldigend zu klingen. Als sie sich setzten meinte Leyla auf einmal zu mir: „Schwesterchen! Nächsten Samstag ist ein Maskenball im Schloss des Vampirkönigs und wir müssen uns noch Kleider besorgen! Mache für uns einen Termin beim Schneider! Am besten schon morgen!" Die kleine Traurigkeit darüber, dass ich natürlich nicht mitdurfte, schluckte ich runter, ehe ich stumm nickte, nur um anschließend den Raum zu verlassen. Nachdem auch die Wäsche gewaschen, die Zimmer der Zwillinge aufgeräumt und geputzt und auch meine Hausaufgaben erledigt waren, fiel ich todmüde ins Bett meines kleinen, 3m• 2m großem Zimmers. Es war schon halb eins, als ich nun endlich die Augen schließen durfte.POV. Cameron: (Nach Schulende)
Müde trotte ich die alte Wendeltreppe hoch, um in mein Arbeitszimmer zu gelangen. Desinteressiert schmiss ich meine Schultasche in die nächste Ecke, bevor ich mich in die weichen Polster meines Drehstuhls sinken ließ. Hr. Stroer, mein Geschichtslehrer kam heute mit der „grandiosen" Idee auf mich zu, ich solle doch mit einer 10. klässlerin einen Vortrag halten.
Du hättest ihn zerfetzten sollen! Was wagt er es, uns gerade jetzt Kindergarten spielen zu lassen? Wir müssen uns noch auf den Maskenball vorbereiten! Wir haben absolut keine Zeit für sowas!
Ich musste Shadow recht geben. Mir passte es gerade einfach garnicht! Der Maskenball! Mateball! Werde ich endlich meine Mate finden? Wie sie wohl sein wird?
Auf jeden Fall einfach perfekt! Super hübsch und super schlau! Egal wie sie sein wird, sie wird unser Leben sein!
Ich musste meinem vor Vorfreude hechelndem inneren Wolf recht geben. Egal wie sie sein wird, sie wird einfach nur perfekt sein. Und ohne jeden Zweifel mein ein und alles in meinem ganzen Leben! Mein Blick fiel wieder wieder auf die Tasche in der Ecke des Raumes, was mich genervt aufseufzen ließ. So oder so musste ich da wohl jetzt durch und einen Vortrag über das 18. Jahrhundert mit einer Zehntklässlerin ausarbeiten. Wie hieß die kleine nochmal? Alexandra? Alexa? Lexy?
Alexis! Alexis Angel Anderson. Wenn wir schon einen Vortrag halten müssen, solltest du dir zumindest den Namen deines Partners merken!
Grummelnd gab ich ihm recht, während ich mich nun auf den Mind-Link des Rudels konzentrierte, um meinen Beta irgendwie zu erreichen.
Was gib's, Alpha? - M
Wie immer eine kleine spur frech und Respektlos hörte ich im nächsten Moment Mikas Stimme in meinem Kopf. Mein bester Freund und gleichzeitig mein Beta.
Kannst du mir einen Termin mit einer Mitschülerin für einen Vortrag organisieren? - C
Der Vortrag zwischen den 10. klässlern und den 12. klässlern? - M
Erraten! - C
Klar, mach ich! Wer hat die Ehre? - M
Alexis Angel Anderson! 10e. - C
Geht klar! Ich sehe dann mal, was sich da tun lässt! - M
Danke dir! Bis heute Abend! - C
Jawohl, Alpha! Bis heute Abend! - M
Dann wäre das auch geklärt. Alexis Angel Anderson! Das kann ja was werden. Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht eins dieser Mädchen war, die sich mir, in der Hoffnung mein Mate zu sein, an mich ran schmissen. Den dann würden es ein paar anstrengende Wochen werden!
Wenn sie das tut, kann sie ihr blaues Wunder erleben! Nur unsere Mate darf das!
Ganz deiner Meinung! Ich klappte den vor mir liegenden Rechner auf, öffnete einige Dateien und ging die Informationen über die kommenden Rudel durch. Es haben sich 6 Rudel angemeldet, bei vier kommt der Alpha, bei 3 der Beta und insgesamt kommen 178 Werwölfe. Na das konnte ja heiter werden. Ich hatte den Mateball in einen Maskenball umgeändert, weil die Werwölfe gerade dann am Eifersüchtigsten waren, wenn sie ihrem Mate zum ersten Mal begegneten. So würde die Maske einer Person erst in der Nähe seines bzw. ihres Mates fallen und die Mates sind an dem Abend somit die ersten, die das andere Gesicht sehen. Weniger Eifersucht, mehr Romantik! Also genau richtig!
Das ist zwar die perfekte Lösung dieses Problems, dass bei so gut wie jedem Mateball auftritt, hilft jedoch ziemlich wenig, wenn du Trottel vergessen hast uns eine Maske zu besorgen!
Sofort sprang ich auf. Verflucht! Die Maske! Wie konnte ich die vergessen? Ich rannte aus dem Raum War einer der Vampire nicht ein Maskenmacher? Wie hieß er noch?
Jeldrik Machonson!
Ok. Also: Mind-Link über Vampirischen Kanal!
Jeldrik Machonson? - C
Mein König? Ihr habt gerufen? - J
Seine Stimme zitterte selbst durch den Mind-Link stark, was aber auch kein Wunder ist, immerhin hatte er noch nie mit seinem König geredet!
Du bist Maskenmacher? Stimmt das? - C
Das ist richtig, eure Hoheit! - J
Würdest du mir eine Maske für den Ball am Samstag anfertigen? - C
Aber selbstverständlich! Es wäre mir eine Ehre! Welche Farbe soll sie den haben? Soll ich ein bestimmtes Muster oder Bild einarbeiten? - J
Auf einmal war er nicht mehr so zittrig sondern voller Tatendrang. Lächelnd vor Erleichterung jemanden für die Maske gefunden zu haben, blieb ich mitten auf der Treppe stehen.
Dunkel Blau und auf dem linken Auge soll ein weißer Wolf zu sehen sein. - C
Ich fange sofort an! - J
Und schon war er weg. Da schien ich an die richtige Person gestoßen zu sein, denn dieser Kerl schien seine Arbeit wirklich zu lieben. Seufzend machte ich wieder kehrt, um mich mit meinen restlichen Aufgaben zu befassen.
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1186 Wörter
Bild - Cameron
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Another Cinderella-Story: Mein Werwolf
WerewolfAlexis Angel Anderson. Ein Mädchen wie jedes andere? Mit gerade mal vier Jahren verlor sie ihre Mutter, zwei Jahre später ihren Vater. Seit dem von ihrer Stiefmutter und ihren zwei Töchtern so gequält, dass sich sogar ihr Wolf zurück zog, geht sie d...