9 Der Maskenball

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Keuchend kam ich vorm Rose Mountain an. Gerade noch rechtzeitig. Und das nur dank Lucifer! Ich hatte sie, als sie tatsächlich 10min später vor unserer Haustür stand noch versucht es ihr auszureden, doch sie war, genauso wie Gael, der Meinung das ich auf diesen Ball mehr als jeder andere gehörte. Also hatte sie mich losgeschickt ein Kleid zu besorgen. Wie schon gestern lief ich die Wendeltreppe hinab und stand kurz darauf vor dem rothaarigem Jungen.
Der übrigens, genauso wie Mika, hüftlange Haare trug. War das der neuste Trend für Jungen? Egal! Hinter ihm stand eine etwas kleinere Frau die genauso Feuerrote Haare hatte wie er. Ich vermute mal auf seine Mutter. Was wohl mit seinem Vater ist. Ach, scheiß drauf! Das geht mich nichts an. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihnen immer noch nicht aufgefallen bin, weswegen ich einen meiner gewohnten Pfiffe ausstieß. Wie erwartet sahen sie mich kurz erschreckt an. Die Frau hielt mit ihre Hand hin: „Wenn ich mich vorstellen darf: Rosalinde Marrison. Gaels Mutter. Freut mich!"
Sie lächelte mich freundlich an: „Gael hat mir von deiner Situation berichtet. Komm mit, mein Kind!", bevor ich irgendetwas sagen konnte wurde ich von ihr einfach mitgezogen. Hilfesuchend sah ich zu dem Jungen hinter mir, doch der lächelte mich nur aufmunternd an. Elender Verräter! Als ich den Rotschopf wieder sah trug ich ein dunkelrotes Kleid mit Stufen aus Tüll an.
Weil es keine Ärmel hatte bekam ich dazu noch eine kleine Strickjacke in der selben Farbe. Anschließend wollten sie mich noch in diese Schuhe mit den mega hohen Absätzen reinzwängen, doch da ließ ich absolut nicht mit mir reden.
Stattdessen bekam ich schlussendlich ein paar Sneaker in dem selben rot wie das Kleid und die Jacke.
Zuletzt frisierte Rosalinde noch meine Haare, während Gael mir eine silberkette mit einem kleinen Wolf als Anhänger umhing.

 Zuletzt frisierte Rosalinde noch meine Haare, während Gael mir eine silberkette mit einem kleinen Wolf als Anhänger umhing

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Kurz nach sechs stand ich, wie schon vorgestern vor dem Schlosstor. Kurz bevor ich einen Fuß hineinwagte viel mir noch die Maske ein, die mir meine zwei guten Feen mitgegeben hatten. Sie war, wie auch der Rest meines Outfits dunkelrot und hatte auf der rechten Seite eine weiße Rose.
Diesmal mit der Maske aufgesetzt betrat ich das Schlossinnere. Nachdem ich, mal wieder, eine Wache auf mich aufmerksam machte, führte mich diese zum Ballsaal. Bei dem Anblick der sich mir bot musste ich schlucken. Der Saal war so groß wie drei Fußballfelder und im inneren waren hunderte Menschen, Pardon, Personen. Die meisten von ihnen würden wohl kaum menschlicher Natur stammen.
Wie ich es erwartet hatte wurde ich von niemandem Beachtet. Aber wirklich stören tat es mich nicht. Unauffällig Schlich ich mich in die hinterste Ecke des Saals wo kaum jemand war. Die Ballmusik war angenehm und ich machte es mir auf einem Fenstersims bequem. Nach kurzer Zeit wäre ich fast weggenickt doch ich wurde direkt wieder hellwach, als mir jemand seine Hand entgegenstreckte: „My Lady. Gestattet ihr mir diesen Tanz?" Verwundert sah ich meinen Gegenüber an. Irgendwie kam er mir bekannt vor, doch ich konnte ihn einfach nicht zuordnen. Seine schwarzen, kurzen, wuscheligen Haare ließen den Junge vor mir weich wirken und seine leuchtend blauen Augen strahlten einem Sicherheit und Wärme aus.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Mist! Ich hatte meinen Geruch nicht mehr verdeckt seit ich das Schloss betreten habe. Ach, scheiß drauf! Lässt sich jetzt eh nicht mehr ändern. Für heute Abend besitze ich dann halt die Möglichkeit auf einem Mate! Ich habe eine Maske auf! Selbst wenn er mich findet, wird er mich nicht „finden". Meine Aufmerksamkeit wand sich wieder dem jungen Mann zu. Seine blaue Maske mit dem weißen Wolf passte perfekt zu seinem Anzug.
Ich seufzte: „Warum nicht? Aber ich warne dich: ich habe noch nie in meinem Leben getanzt!" Meine Füße protestierten als ich seine Hand annahm. Er lachte: „Wirklich? Noch nie?" Ich nickte, mich ein Lächeln bemühend. Er sah mich an: „Dann werde ich dir das heute beibringen!" Und schon wurde ich auf die Tanzfläche gezogen. Am Ende wurde es eher ein herumwirbeln als ein tanzen, aber es macht Spaß. Wie lange es wohl her ist, seit ich mich das letzte mal so gefühlt habe? Ich weiß es nicht mehr. Etwa eine Stunde später schlichen wir uns raus in den Garten. Und erst da viel mir etwas auf: Er hat mich gesehen, ohne das ich ihn auf mich aufmerksam machte.
Wer war er? Doch ich konnte nicht weiter grübeln, weil ich von ihm mit nach unten ins weiche Gras gezogen wurde. Ich sah nach oben. Die Sterne funkelten am Nachthimmel und der Mond sah auf uns herab. Eine wunderschöne Nacht.

POV. Cameron:

Meine süße, kleine Mate sah in den Sternenhimmel. Als ich vorhin in den Ballsaal ging und ihren Geruch vernahm bin ich einfach losgestürmt. Und da war sie. Schon halb eingeschlafen saß sie auf einem der duzenden Fenstersimse. Am liebsten hätte ich ihr direkt die Maske abgenommen, doch als ich in ihre Augen sah entschied ich mich dagegen. Müdigkeit, Trauer, Schmerz und Angst waren in ihnen zu erkennen. Auch als sie ein falsches Lächeln aufsetzte änderte es nichts daran. Zum Glück verwandelte sich ihr gespieltes Lächeln während des „Tanzes" in ein echtes.
Sie sah wunderschön aus. Ihre weißen, glatten, brustlangen Haare glänzten im Mondschein wie Seide und ihre roten Augen leuchteten wie Rubine. Wie sie nun so neben mir lag, im Gras des Gartens, obwohl: eigentlich Gewächshauses, sah sie so friedlich aus.

Auch wenn ich dir in allen Aspekten nur zustimmen kann, solltest du mal mehr auf deine Sinne achten!

Was meinst du, Shadow?

Oh maaaan, es riecht nach Blut!

Augenblicklich war ich aus der kleinen Traumblase, in der ich eben noch war, herausgerissen. Mein Wolf hatte recht! Es roch nach Blut. Ich wand mich dem Mädchen vor mir zu. Meine Mate! Und sie schien es nicht mal zu ahnen, dass wir Seelenverwandte waren. Sie war kein Werwolf. Zumindest roch sie nicht wie einer.
Schnell kam ich wieder zu mir. Jetzt bloß nicht wieder abschweifen! „Bist du verletzt?", erschrocken auf meine Frage sah sie mich an. „Also ja!", schlussfolgerte ich. Wild schüttelte sie den Kopf: „Nein! Bin ich nicht! Mir geht's super!" Streng sah ich sie an und kurz darauf senkte sie Schuldbewusst den Kopf. „Wo?", sie schluckte, ehe sie niedergeschlagen murmelte: „Füße"
Seufzend zog ich ihr einen der Sneaker aus, während sie sich nicht rührte. Sie war das erste Mädchen, dass ich kannte, das auf einem Ball Turnschuhe anzog. Als ich ihre Fußsole sah, stockte mir der Atem. Sie waren blutig getreten und haben schon geeitert. Die Verletzung, die sich über den ganzen Fuß erstreckte, war schon so entzündet, das man die eigentliche Verletzung schon nicht mehr sah. Ihr anderer Fuß sah nicht besser aus. Wie lange war sie damit den bitte rumgelaufen?

Und das ohne es zu behandeln! Wie viele Schmerzen muss sie haben?

Ich weiß es nicht. „Warte hier! Bin gleich zurück! Rühr dich nicht vom Fleck!" Die weißhaarige nickte. Zehn Minuten später kam ich mit einem erste Hilfe set wieder. Vorsichtig säuberte ich die Wunden, als mir etwas auffiel: „Wie heißt du eigentlich?"
Sie zuckte mit den Schultern: „Denk dir doch was aus!" Es war nicht wütend gesagt, trotzdem wollte ich es wissen: „Keine Lust! Also: Wie darf ich die Dame nennen?" Kurz überlegte sie: „Nenn mich An!"
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1207 Wörter
Bild - Alexis' Kleid

Another Cinderella-Story: Mein WerwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt