18 Flucht & Treffen

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POV. Alexis:
Verdammt! Verdammt! Verdammt! VERDAMMT!!! So schnell wie ich konnte rannte ich um die Ecke. Ich war eingeschlafen! Als ich vor etwa einer halben Stunde in Camerons Zimmer aufwachte, wär ich vor Schreck beinahe wieder umgekippt! Es war schon lange nach zwölf. Ich hatte Glück das Cam mir den Schleier nicht abgenommen hatte, denn dann wäre ich jetzt sowas von am Arsch. Das er selbst auch eingeschlafen war, hat mir bei meiner Flucht aber auch unter die Arme gegriffen. Ich hätte mich Ohrfeigen können. Was war überhaupt passiert? Ich wusste nichts mehr! Gar nichts! Ich hätte schreien können. Ich weiß noch das ich geweint habe und dann? Verflucht noch mal! Ich bog in die Gasse vom Rose Mountain ein. Kaum war ich die Treppe herunter gestürzt blieb ich außer Atem stehen. Meine Ausdauer war zu nix zu gebrauchen. Gael sah mal wieder durch mich hindurch, dennoch war deutlich wahrzunehmen, dass er meine Anwesenheit bemerkt hatte. Genauso wahrzunehmen war allerdings sein meiner Meinung nach viel zu großes Grinsen im Gesicht, was garantiert nichts gutes zu bedeuten hatte. „Alsooo, hast du dir einen Schönling geangelt?", für seine Frage hätte ich ihn an die Wand klatschen können! Und nein! Er sah mich immer noch nicht. Genervt schlug ich gegen die Wand. Wenigstens zuckte er diesmal nicht zusammen. Nachdem ich alles wieder abgeliefert hatte, und dabei Gaels Fragerei ausgesetzt war, die ich stur ignorierte, trat ich um kurz nach eins wieder ins Hause. Völlig entkräftet und ausgelaugt vom Tag fiel ich in mein Bett, wo mich sofort die Müdigkeit einholte. Allerdings wurde ich, wenn ich meinem Gefühl trauen darf, schon kurz darauf von einer hohen Stimme wieder aus dem gerissen. Meine „herzallerliebste" Stiefmutter beschwerte sich, dass ihr Frühstück noch nicht da war. Ein Blick auf die Uhr verrät mir warum. 7:46 Uhr. Normalerweise aßen die drei Biester um 6:00 Uhr! Aber ich war einfach nur müde, also drehte ich mich, die Beschwerden gewissentlich überhörend, auf die andere Seite und schloss wieder meine Augen. Kurz darauf wurde zu meinem Pech aber meine Tür aufgerissen und eine vor Wut schnaubende Layla stand in der Tür: „Hast du Mutter nicht gehört? Miststück! Wo bleibt unser Es-..." Sie brach ihr Geschrei ab unf schaute sich verwirrt im Raum um. Es war deutlich zu erkennen, dass sie nicht den leisesten Schimmer hatte, wo ich war. Sollte mir aber recht sein. Ich fühlte mich als hätte mich ein Zug überrollt und meine Gehirnzellen feierten ganz offensichtlich eine so laute Party, dass mein Kopf nur noch dröhnte. Das Traumland wollte mich ganz offensichtlich noch länger bei sich behalten, denn keine Sekunde später glitt ich eben da wieder hinein.

POV. Cameron:
Meine Gefährtin ist weg. Verdammt! Warum ist sie weggelaufen?

Ahem, sie weiß nicht, dass sie unsere Mate ist. Sie ist außerdem ein Mädchen. Also: Sie wacht völlig überraschend und ohne eine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist, im Bett eines Jungen auf. Was macht sie?

Mit mir kuscheln! Sie ist meine kleine, süße und wertvolle Mate die ich mit meinem Leben beschützen würde!

HOHLKOPF! Sie läuft weg! Sie weiß doch garnicht das wir ihr Mate sind und ist deswegen doch total überfordert!

Ach, und du bist jetzt der Frauenversteher oder wie? Außerdem, was soll ich den jetzt bitte machen. Ich muss ihr doch helfen! Sie ist krank! Und sie hat uns noch immer nicht erklärt, was sie damit meinte, dass sie stirbt!

Aller guten Dinge sind drei!

Bitte was?

WIR VERANSTALTEN EINEN DRITTEN BALL, DU ERBSENHIRN!

Und wofür bitte?

Am Montag ist Vollmond. Und heute fragen wir Alex an, ob sie für das Referat Zeit hat!

Stopp, stopp, stopp! Nun warte mal! Läuft das hier nicht gerade etwas falsch?

Wie meinen?

Normalerweise bin ich derjenige, der ruhig bleibt und du der, der die Fassung verliert!

Stimmt! Haben wir etwas komisches gegessen?

Das ist so eine Frage... Nichts ungewöhnliches! Kurze Frage Nebenbei: Warum willst du dich unbedingt mit Alex treffen?

Vielleicht kann sie uns noch ein paar Fragen zu unserer Mate beantworten.

Toushe. Kurzerhand griff ich nach meinem Handy.

Hast du heute Zeit? - Cam

Die Antwort kam erst zwei Stunden später, als ich mit meinem Beta und meiner Schwester frühstückte.

Wofür? - Alexis

Für das Referat? - Cam

Ups, 😅 ähm, ja! Wann soll ich kommen? - Alexis

Wann kannst du hier sein? - Cam

Wenn ich jetzt los gehe, bin ich in einer Dreiviertelstunde da! Passt das? - Alexis

Du willst bei dem Wetter ganze 45 min durch den Kniehohen Schnee stapfen? Willst du erfrieren oder was? - Cam

Wie soll ich den sonst zu dir kommen? Ich kann mich nicht teleportieren! - Alexis

Ich hole dich ab! - Cam

Es vergingen Minuten bis sie mir antwortete. Scheinbar wusste sie nicht so ganz, was sie davon halten sollte. Ich konnte mir Bildlich vorstellen, wie sie halb verwirrt und halb schockiert auf den Display ihres Handys starrte, während sie fieberhaft überlegte, ob sie mein Angebot annehmen sollte.

Na gut. Wann bist du hier? - Alexis

Melbeckerstraße 7 war die Adresse? - Cam

Jep! - Alexis

Gib mir zehn Minuten! - Cam

Kurzerhand rannte ich durchs Schloss, hinaus in den Garten und durch die Schlosstore, wo ich dann inne hielt. Ich schlüpfte aus meinen Klamotten und drückte sie einer Wache in die Hand, ehe ich meine Knochen knacken ließ. Diese veränderten innerhalb weniger Sekunden ihre Form und ordneten sich neu an an. Mein schwarzes Fell war im Kontrast zu dem weißen Schnee unübersehbar. Ich sprintete los. Über Wiese, Feld, Wald und Straße querfeldein. Als ich etwa zehn Minuten später an der Adresse ankam, stand Alex schon draußen. Mit offenem Mund sah sie mich an. Allem Anschein nach hatte sie nicht erwartet, dass ich sie in Wolfsform abholen würde. Ich ließ meinen Blick über ihren Körper schweifen. Ihre Hose hatte mehr Löcher als Stoff. Ihr ausgeleiertes T-Shirt hatte auch schon bessere Tage gesehen, von der Tatsache mal abgesehen, dass es ganz sicher nicht für diese Jahreszeit gedacht war. Ihrer zerschlissen, dünnen Jacke fehlte schon ein Ärmel und von ihren Boots pellte die Sohle ab. Ihre Wangen wahren Feuerrot. Die schneeweißen Haare klebten verschwitzt auf ihrer Stirn. War sie krank? Inzwischen stand sie wenige Zentimeter vor mir und sah mich mit ihren roten Augen gebannt an. Mit einem Kopfnicken zeigte ich ihr, dass sie auf mein Rücken steigen sollte. Also stellte sie sich neben mich und versuchte sich hoch zu ziehen. Im nächsten Moment saß sie auf mir. Ich spürte sie Kaum. Als hätte sich eine Feder auf mich gesetzt. Auf jeden Fall war sie sowohl für ihr Alter als auch für Ihre Größe viel zu leicht. Als ich spürte wie sie ihre Hände in meinem dichtem Fell vergrub preschte ich los. Der Schnee um uns herum zerstob. Mein Wolf jaulte fröhlich auf.

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Bild - Shadow/ Camerons Wolf

Another Cinderella-Story: Mein WerwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt