4 Sichtbar?

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Müde schaltete ich mein Handy an, während ich mich durch die Schneemassen kämpfte. Heute morgen hatte ich es tatsächlich irgendwie geschafft den drei Monstern Brötchen zu backen, zwar waren sie, wer hätte es gedacht, nicht zu 100% zufrieden, aber wenigstens landete es nicht wieder auf dem Boden.
Auf der anderen Seite bedeutete das aber auch, dass ich kein Frühstück hatte, was mein Magen mal wieder gar nicht lustig fand. Meine löchrige, inzwischen vom Schnee durchgenässte Jeans machte in Kombination mit meiner dünnen Jacke meine Situation auch nicht viel besser. Kaum betrat ich den Hof der Hölle, kam grünäugiges braunhaar auf mich zu. Verwundert sah ich ihn an. Wollte er etwa zu mir? Unmöglich! Er müsste mich übersehen! Genauso wie alle anderen! Ich sah nach hinten, doch da war niemand. Noch immer ging er in meine Richtung.
Ich starrte ihn an, bis er ca. 1m vor mir stoppte. Der Typ wollte echt zu mir! Was sollte das? Was wollte er? Warum sah er mich? Ich will das nicht! „Alexis, richtig?" schluckend nickte ich auf seine Frage. Meine Stimme hatte vor Panik seinen Dienst verweigert. „Mein Name ist Mika Parker, der Beta von Cameron Black. Ich soll mit dir einen Termin für euren Vortrag ausmachen!", sprach der Adonis vor mir einfach weiter.
War der ach so große Alpha sich jetzt echt zu fein dazu, mich selbst zu fragen? Ein Augenrollen unterdrückend gab ich nur ein: „Aha" von mir. Verwundert sah mich mein gegenüber an. „Du flippst nicht aus vor Vorfreude, weil du mit dem Alpha und gleichzeitigen König der Vampire in einem Team bist?" Ich schüttelte den Kopf. „Ok. Wann hast du den Zeit?" Ich zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung! Sag einfach Bescheid, wenn der ach so große Alpha Zeit hat!"
Ich würde sowieso eine meiner Schichten für diese Präsentation auf den Kopf hauen müssen. Der Braunkopf starrte mich an, ehe er grinste: „Geht klar, ich gebe dir dann Bescheid! Spontan geht?" Ich nickte, mein zittern verbergend. Nun sah er mich fragend an: „Warum kann ich dich eigentlich nicht riechen? Es ist fast so, als hättest du keinen Geruch!" Herausfordernd sah ich ihn an: „Das sage ich dir nur,  wenn du mir sagst, wie du mich gefunden hast. Eigentlich müsste ich so unauffällig sein, dass du mich einfach übersiehst."
Verwundert sah er mich an, doch dann schien es fast so, als würden ihm die Schuppen von den Augen fallen: „Du bist eine Hexe?!" Es war eine einfache Feststellung, dennoch nickte ich zur Bestätigung. Kaum hatte ich diese Geste vollzogen schluckte er. „Tja, ich schätze das liegt einfach daran, dass ich ein Beta bin und somit sowieso stärker bin als andere!", äußerte er schlussendlich seine Vermutung.
Inzwischen hatte ich das Gefühl ein Eisblock zu sein, aber ich musste ihm noch auf seine Frage antworten, immerhin hat er ja auch meine Beantwortet: „Dann bin ich wohl jetzt dran! Ich kann meinen Geruch komplett verdecken, dass geht so weit, dass, falls ich einen Mate hätte, er mich nicht als Mate erkennen würde!" Schock stand dem Jungen vor mir im Gesicht: „Das ist ihm Gegenüber aber ziemlich unfair und gemein!"
Ich zuckte mit den Schultern. Dadurch, dass Nyx sich schon vor Jahren zurück, ich würde ihn also auch nicht erkennen! Also scheiß drauf. Ich zuckte nur die Schultern und machte mich auf den Weg ins warme Schulgebäude. Es hatte schon längst geklingelt, weswegen ich zum ersten Mal in meiner ganzen Schulkariere zu spät kam.
Jedoch, ach du großes Wunder, bemerkte mich sowieso niemand, als ich den Klassenraum betrat. Ich ließ mich leise auf meinen Stuhl fallen, während ich es genoss, wie die Wärme sie langsam einen Weg in meine Glieder bis hin zu meinen Knochen bahnte. Unsere Deutschlehrerin vorne quasselte irgendwas über Barock, was mich aber kaum interessierte. Ich glaube, dass war eine der Literaturepochen. Müde und „leicht" ausgehungert vergrub ich meinen Kopf zwischen meinen Armen, ehe die Welt um mich herum langsam verschwamm und ich meine Füße in das Traumland setzte.

Durch ein Rütteln aus meiner Traumwelt gerissen kam ich wieder zu mir. Verschlafen richtete ich mich auf und der Junge mit den langen Haaren, der von heute morgen stand vor mir. Wie hieß er noch gleich? Mike? Milan? Ah, ich hab's! Mika! Mika Parker! Verwirrt sah ich den grinsenden Jungen vor mir an. Was war denn jetzt los? Und wie kam er in mein Zimmer? Moment! Ich war gar nicht in meinem Zimmer! Ich war in unserem Klassenraum! Und scheinbar war der Unterricht schon längst beendet. Wie lange habe ich bitte geschlafen? Binnen Sekunden war ich hellwach. „Na, gut geschlafen?", Mist! Den Jungen neben mir habe ich ja komplett vergessen! Wütend sah ich ihn an, während er natürlich einen Lachanfall bekam. Als er sich endlich wieder zusammen nahm, wendete er sich wieder mir zu: „Also, der Alpha hätte morgen Nachmittag Zeit! Passt es dir so um zwei?" Ich nickte.
Morgen war Donnerstag, weswegen ich kurz nach eins Schluss hatte. Ich müsste nur meine Schicht morgen im Café absagen. Oh shit! Meine Schicht! Wie viel Uhr hatten wir es? Ich drehte mich nach hinten zur großen Wanduhr im Raum. Erschreckend musste ich feststellen, dass ich zu spät kam. Verflucht! Ich sprang auf und schmiss meine Sachen unordentlich in meine alte Tasche: „Sorry, ich muss los! Morgen um zwei passt! Wo soll ich hin?" Verwundert sah er mich an, dass ich plötzlich so gehetzt war: „Äh, ok! Komm einfach zu seinem Schloss!
Die Wachen am Tor werden sagen, wo du hin musst. Äh, dann bis dann!" Bestätigend nickend, dass ich ihn verstanden habe, rief ich ihm noch ein „Bis dann!" zurück, ehe ich durch die Schulflure rannte, in der Hoffnung, doch nicht all zu spät zu kommen. Als ich dann ganze zwanzig Minuten zu spät mich hintern Tresen stellte, sah Lucifer mich schräg an: „Ok! Was ist passiert?
Du bist seit ich dich kenne noch nie zu spät zu deiner Schicht gekommen!" Unschuldig lächelnd sah ich sie an. Sie kannte mich einfach zu gut: „Bin im Unterricht eingeschlafen und ja, dass Ergebnis siehst du ja!" Resigniert schüttelte meine Freundin den Kopf: „Das das irgendwann mal passiert, war voraus zu sehen! Wie lange willst du das noch ertragen? Diese Hexen, Pardon: Biester gehören alle samt in eine Anstalt!"
Ich biss mir auf die Lippe und sah meine Freundin dankend an. Sie war echt die beste. Und wahrscheinlich der einzige Grund warum ich noch nicht verrückt geworden bin. „Übrigens habe ich herausgefunden, wer mein geheimnisvoller Präsentationspartner ist!", lenkte ich vom Thema ab. Mit leuchtenden Augen sah sie mich an: „Wer?" „Cameron Black! Sagt dir der Name was?"
Mit offenem Mund starrte sie mich an: „Der Cameron Black?" Ich nickte auf ihre schockierte Frage: „Morgen werden wir uns Treffen! Das heißt das ich morgen nicht ins Café kommen und dir helfen kann! Sorry." Sie sah mich beleidigt an: „Das ist doch völlig egal, du musst mir Freitag alles erzählen! Und wehe du lässt auch nur eine Einzelheit aus!" Ich musste Lächeln. Das war meine Freundin wie sie leibt und lebt! „Versprochen!", sie nickte bestimmend auf mein Versprechen: „Und wehe nicht!
Aber jetzt kriegst du erstmal etwas in den Magen! Heute morgen hatten wir im Kochkurs Brot gebacken! Das musst du probieren!" Sie gab mir vier Scheiben Brot. Dankend lächelte ich sie an.
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1204 Wörter
Bild - Mika

Another Cinderella-Story: Mein WerwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt