An. Ich hatte einfach meinen zweiten Vornamen „Angel" gekürzt auf die ersten zwei Buchstaben. „Und wie darf ich sie nennen? Sir?" Innerlich war ich stark darum bemüht nicht laut aufzuschreien, wie er nun schon seit fünf Minuten meine Wunden säuberte. Warum tat er das überhaupt?
Der Adonis schien zu überlegen: „Nenn mich ... ähm... Eron!" Okay, so wie der überlegt hat, hat er auch nicht seinen echten Namen gesagt. Aber soll mir recht sein! Er legte das Tuch, das er zum säubern genutzt hat, beiseite und nahm eine kleine, weiße Spraydose zu Hand. Plötzlich brannte es und beinahe hätte ich aufgeschrien. Aber nur beinahe! Desinfektionsmittel! Da war ich mir sicher! Ich hatte oft gehört, dass das höllisch brennen sollte, aber durch die Biester zuhause, hatte ich es noch nie selbst benutzten dürfen.
Eron verband meine Füße mit einem weißen Verband, ehe ich mir meine Sneaker wieder überzog. „Warum hast du es nicht behandelt?", besorgt sah er mich an. Ausrede! Ich brauche schnell eine Ausrede! Ich hab's! „Ich, also ich dachte, dass es nicht so schlimm wäre!", er seufzte: „Also echt! Nächstes mal gleich behandeln!" Streng blickte er mir direkt in die Augen, so das ich nur nicken konnte. Dieser Typ hatte eindeutig einen zu großen Einfluss auf mich!
In dem Garten, oder wie ich Blindfisch erst jetzt merkte Gewächshaus, was erklärte, warum es hier warm war und kein Schnee lag, entdeckte ich eine Uhr. Geschockt sprang ich auf. 23:26Uhr! Um Mitternacht muss ich wieder zuhause sein, damit die Monster meine Abwesenheit nicht mitbekamen! Und davor musste ich Gael das Kleid wiederbringen! „Sorry, ich muss los!", schnell stand er auf: „Warte mal! Sehen wir uns wieder?" Wir wussten zwar nicht einmal die Identität unseres Gegenüber, aber ich brachte es nicht übers Herz, ihm eine negative Antwort zu geben: „Bestimmt!" Und schon war ich weg. Ich hörte ihn noch hinter mir herrufen, doch es war eh schon zu spät. Ich stürmte durch das Schlosstor und kam zwanzig Minuten später gehetzt und total verschwitzt wieder vor der Schneiderei von Gaels Mutter an.
Erst da bemerkte ich eine bedeutende Veränderung. Meine Füße taten zwar noch weh, aber nun, war es im Gegensatz zu vorher, erträglich. Ich hätte mich verfluchen können, dafür, dass ich mich bei Eron nicht bedankt habe. Kaum wieder unten angelangt, stand schon ein grinsender Gael vor mir: „Und? Wie wars?" Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen: „Einfach traumhaft!" Ich drehte mich im Kreis. Rothaar lachte: „Das freut mich zu hören."
Ich gab ihm Kleid, Schuhe, Maske und schließlich noch die Kette zurück. Er hatte noch meine Handynummer verlangt, die ich ihm am Ende geschlagen überlies.
Als ich um kurz vor Mitternacht die Haustür öffnete, kam mir Lucifer schon mit einer Schüssel Erbsen in den Händen entgegen: „Sie müssen noch gewaschen werden, aber im Blumentopf sind keine mehr übrig!" Dankend nahm ich die Schüssel entgegen. „Nun aber zum wichtigsten Teil: Wie wars? Hast du deinen Mate getroffen? Wie sah er aus? Wie ist er so? Habt ihr getanzt?", durchlöcherte sie mich nun mit fragen.
Moment: getanzt? Kann es sein? Eron? Ist er vielleicht mein Mate? Egal! Selbst wenn ich mit jetzt den Kopf darüber zerbrach, ohne Nyx würde ich es nicht erfahren! Und das hieß so viel wie: Niemals! Und er würde mich auch nicht finden können. Kaum hatte ich das Schloss verlassen, verdeckte ich wieder meinen Geruch. Ich schluckte: „Ich weiß es nicht. Aber ich habe einen Jungen getroffen!" Mit leuchtenden Augen sah mich meine Freundin an: „Und? Wie heißt er?" Ich biss mir auf die Lippe. Ich wollte ihr gerade antworten, als ich das Auto der Monstermutter auf den Hof fahren hörte: „Erzähle ich dir morgen! Versprochen!"
Schnell lief sie, nachdem ich ihr mein Ehrenwort geben musste durch die Hintertür in die schneebedeckte Nacht. In Lichtgeschwindigkeit stand ich in der Küche vor der Spüle und säuberte die Erbsen. Paar Sekunden später standen die Alpträume vor mir. Ein kurzer Seitenblick auf die kleine Küchenuhr verriet mit, dass es inzwischen nach eins war. Natürlich ignorierten die jungen Damen mich gewissentlich: „Warum hat er das getan? Ich kapier das nicht!"
Verwirrt sah ich Josephina an. Was meinte sie? „Wer hat was getan?", von meiner etwas zu guten Laune angetrieben hatte ich tatsächlich den Mut gefasst und das gefragt. Abwertend blickten sie mich an: „Der König! Er hat sich einfach aus dem Ballsaal gestohlen!" Okay, hiermit ist es bewiesen! Diese Monster sind die Arroganz in Person! Aber eigentlich war das ja auch schon vorher klar. Wie können sie erwarten, dass der König pausenlos anwesend ist? Man konnte es auch übertreiben!POV. Cameron:
Was war das denn? Bevor ich auch nur reagieren konnte, war An schon davongedüst. Nur wenige Minuten später verschwand ihr Geruch endgültig. Mist!Mist? Das ist alles was du dazu zu sagen hast? Unsere Mate ist gerade davon gelaufen! Vor uns! Vor ihrem Mate! Und noch viel erschreckender: Du hast einfach tatenlos zugesehen! Warum bist du ihr nicht hinterher?
Dakotas Geburtstag!
Hä? Lenk nicht vom Thema ab! Dakotas Geburtstag hat nichts hiermit zu tun!
Ich veranstalte einen zweiten Ball zu Ehren von Dakotas 17. Geburtstag! Und alle jungen Leute, die heute hier waren, sind eingeladen!
Okay, ich nehme das tatenlos zurück! Trotzdem hättest du anders reagieren müssen.
Scheiße, ich muss mich beeilen! Ich Geburtstag ist schon in fünf Tagen!
Na dann: Ran an den Speck!
In Höchstgeschwindigkeit rannte ich durchs Schloss Richtung Arbeitszimmer, schlug die Tür auf und setzte mich vor meinen Rechner. Wenig später hatte ich die Grundplannung fertig gestellt. Lange war ich schon nicht mehr so motiviert. War ich überhaupt schon mal so motiviert?
Ich glaube nicht! Aber wende mal nur für einen Augenblick dein Augenmerk auf die Uhrzeit.
Oh Shit! Der Ball endet gleich! Als Gastgeber muss ich anwesend sein, wenn die Masken um Mitternacht fallen! Mit der Geschwindigkeit eines Werwolfs kam ich schließlich auf die Minute pünktlich wieder im Saal an. Gerade rechtzeitig um meine Maske abzunehmen. Die weiblichen Gäste, die hier nicht ihren Mate gefunden haben, starrten mich hoffend an. Aber gekonnt ignorierte ich sie.
Die sollen aufhören so zu starren! Wir haben unsere Mate schon gefunden!
Da kann ich dir nur zustimmen! Nur leider wissen diese Hühner das nicht!
Ha, ha! Hühner, das passt wie die Faust aufs Auge! Seit wann bist du denn auch ohne mich so schlagfertig?
War ich schon immer! Du hast es nur nicht mitbekommen. Als der Ball endlich sein Ende fand, war ich fix und fertig. Der König der Vampire zu sein ist manchmal ziemlich anstrengend.
Manchmal? Bist du Hirnkrank?
Na schön: so gut wie immer!
Du sprichst mir aus der Seele.
Auf ein Mal?
Egal! Wir haben wichtigeres zu tun! Stichwort: Ball!
Und damit würde ich mich sputen müssen! Aber ich wollte meine Mate wiedertreffen! Warum ist ihr Geruch auf einmal verschwunden? Wo kam diese Verletzung her?
Ja, ja, das können wir alles dann fragen! Aber das mit dem Geruch: Ist sie vielleicht eine Hexe?
Wieso Hexe?
Na deine Präsentationspartnerin! Sie ist doch eine Hexe und kann ihren Geruch verdecken! Vielleicht können das alle Hexen?!
Das ist es! Beim nächsten Treffen werde ich sie das fragen!
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Another Cinderella-Story: Mein Werwolf
WerewolfAlexis Angel Anderson. Ein Mädchen wie jedes andere? Mit gerade mal vier Jahren verlor sie ihre Mutter, zwei Jahre später ihren Vater. Seit dem von ihrer Stiefmutter und ihren zwei Töchtern so gequält, dass sich sogar ihr Wolf zurück zog, geht sie d...