dreißig

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Die Stimmung war gut, die Musik relativ leise, die Schüsselchen, gefüllt mit Käse und allerlei anderen Sachen, brutzelten im Racletteofen, während Tamara auf die integrierte Steinplatte Streifen helles Hühnchenfleisch legte.

Yuko und ich saßen auf der einen Seite des Tisches, Tamara und Simon auf der anderen und als ich unter dem Tisch verstohlen nach ihrer Hand tastete, zog sie sie nicht weg.

Der Geruch von blubberndem Raclette-Käse, gebratenem Fleisch, und dazu gemischt der von Yuko, stiegen mir in die Nase und ich zog vorsichtig mein Schüsselchen, bestehend aus Apfel, Käse und Preiselbeermarmelade - ich liebte es, alle möglichen verrückten Kombinationen auszuprobieren - heraus und schabte mir den Inhalt auf den Teller. 

Vorsichtig schälte ich mich aus Yukos Griff, um mich ganz meinem Essen widmen zu können, die anderen taten es mir gleich. Wir warfen uns am Tisch immer wieder verstohlene Blicke zu, Blicke, die mein Herz zum Schlagen brachten, mich von innen her mit Wärme füllten oder mich anmachten - oder alle drei Möglichkeiten auf einmal. 

Nach dem Essen legten wir uns aufs Sofa, die Bäuche voller Käse und Traubensaft, und scrollten durch unsere Insta-Feeds.

Ausnahmsweise saß ich nicht neben Yuko, sondern neben Simon und Tamara, die mich bestimmt zwischen sie gezogen hatten, und als ich mich gerade durch eine Kommentars-Diskussion arbeitete, ging eine Nachricht von Yuko ein.

Musst du nicht gerade dringend aufs Klo? Ich musste grinsen und blickte unauffällig zu ihr hinüber, sie hatte den Blick auf ihr Handy gerichtet, doch ein kleines, leises Lächeln umspielte ihr Gesicht. 

"Ich geh dann mal aufs Klo", sagte ich, niemand nahm Notiz von mir, nur Tamara sagte: "Danke für diese überaus wichtige Info." Ich stand auf, streckte mich einmal kurz und ging auf die Toilette. 

Nur kurze Zeit später betrat auch Yuko den Raum und schloss ab, während sie mich angrinste.

"Das sind ja jetzt schon Methoden", sagte ich, während ich sie musterte. Sie war so wunderschön, dass mir die Worte fehlten. "Mir fiel keine bessere Möglichkeit ein, dich zu küssen, ohne, dass es zu auffällig gewesen wäre.", lachte sie.

"Das waren also deine geheimein Absichten, ja?", fragte ich. "Mich zu küssen. Auf einem Klo." "Ganz genau", flüsterte sie, während ihr Gesicht sich meinem näherte. "Natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast. 

"Ich habe absolut gar nichts dagegen", murmelte ich in ihr Ohr und kaum hatte ich ausgesprochen, presste sie schon ihre Lippen auf meine, so, als hätte sie meine Antwort ohnehin schon gekannt.

Ich hatte das Gefühl, mich beeilen zu müssen, um nicht zu lange wegzubleiben, und ich hatte das Gefühl, dass es ihr genauso ging, dennoch lag keinerlei Hektik darin. Ich schlang meine Arme um sie, während sie meine Seiten entlangstreichelte und mir mit ihren Küssen den Atem nahm. 

Nur kurz standen wir da so verschlungen ineinander da, bevor wir uns voneinander lösten. "So stehe ich den restlichen Abend durch", flüsterte sie und ich konnte nicht anders, ich musste sie angrinsen. "Und ich muss heute bestimmt noch einmal aufs Klo"

Dann schloss ich die Tür auf und ging wieder zu Simon und Tamara zurück, die gerade in eine Diskussion vertieft waren. 

"Tabu!", sagte Simon gerade. "Wir spielen nie Tabu, nur, weil du nicht gut darin bist!" "Nein, weil Tabu einfach nicht lustig ist!", widersprach Tamara. "Sandy, Tabu oder nicht?", erkundigte er sich. "Hey, nein!", ging meine beste Freundin dazwischen. "Du weißt genau, dass Sandy Tabu liebt, sie zählt nicht!"

"Eeeeben!", betonte Simon. "Sie liebt Tabu. Alle lieben Tabu außer dir. Du bist eindeutig überstimmt!" "Bist du wirklich", sagte ich. "Sorry, dir in den Rücken zu fallen müssen, Tamara, aber wir mögen wirklich alle Tabu, auch Yuko. Du bist geschlagen."

"Maaannn", maulte Tamara. "Dann eben Tabu. Aber wenn wieder gestritten wird, so wie letztes Jahr, dann geht das auf eure Kappe und nicht auf meine."

"Ist eh klar", sagte Simon mit einem fetten Grinser im Gesicht. "Ich hol's mal."

a million feelings - and you inbetween (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt