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  Helena hatte das Glas bereits an die Lippen gelegt und zwei große Schlücke von dem vergifteten Champagner getrunken

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  Helena hatte das Glas bereits an die Lippen gelegt und zwei große Schlücke von dem vergifteten Champagner getrunken.

Unfähig zu atmen starrte ich sie an. In meinem Bauch fühlte ich nackte Angst und bloßes Entsetzen. Jemand hatte gerade einen Mordanschlag auf die Königin ausgeführt.

Mit Erfolg.

Ich sprang von meinem Stuhl auf und rannte so schnell es ging um den rechteckigen Tisch, viele Augenpaare auf mich gerichtet.

Doch ich kam nicht rechtzeitig an. Mit einem lauten Scheppern landete das Champagnerglas mitsamt des vergifteten Inhalts auf dem Boden und zerbrach in siebentausend Scherben, die sich alle direkt in mein Herz bohrten.

Helenas Augen verdrehten sich in eine unmenschliche Richtung und aus ihren Mundwinkeln lief der Rest des Getränks, das überall auf dem Boden verteilt war.

Dann begannen die Schreie.

Die Königin begann, schmerzerfüllte, herzzerreißende Schreie auszustoßen. Schreie, die man in seinen schlimmsten Alpträumen hörte. Schreie, als würde sie von innen heraus in der Luft zerfetzt. Ich hörte quasi das Gift durch ihre Adern schneiden.

Fetz Fetz Fetz.

Fetz Fetz Fetz.

Fetz Fetz Fetz.

Die Welt lief in Zeitlupe.

Die Adeligen schlugen sich die Hände vor den Mund und sprangen – jeder einzelne – auf. Genau in meine Laufbahn. Ich musste sie einfach rechtzeitig erreichen und das Gift mit meiner Magie aus ihrem Körper zu ziehen.

An meinem Ende des großen Holztischs sprang die grünäugige Frau auf ihren Stuhl und lief über den Tisch zu ihrer Königin, die weiter Schreie ausstieß.

Die Naturmeisterin konnte sie vielleicht heilen, aber keine Magie konnte magisches Gift komplett neutralisieren. Keine. Nicht einmal Naturmagie.

Ich versuchte mit meiner Übertragungsmacht ausfindig zu machen, um welche Art von Gift es sich handelte, aber ich fand nichts.

Nur die markerschütternden Schreie der Königin, als die spitzen Stacheln des Giftes sich in ihre Kehle bohrten und sie aufspießten.

Ich sah Tränen der Verzweiflung auf Dominics Gesicht und erkannte aus den Augenwinkeln, dass Blair sich an Rafaels Schulter ausheulte. Die beiden sahen gerade zu, wie ihre Mutter vergiftet wurde und vor ihren Augen langsam starb. Von innen heraus zerfressen. Sie wussten, dass sie ihr nicht helfen konnten und nur im Weg wären.

Endlich – es hatte gefühlt drei Ewigkeiten gedauert – kam ich bei der leidenden Helena an, die sich mittlerweile auf dem Boden wand. Sie hatte sich nicht mehr auf dem Stuhl halten können, als das Gift seine Wirkung entfachte.

Die grünäugige Frau mit der kaffeebraunen Haut und den braunen Haaren war nur ein paar Sekunden schneller als ich bei ihr angelangt.

Ich nahm ein paar Gesprächsfetzen auf, die zu mir herüberschwappten.

MASK ~ who you really areWo Geschichten leben. Entdecke jetzt