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  In den bestbewachtesten Ort der Stadt einzudringen, stellte sich als schwieriger heraus, als ich erwartet hatte

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  In den bestbewachtesten Ort der Stadt einzudringen, stellte sich als schwieriger heraus, als ich erwartet hatte.

Jasmine und ich erreichten die äußerste Mauer des riesigen Gebäudes ungefähr zu derselben Zeit, zu der der Maskenball begann. Oben im Thronsaal brannte Licht, während der Rest des Palastes in Dunkelheit lag. Leise Musik tönte bis zu uns herunter. Es klang, als würde dort ein Orchester spielen.

Feierlich. Majestätisch. Prunkvoll.

Genau passend zum Anlass des Festes.

Ich hoffte nur, dass die Musik andauern würde, bis wir uns auf unseren Positionen zwischen all den Adeligen befanden.

Die Schattenmeisterin schaffte es sogar ohne das Einsetzen ihrer Macht, vollständig mit der Finsternis zu verschwimmen.

Vor der dunkelgrauen Palastmauer, die nur vom wolkenverhangenen Mond belichtet wurde, wirkte sie eher wie ein Fleck schwarzer Tinte.

Mit einer geschmeidigen Handbewegung warf sie einen Enterhaken auf die fast fünf Meter hohe Mauer. Ich hätte schwören können, dass sich etwas aus der Dunkelheit löste und den Haken genau dort anbrachte, wo wir ihn benötigten.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

Jasmine wirbelte herum und legte einen Finger auf die Lippen. Ich hatte nichts gesagt, aber das Zeichen war klar. Absolute Stille.

Eine meiner größten Stärken war Lautlosigkeit.

Ich griff nach dem Seil und stemmte einen schwarzen Stiefel gegen die Wand aus geschliffenem Granit. Fast wäre er abgerutscht, doch wir hatten die Stiefel zuvor präpariert. Klebrig haftete er an der glatten Wand.

Meine behandschuhten Hände griffen um das dicke Seil. Stück für Stück zog ich mich daran hoch und schon nach zwei Minuten war ich oben angelangt. Ich legte eine Hand auf die Mauerkante, wickelte eine Schlaufe um mein Bein und stellte den linken Fuß hinein. Jasmine unter mir tat es mir gleich.

Ich sah sie fragend an. Was jetzt?

Sie lächelte nur und zeigte mit einem ihrer Finger auf das Ende der Mauer einen Wimpernschlag über mir.

Mit einem Nicken hievte ich mich auch das letzte Stückchen nach oben.

Kurz darauf half ich Jasmine, ebenfalls auf die zwei Meter breite Mauer zu steigen. Unter uns befand sich ein kleines Stück Flachland, über das plangemäß gelegentlich Wachen patrouillierten. Zwanzig Meter, auf denen es keinerlei Deckung gab.

Jasmine legte eine Pistole an, deren Patronen wir mit einem speziellen Gift ausgestattet waren. Eine Berührung des Fluchtschattens würde ausreichen und alle Wachen, die wir trafen konnten friedlich schlafen, bis die Tat vollbracht war.

„Keine tödlichen Schüsse", flüsterte ich, was sie mit einem Nicken bestätigte. Ich wusste genau, dass die Schattenmeisterin ihr Ziel traf, wenn sie es einmal anvisiert hatte.

MASK ~ who you really areWo Geschichten leben. Entdecke jetzt