Im Vergleich zu den Adeligen, die sich auf der Feier im Thronsaal befanden, war mein Kleid ziemlich schlicht.
Überall funkelten Perlen, Juwelen und anderer Schmuck. Silberne, schwarze und goldene Stickereien überzogen blaue, pinke und weiße Kleider. Elegante Hochsteckfrisuren wurden von wertvollen Haarspangen und Diademen vollendet, Masken aus Federn, Kunststoff und sogar elementarem Eis verbargen Gesichter vor den Blicken der anderen.
Der rhythmische Klang der Musik verband sich mit den Geräuschen der Gespräche, die auf dem Veranstaltung geführt wurden. Hier und da schnappte ich Fetzen auf, aber ich hielt mich im Hintergrund und unterhielt mich mit niemandem.
Das Risiko, dass mich jemand erkannte, war zu hoch. Also blieb ich, sofern es mir möglich war, ganz und gar unsichtbar.
Plötzlich schlich sich ein anderer Gedanke in meinen Kopf.
Was, wenn heute nichts passierte? Was, wenn dies nicht die Spitze der Verschwörung war? Was, wenn heute nicht der Tag wäre, an dem sich die Vision bewahrheitete?
Alles wäre umsonst gewesen.
Dennoch sagte mir etwas in meinem Herzen, dass es wichtig war, heute hier zu sein.
Vielleicht war es einfach die Tatsache, dass ich einen Abschluss brauchte. Ein letztes Mal den Palast zu sehen. Ein letztes Mal all die Adeligen zu sehen. Ein letztes Mal meine Freunde zu sehen.
Ich wünschte mir mit aller Kraft, dass wir diesen Abschied überlebten.
Der Thronsaal von Neun Rosen sah prunkvoller aus denn je. Der gesamte Raum war von eisernen Rüstungen umstellt, die mit ihren Waffen stolz demonstrierten, dass sie bereit zum Kampf wären, wenn jemand angriff. Ich schätzte die Zahl der Ritter auf insgesamt etwa fünfzig, wenn man nur diejenigen betrachtete, die sich im Erdgeschoss befanden. Die Galerien im ersten, zweiten und dritten Stock wurden ebenfalls von Rüstungen gesäumt.
Ein riesiger Kronleuchter hing von der Decke und warf ein angenehm goldenes Licht auf den Saal, der mit Menschen gefüllt war.
Kellner trugen Champagner und teuren Wein auf Tabletts durch das Gemenge, oben auf einem Podium spielte die Band. Auf der Tanzfläche befanden sich aktuell nur wenige Menschen, da der Rest weiterhin mit höflichen Gesprächen beschäftigt war. Falsches Lächeln, übertriebenes Lachen, unehrliche Komplimente.
In der Menge erkannte ich auch bekannte Gesichter hinter den Masken.
Saraphina Snow befand sich am Rand des Saals und unterhielt sich mit einem Mann, der eine schwarze Tunika trug und die Hand am Schwertgriff hatte: Nero. Die Eismeisterin trug ein hellblaues Kleid, das von weißen Schneeflocken überzogen wurde. Silberne Fäden schmückten ihren weiten Reifrock und an ihrer Hüfte glitzerte ein dünnes Band, das als Gürtel diente. Saraphina hatte ihre Haare zu einem hohen Dutt zusammengesteckt und trug eine hellblaue Maske, welche ebenfalls mit echten Schneeflocken verziert war.
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MASK ~ who you really are
Fantasia„Wenn Menschen eine Maske tragen, verlieren sie sich manchmal in dieser Maske und machen sie zu ihrem wahren Ich, auch wenn es eigentlich nicht ihren Werten entspricht" Diebe sind Diebe, Prinzen sind Prinzen, Magier sind Magier. Ich gehöre schon sei...