"Er ist so süß", seufzte ich verträumt. Evelyn schaute mich amüsiert an. "Naaa, checkst du es auch langsam?" Verwirrt blickte ich sie an. "Du bist volle Kanne verknallt!" Zuerst wollte ich protestieren, dann merkte ich- es machte keinen Sinn. "Ja, wahrscheinlich hast du Recht", murmelte ich verlegen. Meine Freundin reckte triumphierend ihre Faust in die Luft. "Ha, ich habe es gesagt!", meinte sie glücklich. Ich grinste.
Ja, sie hatte Recht- so wie immer. Sie wusste, dass ich gay war. Sie wusste, dass der Typ vor paar Monaten ein Arsch war. Und sie wusste, dass Matteo absolut mein Typ war und ich es nicht verhindern konnte, dass ich mich in ihn verlieben würde. "Ihr seid so süß zusammen", sagte Evelyn und stupste mich lächelnd in die Seite. Ich warf ihr ein dankbares Lächeln zu. Ich konnte froh sein, dass ich eine Freundin hatte, die mich so sehr unterstützte. "Und jetzt erzähl doch! Was ist gestern alles passiert?", fragte sie mich aufgeregt.
"Es war so süß, ernsthaft ich dachte, ich müsste sterben. Bei der Begrüßung hat er mich total fest umarmt", quietschte ich. Meine Kollegin lachte und wuschelte mir durch meine Haare- ich war so glücklich, dass ich mich gar nicht darüber aufregen konnte. "Seine Haare waren noch nass vom Duschen und er hat so gut gerochen", schwärmte ich. "Wir sind dann hoch in mein Zimmer- er findet, dass es echt gemütlich ist. Dann haben wir uns zusammen auf mein Bett gesetzt und er hat Minka gestreichelt. Und plötzlich hat er-" Ich brach ab, um Evelyn auf die Folter zu spannen. "Jaaa, was? Was hat er getan? Glaubst ich kann Gedanken lesen?", quengelte sie. Ich lachte und erzählte weiter.
"Er hat meine Wange berührt", flüsterte ich. Der Schock saß noch tief in den Knochen, auch wenn es schon mehrere Stunden her war- ich bildete mir ein noch immer seine Berührung und das Kribbeln, das deswegen durch meinen ganzen Körper fuhr, zu spüren. "Er hat was?", quietschte meine Freundin aufgeregt und hüpfte auf und ab. "Er hat vorsichtig und ganz langsam seine Hand ausgestreckt und dann über meine Wange gestreichelt." Evelyn fiel mir freudig um den Hals und strahlte mich an. "Das ist doch super! Wie ging es weiter? Ich möchte jedes Detail wissen!"
"Plötzlich hat er mich ganz erschrocken angestarrt und hat seine Hand schnell zurückgezogen und hat Minka wieder gestreichelt", murmelte ich. Das flaue Gefühl, das ich gestern gespürt hatte, kam wieder hoch. Stimmt ja. Seine Reaktion. Wieso sah er plötzlich so erschrocken aus? "Oh...", meinte Evelyn leise. "Ich bin mir sicher, dass es dafür einen ganz einfachen Grund gibt- vielleicht hat er einfach realisiert, dass er komplett in dich verknallt ist!" Ich schüttelte mit roten Wangen den Kopf. "Mann Evy, denk doch nicht immer so. Mats ist sicher nicht in mich verliebt", stritt ich ab. Die Rothaarige schaute mich protestierend an.
"Was laberst du? Natürlich ist Matteo in dich verliebt!" Ich schaute sie wegen ihrer Standhaftigkeit entgeistert an. "Und das möchtest du weswegen so genau wissen?", fragte ich. "Ich bin doch nicht blind- ich sehe, wie er dich anschaut und dich berührt. Ganz besonders beim Plätzchenbacken- Apropo Plätzchenbacken- was habt ihr eigentlich oben in seinem Zimmer so lange gemacht? Gab es eine Knutscherei, von der ich noch nichts weiß?" Empört warf ich ihr einen strengen Blick zu. "Erstens erzähle ich dir alles, das weißt du doch. Zweitens, wieso unterstellst du uns, dass wir sofort übereinander herfallen? Er hat mir nur sein Zimmer gezeigt, mehr nicht!" Evelyn warf mir einen Blick zu, der so viel bedeutete wie ja-ja-ich-glaube-auch und drehte sich den Kunden zu, die vor unserem Stand standen und überlegten, was sie bestellen sollten. Es waren zwei Männer, meiner Schätzung nach ungefähr Mitte 20- und das, was ich hörte, erwärmte mein Herz.
"Was möchtest du haben, Schatz?" "Ist mir egal, such du aus. Ich habe schon entschieden, was wir heute zu Abend essen." "Ja ja, und das kann ich dann kochen." "Und du weißt, dass ich dich genau dafür liebe." "Ich liebe dich. Wir würden bitte zwei Tüten gebrannte Mandeln haben."
Lächelnd nickte ich ihnen zu, gab ihnen ihre Bestellung und kassierte ab. Als sie gingen, warf ich ihnen einen letzten, sehnsüchtigen Blick zu. Ich wünschte, dass ich auch so eine Beziehung hätte. "Am liebsten mit Matteo, hm?", meinte Evelyn. Hatte ich meinen letzten Satz laut gesagt? Oops. "Ja, am liebsten mit Mats", seufzte ich und malte mir aus, wie es wäre, Hand in Hand mit ihm über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Sich mit ihm über verschiedene Sachen zu unterhalten, mit ihm etwas zu essen, ihn zu küssen.
"Ja, ich hoffe, dass es mit Matteo etwas wird."
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Etwas kürzer als sonst, sorryyy, aber ich bin aktuell und die nächsten Tage etwas beschäftigt- ab nächste Woche, also die letzten Kapitel, werde ich mich bemühen noch extra viel rauszuhauen. Die Geschichte von Evelyn& Sarah und Fynn& Matteo ist nämlich noch längst nicht abgeschlossen.
Frage des Tages: Fahrt ihr Ski?
xoxo -F
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Last christmas
Ficção Adolescente♪𝓛𝓪𝓼𝓽 𝓬𝓱𝓻𝓲𝓼𝓽𝓶𝓪𝓼, 𝓘 𝓰𝓪𝓿𝓮 𝔂𝓸𝓾 𝓶𝔂 𝓱𝓮𝓪𝓻𝓽. 𝓑𝓾𝓽 𝓽𝓱𝓮 𝓿𝓮𝓻𝔂 𝓷𝓮𝔁𝓽 𝓭𝓪𝔂, 𝔂𝓸𝓾 𝓰𝓪𝓿𝓮 𝓲𝓽 𝓪𝔀𝓪𝔂 ♪ 𝑨𝒅𝒗𝒆𝒏𝒕𝒔𝒌𝒂𝒍𝒆𝒏𝒅𝒆𝒓 𝟐𝟎𝟐𝟏‖ 𝒃𝒐𝒚𝒙𝒃𝒐𝒚&𝒈𝒊𝒓𝒍𝒙𝒈𝒊𝒓𝒍