18. Dezember

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Nach weiteren 40 Minuten bogen wir in eine kleine Seitengasse ab und blieben stehen. „Wir sind da. Du kannst jetzt nur hoffen, dass deine Eltern noch da sind! Wenn nicht, haben wir ein Problem. Und weil du dafür verantwortlich warst, dass wir nicht schneller gehen konnten, wirst du auch dafür bezahlen müssen!", sagte Milo und schaute wieder gehetzt auf seine Uhr. „Warte hier. Ich schaue, ob sie noch da sind. Und wehe du rennst weg!" Milo verschwand. Dankbar ließ ich mich an einer Hauswand hinab gleiten. Als ob ich weglaufen könnte!

 Ich wartete einen kurzen Augenblick bis Milo um die Ecke kam. „Da hast du noch einmal Glück gehabt! Deine Eltern sind noch da. Von hier aus sollten wir sehen, wenn sie nachhause fahren. Dann fangen wir sie ab. Aber nicht hier, sondern ein Stück weiter weg. Ich hörte ihm gar nicht zu. Ich nickte nur und schaute abwesend an die gegenüberliegende Hauswand. Ich dachte über sie nach. Meine Eltern. Hatten sie mich damals wirklich allein gelassen? Sind sie wirklich ohne mich geflohen und leben noch? Warum haben sie das getan? Vielleicht um mich zu beschützen. Wenn ich nicht mit ihnen zusammen war, könnten sie mich so beschützen. Waren das ihre Gedanken gewesen? Wusste womöglich Mrs. Malwin Bescheid? Diesen Gedanken verwarf ich jedoch direkt wieder. Nein, das konnte nicht sein! Sie hätte mir davon doch sicherlich erzählt. Oder? Vielleicht wusste sogar Felia davon. In diesem Moment fühlte ich mich alleingelassen. Ich wusste natürlich nicht, wer in meinem Umfeld etwas von der ganzen Sache wusste.

 Die Leute aus dem Heim suchten mich sicherlich schon. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich Ohnmächtig war. Trotzdem hatte ich die Vermutung, dass seit meiner Entführung schon einige Stunden Vergangen waren.

„Hallo! Erde an Kira!", jemand verpasste mir eine kräftige Ohrfeige, die mich wieder in die Realität zurück brachte. Ich zuckte zusammen und schaute etwas verdattert: „Wa... Was ist? Ach so... sind sie da?" Milo schaute fragend zurück: „Wer? Deine Eltern? Nein, aber es könnte jederzeit soweit sein und ich möchte, dass du dann startklar bist. Sie hatten schon vor einer halben Stunde Schluss. Also steh auf!" Ich stand auf und stöhnte wieder vor Schmerzen. Wir warteten ein paar Minuten.

Die Türglocke des Blumenladens war zu hören. Dann sahen wir ein Ehepaar, so um die 30. Meine Eltern...                                  

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