29. Kapitel

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Am liebsten würde ich hier bei Noah bleiben und neben ihm sterben. Ich meine, wenn ich so lange nichts trinken und essen würde, würde ich auch irgendwann sterben. Niemals würde ich ohne Noah leben wollen! Ich richtete mein Gesicht von seinem Körper auf und heulte weiter.

Etwa 5 Stunden habe ich geweint, mit Noah's Kopf auf meinem Schoss. Und auch die Wärme die mich beschützt hatte, war weg, ich spürte nur Eiskälte.

Nie wieder würde wr mich zum lachen bringen können, nie mehr würde ich ihm in seine wunderschönen Augen blicken können, nie wieder würde ich seine beruhigende Stimme hören, nie mehr würde ich mit ihm Momente erleben, die unvergesslich sind. Er war weg, für immer, er war tot. Diese Gedanken brachten mich wieder richtig stark zum weinen. Die Tränen fielen auf die Stelle an der sein Herz ist. Der Wasserfleck breitete sich aus und plötzlich, war es so, dass es aussah, als ob etwas unter seinen Kleidern die Tränen aufsaugen würde.

Und dann passierte etwas total unglaubliches, er riss seine Augen voller Kraft auf und holte ganz ganz scharf Luft, als ob er gerade kurz vor dem ersticken aus dem Wasser auftauchen würde.

Ich erschrack fürchterlich. Und ich wusste nicht, ob das nun irgendeine Falle sein sollte, deswegen flüsterte ich: "Noah?", und blickte zu mir und er versuchte ein Lächeln aufzusetzen und brachte gerade noch ein: "Ich lebe May, verdammte Scheisse, ich lebe."

Als ich nach paar Augenblicken realisiert habe, das mein grösster Schatz auf Erden noch bei mir ist, habe ich ihn sofort an meine Brust gedrückt und in seine Haare geweint. "Du lebst, omg Noah, du lebst. Noa-ah. Mein grösster Schatz auf Erden. Du bist nicht weg. Aber...wie ist das möglich?", sagte ich heulend und richtete ihn so auf, dass er vor mir sass.

Er sah jedoch extrem blass aus, und man sah ihm an, dass er auch kaum die Kraft hatte zu sitzen oder irgendwas zu sagen. Sofort holte ich einen von den vielen leckeren Blumen aus meinem Hosensack und fütterte ihn damit. Damit würde er keinen Hunger und keinen Durst mehr haben. Nachdem er es runtergeschluckt hatte, sah er deutlich viel viel besser aus, doch noch nicht wirklich gut, also gab ich ihm ein neues und dieses konnte er schon selber essen.

Danach sah er aus, wie der gute alte Noah. Er lächelte mich etwas müde an und umarmte mich ohne etwas zu sagen. Ich erwiderte die Umarmung und schloss meine Augen an seiner Schulter.

Nach einer Weile flüsterte Noah: "Du bist der Grund, wieso ich gerade noch lebe. Deine Tränen, die besassen so viel Emotionen, echte Emotionen, die mein eingefrorenes Herz eingesaugt hat, und somit das Eis zerstört hat, das der Druck der Tränen aufs Eis so stark war.", doch ich konnte nur antworten: "Aber...ich bin der Grund, dass wir überhaupt hier sind. Hätte mich dieser Funken dort nicht so interessiert, wäre uns das alles nicht passiert. Und...wir haben ja jetzt alle Diamanten und Zauberkräfte um einen einzigen Wunsch zu erfüllen. Aber...ich kann mich nicht entscheiden, uns Beide hier raus zu holen, oder diese Welt zu retten, jedoch nie mehr hier rauszukommen. Und so viele Fragen stellen sich in den Weg. Vorallem was es mit meinem vorherigen Leben zu tun hat, wer meine Eltern sind und so weiter."

Er löste sich aus der Umarmung, setzte sich gegenüber von mir in den Schneidersitz, nahm meine kalten Hände und blickte mir ganz tief in die Augen: "Diese Fragen, kannst du durch Träumen herausfinden. Spring zum Zeitpunkt, in deinem anderen Leben, als du geboren wurdest. Aber ich denke, es ist besser wenn wir uns erstmals ausruhen, wir werden dann morgen in aller Ruhe über alles sprechen. Die Frage ist nur, wo?", er hatte Recht.

"Bei Amor und Luna", antwortete ich, stand auf und reichte ihm die Hand.

Währrend dem wir zum Versteck von Amor liefen, alberten wir rum, als ob nie etwas passiert wäre, und ich erzählte ihm auch wie Amor so drauf war. Er war genauso geschockt wie ich, denn auch er hätte Amor ganz ganz anders eingeschätzt.

Nach ziemlich langem Laufen kamen wir endlich an und traten in Amor's Häuschen ein. Und als wir reinkamen, stürmten die Beiden direkt auf uns zu und überhäuften uns mit Küsschen. Was für ein schöner Moment...

Frozen heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt