Kapitel 23

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Bilbos Schritte wurden immer schneller. Beidem letzten Satz den er zu Thorin gesagt hatte, musste er sich auf die Zunge beißen. Wie konnte er auch nur so dämlich sein zu sagen, dass er es sich selbst Schuldete? Er hatte vor Wut nicht nachgedacht und einfach Gesprochen. In seinem Kopf erfand er eine Ausrede die er als passend abstempelte. Er blieb abrupt stehen und ließ sich auf seinen Hintern fallen. Sie würden in gut eine Woche das Nebelgebirge erreichen und von dort aus war es sicherlich nur noch die Hälfte des Weges. Sie waren Anfang Mai aufgebrochen und nun war es bereits Mitte Juli. Er hatte noch eine ganze Zeit voller Geheimnisse vor sich. Bisher war aber auch alles schief gelaufen und ihm passte es überhaupt nicht, dass Kili und Fili nun mehr über ihn wussten. In so einer Welt musste man vorsichtig sein, hier gab es nur wenige die so waren wie ehr und Elrond war der einzige aus dieser Welt der über seine Wahre Herkunft wusste. Sofort viel ihm wieder die Erinnerung an sein Zuhause ein, Pivinja. Hätte er keine Unterstützung gehabt, wäre es verloren gewesen. Er hoffte er konnte den Zwergen die gleiche Hilfe leisten, aber ein Dieb war er nun wirklich nicht.

Und dann war der noch der Drache am Ende ihres Abenteuers. Die Drachen die er sonst kannte waren ihn da lieber. Die eine Art hatte eine Intelligenz eines Tieres und war kaum gefährlich. Die andere hatte eine Menschlichere Form, wenn sie wollten, zudem waren sie friedlich. Die Drachen in Mittelerde waren nun wirklich aus einem Kindermärchen entsprungen, fällt nur noch das Smaug jemanden entführt und Thorin als mutiger Prinz diese Person retten musste. Bilbo fing leise an zu kichern, die Vorstellung fand er überaus belustigend.

Thorin, auch wenn er ihn manchmal auf die Nerven ging, mochte er den Zwerg sehr. Er würde sicherlich einen guten König abgeben, da war er sich sicher. Und wenn Thorin nicht in Grummel-Modus war, verstanden sie sich eigentlich gut, bis zu dem Zeitpunkt, wo Thorin ihn wieder von sich stoß, wer weiß warum. Ein wenig so wie bei ihm, Oliv. Er schüttelte den Kopf um ihn aus den Kopf zu bekommen.

Er sollte lieber zurück gehen, wer weiß was hier draußen rumschleichen könnte. Er richtete sich wieder auf und lief zum Lager zurück. Thorin saß mittlerweile nicht mehr am Feuer, die Wache hatte gewechselt. "Wo wart ihr, Meister Beutlin", fragte ihn die neue Wache zögerlich. "Nur die Beine vertreten und Ori du sollst mich nur Bilbo nennen", erwiderte der Halbling und trat näher an den jungen Zwerg. "Darf ich mich zu dir setzten? Ich werde jetzt nicht schlafen können". Der Zwerg antwortete zögerlich nach dem er überlegte mit einen gerne. Bilbo lächelte leicht, auch wenn Ori dies nicht sehen könnte. "Das was ihr vorhin gebaut hattet war wirklich interessant, aber was bring es euch?", Ori versuchte sich an einem Gespräch mir dem Halbling, bisher hatten die beiden nur wenig miteinander Gesprochen. "Ich will, wenn ich wieder zuhause bin, damit Klänge von Instrumenten verändern. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich schon damit, nicht mit dem Verzerrer, aber mit der Musikalischen Richtung", erklärte Bilbo und hing noch etwas hinten dran, damit Ori die Chance hatte etwas zu erwidern, falls er wollte. "Spielt ihr denn auch ein Instrumente, oder singt ihr nur?", fragte Ori weiter. "Ich spiele einige Instrumente, unter anderem Violine, dies nennt ihr Zwerge Fidel oder? Ich spiele aber meist ehr Instrumente die ihr Zwerge wohl nicht kennt", erzählte Bilbo, Musik war immer einer seiner liebsten Gespräch Themen gewesen. "Bei Gelegenheit, solltet ihr uns etwas vorspielen, wenn ihr nur halb so gut spielt wie ihr singt, wird es sicherlich einer der schönsten Klänge sein, die Jemals gespielt wurden", das freundliche und trotz schüchterne Lächeln Oris konnte Bilbo mit jedem Wort das der Zwerg sprach raushören. "Ich habe seit einigen Jahren nicht mehr gespielt. Und es gibt deutlich bessere Violinisten als mich. Du speist Flöte richtig? Ein schönes Instrument, solange man gut ist", die Grundschulschüler waren nicht einmal annähernd vergleichbar mit dem was man eigentlich hören konnte bei einer Flöte. Ori kicherte leise: "Nun ich bin ziemlich gut darin, ich spiele aber auch schon seitdem ich klein bin."

Die Sonne ging langsam aber sicher auf, nachdem Ori die Wache gewechselt legte sich auch Bilbo schlafen. Um am nächsten Morgen übermüdet aufzuwachen, etwas was seitdem er aufgebrochen war nahezu ein Dauerzustand ist. Er räumte seine Sachen zusammen und endschied sich den Zwergen zu folgen und auch etwas zu Frühstücken. Thorin war gerade dabei mit Balin die Rute durchzugehen, so das die anderen Zwerge schwiegen und leise aßen.

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Auch das Laufen verlief weites gehend ruhig. Der Halbling ging weiter hinten, mit Fili und Kili, wie er es seit Bruchtal fast täglich tat. Und wie immer quasselte Kili ihn voll, Fili sagte hin und wieder etwas dazu. Er wusste nun sehr viel über das Leben in den Blauen Bergen und ihre Kindheit, sogar die Freunde der beiden kannte er schon fast so gut, als würde er sie wirklich kennen. "Habt ihr Freunde?", Kili stellte passend zu Bilbos Gedanken diese Frage und Bilbo fing auf Grund dieser Formulierung an zu lachen. "Ja Kili ich habe Freunde, ich bin nicht der grusselige Einzelgänger für den mich einige Kinder halten", Oftmals Stand Bilbo einfach nur am Fenster damit die Kinder Angst bekamen, deren Eltern fanden diese Horrorgeschichten genau so Lustig wie Bilbo, auch wenn man es nicht unbedingt glaubt, Halblinge können ein wenig diabolisch sein, wenn sie wollten. "Leben die im Auenland?", Fili versuchte, ohne Erfolg, sein Grinsen zu verstecken, Bilbo bemerkte natürlich worauf er anspielen wollte. "Ich ziehe andere vor, aber ich habe auch Freunde im Auenland", Bilbo musste selber schmunzeln. "Wie sind die so, die von außerhalb?", Kili flüsterte den letzten Teil nur ganz leise. "Alle sehr unterschiedlich", antwortete, Bilbo sprach aber weiter als Kili schon wieder den Mund auf machen wollte um etwas zu sagen: "Also wenn ich so darüber nachdenke, würde ich vorallem Conner zu meinen Freunden zählen. Und er ist so schwer zu beschreibe", Bilbo zuckte mit den Schulter. "Na gut und deine Kindheit grundsätzlich?", Kili fragte ihn danach. "Meine Kindheit war langweilig." "Ach komm Bilbo, du hast bisher fast nichts über deine Kindheit gesagt. Immer lässt du mich und Fili reden", gespielt beleidigt schaute Kili ihn an.

"Ich hab nie viel gemacht, war bis spät Abends draußen, was mein Vater nicht so toll fand. Meine Mutter meinte ich würde da nach ihr kommen, selbst wenn ich mal ein oder Zwei Nächte Draußen war, sie war nie wütend, meinte nur ich sollte das nächste mal bescheid geben. Als Kind wollte ich immer raus aus dem Auenland es war mir viel zu langweilig", Oder ehr wollte ehr einen Weg zurück nach Hause finden, Bilbo schmunzelte bei dem Gedanken. "Warum hatte sich das geändert?", Bofur blickte ihn neugierig an. "Ich weiß nicht, ich denke ich bin zu einer Kopie meines Vaters geworden, ein Beutlin eben, aber der Took war wohl noch immer in mir, zumindest kann ich mir damit erklären, warum ich mit euch gekommen bin. Die Tooks sind Abenteuer ihr hättet euch lieber einen suchen sollen der nicht zur hälfte ein Beutlin ist. Gandalf schleift gelegentlich Tooks in irgendwelche Abenteuer hinein, viele Hobbits können ihn nicht leiden. Ich bin nun eben gemütlich geworden ich fand gefallen an der Ruhe" so fern ab von Krieg und Leid, Bilbo schüttelte innerlich den Kopf. "Ein friedliches Leben ist nun mal etwas feines, glaub mir Junge, wir Zwerge beneiden dich deswegen"

"Ist dass das Nebelgebirge", Bilbo räusperte sich um das was Bofur gesagt hatte zu überspielen. Sie hatten endlich den Wald verlassen und nun erkannte man in der Ferne das Nebelgebirge. "Ihr müsst scharfe Augen haben, ich sehe da nichts", Bofur kniff die Augen zusammen um vergeblich etwas zu erkennen. "Hobbits haben sehr gute Sinne", erklärte der Halbling ihm.

Leuchtend grüne Augen Bagginshield ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt