Inzwischen waren fast zwei Monate vergangen. Adlon und ich trafen uns wöchentlich. Auch mit meinem Roman wurde ich rechtzeitig fertig. In ein paar Monaten stand die Veröffentlichung an. Mit meinem Lektor aka guten Freund, Fynn, arbeitete ich zur Zeit am Feinschliff.
"Und?", erkundigte er sich neugierig, wie er war. "Wie sieht es mit deinem super heißen Naturwissenschaftler aus?" Ich zuckte mit den Schultern. Ja, wir trafen uns regelmäßig, und ja, ich erhoffte mir mehr, aber er war Adlon Colby verdammt nochmal. "Ach komm schon. Ihr trefft euch schon seit zwei Monaten. Irgendwas muss da doch mal gewesen sein." Kurz überlegte ich, nur um wieder enttäuscht zu werden. Keinerlei Andeutungen, Signale oder ähnliches. "Rein gar nichts, Fynn. Niente."
Missmütig seufzte er auf und sagte erstmal nichts bis ihm diese grandiose Idee kam: "Hey, lad ihn doch zum 10-jähirgen Jubiläum ein." Ich zog das Gesicht zu einer Grimasse. Davon, dass er besonders viel Lust hatte, ging ich nicht aus. Selbst ich, als ein Teil dieser Firma, langweilte mich dort. Ihm wollte ich das nicht auch noch antun.
"Schau nicht so, Eliza. Natürlich nicht, um den langweiligen Danksagungen von Mister Clinton zu zuhören", durchschaute er mich sofort. "Ihr könnt ein bisschen was von dem guten Alkohol trinken, gehen und euren Spaß haben." Beinahe verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke. Ich viel aus allen Wolken. "Ich muss doch wohl sehr bitten", sagte ich schockiert. "Tu nicht so. Ich weiß, dass du es willst. Außerdem fangen viele Liebesgeschichten mit Sex an." Schamrot lief ich an. Seine Offenheit führte immer wieder zu Peinlichkeiten. "Wenn ich es schon nicht mit David treiben kann, dann sollst du dich wenigstens vergnügen." Ich verdrehte die Augen. David war sein fester Freund, der für ein halbes Jahr im Ausland arbeitete."Also", leitete er eine Weile später nochmal ein, "Wirst du ihn einladen?" Ich ächzte. Mir schaden würde es nicht. In seiner Gesellschaft könnte ich die sterbenslangweiligen Reden möglicherweise aushalten. Und wenn ich ihn frage, ist er nicht automatisch gezwungen mitzukommen. Er kennt solche Veranstaltungen sicher nur zu gut. Sollte er kein Interesse haben, kann er einfach absagen und ich tu mir das Gesülze alleine an.
"Ich denke mit ihm könnte es ertragbar werden, also ja." Begeistert klatscht Fynn in die Hände. "Perfekt! Dann müssen wir dir nur noch unbedingt ein Kleid besorgen. Ich finde, wir haben für heute genug gearbeitet. Lass uns direkt losfahren."-
Nervös verlagerte ich das Gewicht vom einen Bein auf das andere und beobachtete wie Fynn sich mit der jungen Dame unterhielt. Auf der Website hatte er irgendein "fancy Stück" gefunden, das ich um jeden Preis anprobieren sollte.
Knappe zehn Minuten später trat ich mit diesem aus der Kabine. "Ich wusste, es würde fantastisch an dir aussehen." Stolz musterte er das prachtvolle, dunkelblaue Kleid, welches meinen Körper perfekt umhüllte. Es umarmte meine Kurven genau richtig und stellte sie atemberaubend zur Schau. Am rechten Bein schnitt es ein Stück ein, sodass bis zu meinem Oberschenkel alles frei war. Der Anblick war zum Sterben schön. "Du musst das auf jeden Fall nehmen!" Ich widersprach ihm nicht. Es war zwar das erste, das ich anprobiert hatte, aber es gab nichts auszusetzen. Das Kleid war wie für mich geschaffen. Es nicht zu kaufen, wäre irrsinnig. Da spielten die hundert Euro mehr keine Rolle."Jetzt bleibt nur noch zu hoffen übrig, dass er ja sagt", murmelte ich und schickte die Nachricht ab. Nur eine Viertelstunde später erhielt ich die Zusage.
Eliza: Hey, wie geht's dir? Konntest du dich nach letzter Woche ein bisschen erholen oder ist es immer noch so stressig?
Falls du dich wieder fit fühlst, hättest du Lust mich zur Jubiläumsfeier des Verlags dieses Wochenende zu begleiten?Adlon: Habe ich, danke. Ich würde gerne deine Begleitung sein.
Eliza: Wirklich? Aber ich warne dich, es ist verdammt langweilig.
Adlon: Wirklich. Mit dir kann es gar nicht langweilig sein.
Eliza: Perfekt. Dann treffen wir uns dort? Ich schicke dir später die Adresse.
Adlon: Oder du gibst mir deine Adresse und wir fahren zusammen.
Ich machte eine Schnappatmung. Fynn neben mir flippte vollkommen aus.
Während ich etwas unsicher war, ob ich auf das Angebot eingehen sollte, hatte er eine ganz klare Meinung dazu, und weil seine Überzeugungskraft wirklich unmenschlich war - oder ich ihm einfach nichts abschlagen konnte - gewann er, ich sagte zu.Eliza: In Ordnung. Ich schicke sie dir.
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2022 hat begonnen!
Ich wünsche euch nochmal ein frohes neues Jahr. 🎊
Ich hoffe, ihr konntet einigermaßen gut feiern.
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Through the dark
RomanceIch war mir nicht sicher, ob es körperlich oder seelisch, meiner Wange oder meinem Herzen, mehr wehtat. "Oh mein Gott, Eliza." Er trat auf mich zu, doch ich wich zurück. "D-du hast mich geschlagen", stammelte ich fassungslos vor mich hin und brach...