KAPITEL 17

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Nachdenklich musterte ich ihn. Seine Worte, seine Geschichte, das alles wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen.
"Ich bin ein genauso grauenvolles Monster wie er", hallte es mir wieder ins Gedächtnis. Ja, er hatte schreckliche Dinge getan, aber er war nicht wie Bill. Keineswegs. Er war kein grauenvolles Monster. Bill bereute seine Taten nie, aber Adlon... Adlon konnte sich nicht oft genug entschuldigen. Das Reuegefühl zerfraß ihn förmlich.

"Baby, was ist los?", wollte er wissen und zog mich an sich. "Gefällt dir der Film nicht?" Sein Bruder hätte es nicht interessiert, ob seine Freundin sich bei einem Film langweilte oder nicht. Solange er ihm gefallen hätte, wäre alles in Ordnung. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und drückte mich an seine Brust. "Nein, er ist super." Ein paar Sekunden spürte ich seinen Blick noch auf mir. "Du bist super." Er legte den Arm um mich und zog mich ein Stück höher, sodass unsere Lippen einander berühren konnten. "Ich liebe dich", sprach er hauchdünn und verband sie.

Ich küsste ihn zurück. Hart. Er stöhnte an meinem Mund, seine Lippen öffneten sich gegen meine und seine Brust hob und senkte sich immer schneller unter meinen Handflächen. Der Zungenstoß gegen meine, bevor er über meine Unterlippe strich, war so weich, so sanft und gleichzeitig so hungrig, dass sich mein Magen vor Hitze zusammenzog.
Keiner von uns beiden war vollständig damit fertig, diese nicht allzu neue, wundervolle Welt zu erkunden. Vielleicht war er nicht ermüdet davon, mit meinen phänomenalen Brüsten unter seinem an mir viel zu großen T-Shirt zu spielen. Vielleicht war ich noch immer ein bisschen neugierig darauf, wie sich seine Stoppeln an meinen Oberschenkeln anfühlen würden.

Aber im Moment war es das Beste, sich aneinander zu kuscheln und einfach nur die Gegenwart des anderen zu spüren. Dieser Kuss war viel zu verzweifelt. In ihm herrschte noch ein totales Chaos. Dass er mir alles erzählte hatte, hatte die Erinnerungen wieder hochgebracht und ich wollte es nicht noch komplizierter machen. Zudem war ich ziemlich kaputt. Der Rückflug setzte mir zu.
Sachte löste ich mich von ihm, schmunzelte ihn an und legte meinen Kopf zurück an seine Brust. Auch wenn er etwas irritiert war, ließ er es auf sich beruhen.
Wir hatten mehr als ein paar hundert Seiten. Kein Grund zur Eile. Keine letzte Seite zum Umblättern. Wir hatten Zeit.
Zumindest dachte ich das...

-

"Bin ich eingeschlafen?", erkundigte ich mich noch etwas schläfrig und tapste lediglich in seinem Shirt gekleidet in die Küche. Er nickte grinsend, und ich war unsicher, ob es an dem Anblick meiner nackten Beine, dem leicht durchsichtigen Stoff oder dem, was er daraufhin erwähnte, lag. "Ich schätze, der Film war doch nicht so super." Sofort stritt ich es ab: "Nein, der Film war wirklich super. Der Jetlag lag mir nur noch ein bisschen in den Knochen." Verstehend nickte er.
"Bekomme ich auch einen Kaffee?" Ich deutete auf die dampfende Tasse in seiner Hand. "Klar." Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die Kaffeemaschine, auf die ich zusteuerte. Er ließ mich dabei nicht aus den Augen.
Verwirrt runzelte ich die Stirn, doch als ich aus dem Augenwinkel erkannte, wie sich seine Zähne in die Unterlippe schoben, ging mir ein Licht auf. Gestern Abend hatte ich ihn am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er so von sexueller Begierde erfüllt war.

Heute hielt er sich allerdings nicht mehr zurück - nicht nachdem ich ihn absichtlich noch etwas auf die Folter gespannt hatte. Ich streckte mich extra weite, um an die Tasse zu gelangen.
Leise fluchte er vor sich hin, woraufhin ich ihn unschuldig fragte, was los sei. "Das weißt du ganz genau." Er entnahm mir die Tasse, stellte sie auf dem Wohnzimmertisch ab und lehnte sich über mich.
"Zum Glück haben wir beide uns für den heutigen Tag noch freigenommen", meinte er und fummelte an dem Saumen des T-Shirts, um es mir im nächsten Augenblick über den Kopf zu ziehen und sich sehnsüchtig auf meine Brüste zu stürzen.
"Also eigentlich habe ich heute Abend noch einen Termin mi- Ah~" Er massierte die eine Brust, während er seine Zunge über den Nippel meiner anderen gleiten ließ, leicht an ihm kaute. Mein Stöhnen war Musik in seinen Ohren. Es war eine Weile her seitdem er es zuletzt gehört hatte.

Er stand auf, um sein Oberteil und die Hose auszuziehen.
Langsam fanden seine Finger seinen Weg zu meinem schwachen Punkt. Er streifte meinen Slip runter, machte meine Mitte für ihn sichtbar. Er rieb langsam über sie, mit seinen Fingern auf und ab. Als sich sein Tempo erhöhte, hatte ich nicht länger die Kontrolle über meinen Körper. Unter seinen göttlichen Berührungen war ich ein stöhnendes Wrack. Um etwas halt zu finden, krallte ich mich an seine Oberarme. Schelmisch grinste er und beschleunigte nochmals.
Kurz bevor ich kam, stieß er sich in mich herein. Immer wieder traf er meinen G-Punkt bis ich meinen Höhepunkt erreichte. Meine Wände pulsierten um ihn herum. Die Enge, das Pochen machte ihn wahnsinnig. Er laut stöhnte auf und ließ sich kraftlos neben mich fallen.

Through the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt