"Vielen Dank, Blake. Ich möchte gar nicht daran denken, was alles passiert sein könnte, wärst du nicht gewesen." Er lächelte. "Kein Thema. Ich habe gerne geholfen. Aber wenn du mir so dankbar bist, kannst du dich gerne revangieren", meinte er auf eine Art die mir gar nicht gefiel. Fynn schien sie auch nicht besonders leiden zu können. Missfällig schnaubte, nein, lachte er auf, rutschte dabei beinahe von der Stufe, auf der er hockte. "Tut mir leid, aber ich habe einen Freund, und nebenbei momentan absolut keine Zeit", erteilte ich ihm eine milde Abfuhr und kehrte ihm den Rücken zu.
Schwungvoll wirbelte er mich wieder um. Mir war schwindelig. Er trat einen Schritt näher. Seine Hand legte er auf meinen Oberarm, streichelte ihn. Skeptisch beobachtete ich dies, währenddas Pochen in meinem Kopf lauter wurde. "Komm schon, eine Nacht wirst du dir doch frei nehmen können, und dein Freund muss ja nichts hiervon erfahren." Kopfschüttelnd wich ich zurück. "Wie gesagt, nein. Wenn du jetzt bitte so lieb wärst und gehen würdest", wies ich zum Aufzug. Für einen Moment dachte ich, er würde einlenken, aber dann kam er abermals einen gefährlichen Satz auf mich zu. Mein Rücken berührte die Wand.
"Heyheyhey." Schwankend rappelte Fynn sich auf. "Jetzt mal halb...halblang, ja?" Er versuchte sich zwischen uns zu drängen, als in diesem Augenblick die Tür in meine Wohnung aufgerissen wurde.
Zornig funkelte Adlon den Kerl an. "Sie hat nein gesagt", äußerte er bedrohlich. "Sie zu, dass du von hier verschwindest." Blake ließ sich nicht einschüchtern. Mindestens genauso furchteinflößend wie mein Freund zuvor, sah er ihn an. Prompt wurde mir klar, was für Sturköpfe die beiden waren und dass keiner nachgeben würde bis er keine Wahl mehr hatte."Fynn, Adlon, lasst uns reingehen." Während der eine sich bereitwillig erhob, blieb der andere standhaft. "Adlon." Er ignorierte mich. Erneut überkam mich Schwindel, weswegen ich mich an den Türrahmen krallte und die Augen zusammenkniff. "Adlon, jetzt komm." Wegen des Rauschens in meinem Ohr, hörte ich mich selbst kaum.
Genervt seufzte ich. Ich fühlte mich schrecklich, wollte mich einfach hinlegen und ausruhen, aber er musste so einen Aufstand machen. Alleine lassen konnte ich sie wohl kaum. "Ich meine es ernst. Komm jetzt sofort." Ich klang keineswegs überzeugend. Meine Stimme war klanglos, schwach, genau wie ich. Meine Sicht verschleierte langsam.Vom Türrahmen, als Halterung, wechselte ich zu seiner Schulter. "Adlon", hauchte ich nur noch und drückte leicht zu. Stirnrunzeld drehte er den Kopf in meine Richtung. Meine Lider flatterten.
"Eliza." Endlich wandte er sich komplett von Blake ab, mir zu. "Hey." Er rüttelte leicht an mir. "Was ist los?" Allein die Augen offenzuhalten kostete unmenschliche Anstrengung. Ich hatte nicht auch noch die Kraft vernünftig zu antworten. "Mei-mein Kopf", war das Einzige, was ich so mehr oder weniger zusammenbrachte.
Er fluchte etwas vor sich hin, nahm mich dann auf seine Arme, warf Blake einen letzten finsteren Blick zu und trat endlich in die Wohnung ein.Fynn war auf der Couch bereits eingeschlafen. Eine Sorge weniger.
Schnell wurde ich ins Schlafzimmer getragen. Adlon tastete meinen Hinterkopf ab. Mit Erleichterung stellte er fest, dass es nicht mehr als eine Beule war. Mein Zustand gab ihm mehr zu bedenken.
Er wollte nicht ins Krankenhaus. Dort würden nur Fragen aufkommen, die weder er noch ich beantworten wollten. Er war Biologe, ein bisschen kannte er sich also aus. "Bleib liegen", wies er an, als hätte ich etwas anderes tun können und eilte erst ins Badezimmer, dann in die Küche, schließlich zurück zu mir. "Nimm die gegen dir Schmerzen." Mit etwas Wasser schluckte ich die Tablette. "Wenn dir schlecht wird, nimm den Eimer." Er stellte ihn direkt neben das Bett.Als nächstes streifte er mir die Schuhe ab. Ich merkte wie er sich auch an der Jeans zu schaffen machte, weswegen ich schnell nach dem Bund griff. "Eliza, ich will nur, dass du es bequemer hast." Mit Vorsicht entfernte er meine Hände, an dessen Gelenken er seine Druckstellen von vor einer halben Stunde erkannte. Schwer schluckend machte er weiter. Er konnte sich auch nicht erklären, wie es soweit kommen konnte und es machte ihm Angst. Was, wenn er irgendwann mal total durchdrehte? Was, wenn ich dann in seiner Nähe wäre? War er wie Bill? Oder sogar schlimmer?
Es machte ihm sehr zu schaffen."Gute Nacht", flüsterte er zwischen zusammengepressten Lippen und legte die Decke über meinen Körper. "Gute Nacht", nuschelte ich zurück.
DU LIEST GERADE
Through the dark
RomanceIch war mir nicht sicher, ob es körperlich oder seelisch, meiner Wange oder meinem Herzen, mehr wehtat. "Oh mein Gott, Eliza." Er trat auf mich zu, doch ich wich zurück. "D-du hast mich geschlagen", stammelte ich fassungslos vor mich hin und brach...