KAPITEL 12

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Das Klingeln an der Tür erlöste mich. Mehr als glücklich erhob ich mich und öffnete sie. Das erste was er tat, war mich in einen langen, leidenschaftlichen Kuss zu ziehen. "Hi, Baby", begrüßte er mich erst dann. "Hi", lächelte ich und ließ ihn eintreten.
Der himmlische Duft aus der Tüte in seiner Hand stieg mir sofort in die Nase. Er berauschte meine Sinne. "Du rettest mich", stöhnte ich auf, wollte nach dem Essen greifen, da zog er den Arm ruckartig zurück. Fragend, auch ein bisschen bettelnd sah ich zu ihm hoch. Ich hatte seit einem Apfel heute Morgen noch nichts gegessen. "Erst ein Kuss." Er streckte mir seine Lippen zu einem Knutschmund geformt entgegen. Lachend küsste ich ihn, schnappte mir die Tüte und sprintete ins Wohnzimmer.

Kiechernd beobachtete ich, wie er sich die letzten Spaghetti in den Mund schob. Er sah aus wie ein Kleinkind. Seine Lippen umkreiste die rote Tomatensoße. "Du hast das überall noch die Soße im Gesicht hängen", gab ich ihm kund. "Dann mach es weg." Ich wollte mir gerade eine der Servietten nehmen, da meinte er: "Mit der Zunge." Ich zögerte, doch begann dann nach wie vor zaghaft seine Lippen, seinen Mund mit meiner Zungenspitze abzufahren.
Er legte seine Hände an meine Taille und zog mich auf seinen Schoß. Schon bald küssten wir uns voller Leidenschaft. Seine Hand glitt unter mein Shirt, erkundete die Gegend darunter.

Plötzlich klingelte mein Telefon. Wegen des schlagartigen Geräusches zuckte ich zusammen, griff nach meinem Handy. Fynn rief an. Enttäuschung spiegelte sich in Adlons Gesicht, weshalb ich ihn entschuldigend ansah. Sehnsüchtig machte er an meinem Hals weiter, während ich den Anruf annahm.
"Hi, hier ist Blake." Ich runzelte die Stirn. Blake? Ich warf nochmals einen Blick auf den Bildschirm. Zweifellos, Fynn. "Ich habe hier einen Typen gefunden. Er ist ziemlich betrunken. Ich dachte, ich sollte jemanden anrufen, der ihn abholen kann. Sie waren die erste Person auf der Liste." Fynn hatte getrunken? Das hatte nichts gutes zu bedeuten. "Wo seid ihr?" Er gab mir die Adresse. Zum Glück war es nur zwei Blocks weiter. Wahrscheinlich war er gerade auf den Weg hierher. "Bin in fünf Minuten da."

Ich drückte den Mann an meinem Hals von mir und stand auf. "Tut mir leid, Baby. Wir müssen wann anders weitermachen."
Auf einmal wurde ich am Handgelenk gepackt, befand mich im nächsten Moment wieder in seinem Schoß. "Adlon, was soll das? Fynn braucht meine Hilfe. Ich muss sofort los." Rasch rappelte ich mich wieder auf, doch wurde fortwährend zurückgehalten. "Du gehst nirgends hin. Das war nicht Fynn." Erschüttert schaute ich ihn an, für kurze Zeit nicht fähig etwas zu entgegnen.
"Jetzt lass mich los. Er braucht mich wirklich." Zerrend versuchte ich mich zu befreien. "Ich brauche dich auch." Seine mir sonst so vertrauten Augen, jagte mir zu dieser Stunde einen Schauer nach dem nächsten den Rücken hinunter. Ich erkannte etwas in ihnen, dass mich an diesen Abend in der Küche erinnerte. "Hör auf damit. Das willst du doch gar nicht", sah ich ihn eindringlich an.

Weiter zog ich an meinem Arm bis er ohne Vorwarnung losließ und ich zurück fiel. Mit einem ordendlichen Rums stieß mein Kopf gegen die Tischkante. Gequält stöhnte ich auf. Das Gesicht schmerzerfressen, hielt ich mir den Hinterkopf, von dem sich langsam ein pochender Schmerz ausbreitete.
Adlon sprang sofort auf. "Baby." Er klang ehrlich besorgt, hockte sich sogar neben mich und erkundigte sich nach meinem Befinden, aber in diesem Moment war ich zu enttäuscht, verletzt, sauer auf ihn. "Lass es einfach", schlug ich seine Hand weg und floh aus der Wohnung.

Through the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt