Anastasia Steele

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POV Welch

Wieder ein Tag im Grey House. Wieder sitze ich an meinem Schreibtisch hier im 19. Stock des Gebäudes. Draußen ist schönes Wetter. Seattle unter meinen Füßen. Auch nach all den Jahren gefällt mir der Ausblick von hier immer noch. Wiedermal ein ganzer Stapel von Namen, die ich zu überprüfen hatte. Noch immer macht mir die kleine Steele Sorgen. Irgendwas passt bei der nicht. Mein Kontakt in DC hat sich immer noch nicht gemeldet.

Ich starre auf die diversen Bildschirme auf meinem Schreibtisch. Der Chef und Taylor sind gerade gekommen. Wieder mal sehr früh die beiden. Ob der Kerl auch mal richtig ausschläft? Sicher mit seinen Mädchen am Wochenende. Wann er der aktuellen Liebschaft wohl überdrüssig wird und mich bittet eine neue auszukundschaften? Er hält es ja nie lange ohne aus. Seit ich ihn kenne, waren es bestimmt schon.. es waren genau 15 fiel mir ein. 15 Frauen in 5 Jahren. Keine blieb länger als 4 Monate. Für manch einen ein ganz schöner Verschleiß aber im Gegensatz zu seinem Bruder waren das wenige. Der hat sich mittlerweile durch halb Seattle gefickt. Kaum eine Blondine, die vor ihm sicher ist. Ob er auch schon mal mit Andrea? Zuzutrauen wäre es ihm. Aber Andrea würde ihn wohl nicht wollen. Sie ist zu 100% loyal Christian gegenüber. Wir alle schützen ihn. Taylor, Mrs. Jones, Andrea und ich. Wir kennen alle seine kleinen perversen Abgründe und halten uns bedeckt. Dafür entlohnt er uns fürstlich. Und so pervers er vielleicht zu seinen Mädchen ist, er ist kein schlechter Mensch. Im Gegenteil. Die Damen können sich allesamt nicht beschweren. Die Geschenke sind mehr als großzügig und behalten dürfen sie sie auch wenn sie gehen.

„Mr. Welsh, hier steht ein Mr. Steele und möchte sie sprechen." tönt es plötzlich aus meinem Lautsprecher.

„Hat er gesagt, um was es geht?" frage ich Sunny, die Empfangsdame auf dieser Etage.

„Nein, aber als ich ihn an Mr. Taylor verweisen wollte, er ist ja unser Sicherheitschef, da hat er darauf bestanden, nur mit ihnen sprechen zu wollen."

„Ok, Sunny, lassen sie ihn in unser Besprechungszimmer bringen."

Was zum Henker will Steele von mir? Oder ist es nur ein Zufall? Namensgleichheit? Ich bin immer vorsichtig bei unseren Nachforschungen. Aber diese Miss Steele. Irgendwas stimmt nicht mit ihr. Na mal sehen!

Ich stehe auf und gehe aus meinem Büro auf den Flur. Der lange Gang ist schmal und an den Wänden hängen seit neustem Fotos von diesem Typen aus Portland. Alle in schwarz-weiß. Alles Ansichten von Seattle. Sehr gelungene Fotos. Auch eines vom Escala und vom Grey House ist dabei. Langsam gehe ich den Gang entlang. Ich öffne die Tür zum Besprechungszimmer. Gleißend helles Licht. Nüchternes Ambiente in Grau. Wie alles in diesem Haus. Grey House halt. Der Tisch ist oval und aus Glas. Ein paar Getränke stehen darauf. Die Stühle, 12 an der Zahl, aus Stahlrohr und Leder. Freischwinger. Irgendein Designstück. Vor dem Fenster steht ein Mann. Schätzungsweise 1,80 groß. Graue Haare, Mitte 50, sportliche Figur. Sofort hat er mich bemerkt.

„Mr. Steele, Welch, womit kann ich ihnen weiterhelfen?" Freundlich halte ich ihm meine Hand entgegen. Er aber ignoriert sie.

„Bevor wir weiter reden. Rufen sie in der Zentrale an. Ich nehme an, sie wissen sie noch, die Nummer des Gebäudes an der Pennsylvania Avenue in DC. Lassen sie sich verbinden mit Agent Tobias Fornell und wenn sie ihn am Apparat haben, dann nennen sie ihm das Codewort Manderley."

„Woher wissen sie, dass ich fürs FBI gearbeitet habe?"

„Wir behalten unsere Leute im Auge Welch, auch wenn sie sich weitaus lukrativere Jobs gesucht haben und sie halten ja auch Kontakt. Kontakte, die sie durchaus nutzen hie und da." Sein Blick sagt mir, das er Bescheid weiß.

Wie recht er hat. Für meine Recherchen waren diese Kontakte unerlässlich. Und daher hatte ich auch wegen Miss Steele einen meiner ehemaligen Kollegen kontaktiert. Offensichtlich hat das andere aufgescheucht. Ich nehme mein Handy und wähle die Nummer, die jeder von uns tief in sein Gehirn gebrannt hat.

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