Wochenende im Schnee

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CHRISTIAN POV

Endlich. Endlich ist diese Woche vorbei. Elena ist ganz schön sauer auf mich. Jetzt bombardiert sie mich fast täglich mit Emails und Anrufen. Wie leid ihr das alles tut. Sie wolle mir doch nicht schaden. Alles sein eine Kurzschlussreaktion weil ich mich so ablehnend ihr gegenüber verhalte. Wir seien doch Freunde. Bla, bla, bla. Was mich noch mehr nervt, ist ihr ständiges Gehetze gegen Ana. Sie sei nicht gut für mich, könne mir nicht alles geben was ich brauche usw. Sie hat nichts verstanden. Ana ist alles was ich brauch und will.

Ich spüre ihre Nähe. Sie ist hier in meinem Büro. Weiche Arme legen sich um meinen Oberkörper. Früher wäre ich ausgeflippt. Aber Ana kann mich überall berühren. Es macht mir nichts mehr aus. Im Gegenteil, ich brauche ihre körperliche Nähe. Ohne dass ich es will steigt die Angst in mir auf. Was mache ich nur, wenn sie wirklich weg gehen muss? Wie soll ich das durchstehen? Jede Nacht in der Ana neben mir liegt, habe ich keine Albträume. Ohne sie sind sie wieder da. Ich kann daran nichts machen. Ana ist mein persönlicher Traumfänger. Sie ist so wunderbar stark. Meistens vergesse ich, dass sie auch keine einfache Kindheit hatte. Mit 8 verlor sie ihren Vater, mit 14 die Mutter und mit knapp 16 hat sie alles hinter sich gelassen. Eine Flucht, quer durchs ganze Land bis Ray mit ihr in Montesano gestrandet ist. Ob sie manchmal Heimweh nach ihrem alten Leben hat? Ich hab sie nie danach gefragt.

„Christian, ich wäre soweit. Von mir aus können wir los."

„Zwei Minuten noch, Bella." Ich drehe mich in ihren Armen und küsse sie zärtlich.

„Schon aufgeregt?"

„Positive Aufregung würde ich mal sagen. Ich bin so gespannt auf Deine Überraschung."

„Unsere Koffer hat Taylor bereits geholt. Er wartet unten auf uns. Er und Gail werden uns begleiten."

„Gail auch?"

„Ja sicher, oder glaubst Du ich lasse zu, dass Du an Deinem Geburtstag in der Küche stehst?"

„Das heißt wir fahren nicht in ein Hotel oder so."

„Richtig erkannt, aber mehr verrate ich jetzt nicht."

Eine Viertelstunde später sitzen wir beide im Fonds meines Wagens und Taylor fährt uns Richtung Flughafen. Ich halte Anas Hände in den meinen. Sie ist aufgeregt, das kann ich deutlich spüren.

„Wir fahren Richtung SEATEC, das heißt wir fliegen irgendwohin."

„Wieder richtig."

„Komm schon, verrate es mir!" Sie setzt wieder diesen Blick auf und macht einen Schmollmund. Eigentlich kann ich mich dem nie entziehen. Aber heute muss ich.

„Keine Chance Ana."

„Ich darf dreimal raten. Errate ich es, bekomme ich einen kleinen Gewinn, wenn nicht, dann Du."

„Versuch Dein Glück." fordere ich sie auf.

„Also kein Hotel, aber Flugzeug. Also nicht gerade um die Ecke. Wie lange werden wir fliegen?"

„Viereinhalb Stunden."

„Also bleiben wir in den USA oder Kanada."

„Super kombiniert, kleine Ana." Ich schaue sie ein wenig spöttisch an. Ob sie von dem Haus in Aspen weiß? Von mir nicht. Vielleicht von Mia. Mist

„Du besitzt dort eine Immobilie und bist eher selten dort. Richtig?"

„Mia hat Dir davon erzählt, stimmt's."

„Ja, also fliegen wir nach Aspen."

„Du hast gewonnen, schöne Bella."

„Und was bekomme ich nun für meine brillanten Kombinationskünste."

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