Ende einer Freundschaft

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CHRISTIAN POV

Puh, was für eine Woche. Die gesamte Bandbreite der Gefühle. Erst die Freude Ana wieder in meiner Nähe zu haben. Dann der Schlag in die Magengrube, den Ross mir verpasst hat, als sie mir sagte, Ana wolle sich von mir fern halten und dann.... Dieser Kuss.... Noch immer kann ich die Emotionen, die ich dabei empfunden habe, nicht fassen. Es war einfach himmlisch. Ana wieder aufzugeben, warum auch immer, ist eine Vorstellung, bei der es mir schlecht wird. Ich muss es einfach schaffen, sie ganz für mich zu gewinnen.

Schlecht wird mir auch, wenn ich an heute Abend denken. Elena mit ihrem Betrug zu konfrontieren wird keine einfache Sache. Aber ich kann mir das einfach nicht bieten lassen. So nahe wie wir uns mal gestanden haben, das darf bei dieser Sache keine Rolle spielen. Und sie muss endlich kapieren, dass ich mit meinem alten Leben abgeschlossen habe. Ich bin mir sicher, sie wird das Thema Sub wieder aufs Tableau bringen. Wahrscheinlich denkt sie sogar, es ginge genau darum.

Mrs. Jones hat mich ganz schön böse angeschaut, als ich sie darum gebeten habe, ein kleines Dinner für mich und Elena vorzubereiten. Sie mag sie einfach nicht und ich glaube, sie und Taylor waren ganz froh, dass ich mich immer weniger mit ihr getroffen habe. Und jetzt diese Einladung ins Escala. Das muss für die beiden so wirken, als das ich wieder engeren Kontakt zu ihr suche. Aber so ist es nun mal nicht. Ganz im Gegenteil. Aber ich kann ja schlecht einen Streit mit ihr im Mile High anfangen. Publikum brauche ich nun wirklich nicht dafür.

Die Anwälte meinen, wenn ich sie anzeige, dann komm ich mit einem blauen Auge davon. Am besten wäre es, die Anteile komplett los zu werden. Anzeigen kann ich sie nicht. Da steht mir unsere gemeinsame Vergangenheit im Weg. Einen anderen Anteilseigner wird sie nicht akzeptieren. Also werde ich ihr meine Anteile schenken. Aber sie muss mir schriftlich erklären, dass ich von diesen Fake-Firmen nichts wusste und dass sie alleine das Geld auf ihre Konten überwiesen hat. Leider wird sie ohne Strafe davon kommen, aber ich bin fein raus und hoffentlich lässt sie mich dann endlich in Ruhe. Auch mit dieser ganzen Sub Scheiße. Ana ist alles was ich will und brauche.
Ja Ana. Meine Ana.

Sicher ist sie gleich mit ihrer Arbeit fertig. Es ärgert mich, dass wir den heutigen Abend nicht gemeinsam verbringen können. Aber sie und Elena in einem Raum, das kann nicht gut gehen. Und außerdem sollte Elena so lange wie möglich nichts von Ana erfahren.

„Hallo Christian. Noch viel zu tun?" Da ist sie. Ich drehe mich um, nachdem ich nun die ganze Zeit hier aus dem großen Fenster über die Stadt geschaut habe.

„Ana, komm kurz her." Die Woche mit ihr war wundervoll. Wir harmonieren wirklich toll. Nach dem Katastrophen-Montag lief alles sehr gut. Immer wieder haben wir uns ein paar Minuten für uns „gestohlen". Für einen Kuss. Mehr läuft leider nicht. Aber vielleicht sollte ich einfach auch nicht auf mehr hoffen, nach nur einer Woche. Langsam angehen, ist mein Mantra. Langsam. John ist mehr denn je davon überzeugt, dass Ana das Spielzimmer und mein altes Leben verstehen und akzeptieren wird. Allerdings nur dann, wenn sie sich meiner Liebe ganz sicher ist. Und das braucht Zeit. Das verstehe ich.

Ich ziehe Ana zu mir. Setze sie wieder auf meinen Schoß. Sie hat schon ihren Mantel an. Die Tasche hat sie auf dem Boden abgestellt.

„Du siehst geschafft aus. Irgendwas nicht in Ordnung?" Während sie spricht, streicht sie mir zärtlich mit ihren Händen durch die Haare. Wie ich diese Geste liebe. Sie riecht so gut. Ich tue es ihr gleich und greife in ihr schönes volles Haar.

„Ich hab gleich das Gespräch mit Elena. Mir graut davor." Erschöpft lege ich meinen Kopf in ihre Halsbeuge.

„Hey, Christian Grey. Du hast schon andere Nüsse geknackt. Du wirst auch das schaffen. Mach ihr klar, dass Eure geschäftliche Verbindung ein Ende hat. Das muss sie doch verstehen. Du kündigst ihr ja nicht die Freundschaft generell.... Oder doch?" Irgendwie klingt Hoffnung in ihrer Stimme mit.

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