Ana's Geständnis

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ANA POV

Ein Kloß steigt in mir auf. Wie kann ich nur! Wie soll dieses Jahr für ihn schön werden? Wenn ich gehen muss, dann zerreißt es ihm das Herz. Ihm und mir. Ohne dass ich etwas tun kann, steigen die Tränen auf. Sie laufen und ich kann nichts dagegen tun.

„Hey, Ana,.. schau mich an." Wie liebevoll sein Blick ist.

„Alles wird gut. Das spüre ich." Seine Zuversicht möchte ich haben. Ich springe auf. Raus hier. Aber Christian holt mich ganz schnell ein.

„Nicht Ana, bleib hier. Rede mit mir. Bitte!"

„Oh Christian, ich komme mir so schlecht vor." Er zieht mich fest an seine Brust. Ich spüre seinen Herzschlag.

„Aber warum? Es war wunderbar. Du bist wunderbar."

„Wie kann ich wunderbar sein, wenn ich zulasse, dass ich Dir das Herz breche? Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen. Nie. Wir werden beide leiden. Wie konnte ich das nur tun?"

Ich fühle mich so unglaublich schlecht. Eigentlich sollte es doch ganz anders sein. Ich wurde gerade geliebt. Dieser Mann hat mir gerade auf wundervollste Weise gezeigt, wieviel ich ihm bedeute. Aber zu wissen, dass es unvermeidbar ist, dass ich ihm wehtue, das macht mich traurig und zornig zugleich.

„Ana, was ist los? Bitte sag was. Hab ich irgendwas falsch gemacht?"

„Nein Christian, wie kommst Du nur darauf? Das gerade war wunderschön."

„Dann sag mir jetzt bitte, was Dich so unglaublich belastet."

Wie soll ich es ihm nur sagen, wie? Aber vielleicht ist es am besten, wenn ich es tue. Er wird besser mit allem zurechtkommen, wenn er weiß, was passieren kann. Ja, ich muss es ihm sagen. Vielleicht ohne Namen. Ja, vielleicht geht es so. Ein klein bisschen Wahrheit. Ich versuche meine Gedanken zu ordnen. Mich zu beruhigen.

„Magst Du mit mir baden gehen, Christian? Ich erzähl Dir dann meine Geschichte."

Er nickt nur nimmt meine Hand und zieht mich ins Badezimmer. Wow. Bisher war ich ja noch nie hier. Eher ein Wellnesstempel denn ein Badezimmer. Die Wanne ist wahrlich groß genug für zwei Personen. Eine riesige ebenerdige Dusche mit Regenbrause in der anderen Ecke. Doppelwaschbecken und eben die Wanne, direkt vor dem Fenster mit Blick auf Seattle. Dieses Penthouse ist wirklich der Wahnsinn. Und wieder dominiert die Farbe Grau. Grauer Naturstein und Edelstahl-Armaturen. Nur Wanne und Waschbecken sind in einem weichen Weißton. Alles sehr stilvoll. Wieviele Frauen hier wohl schon drin waren? Dieser Gedanke erschreckt mich. Ich will es gar nicht wissen. Er hatte ein Leben vor mir, ich eines ebenfalls.

Während ich mich umsehe, hat Christian bereits das Wasser eingelassen. Langsam wird mir kalt. Ich bekomme eine Gänsehaut.

„Ana, Du wirst noch krank. Komm steig in die Wanne, ich komme gleich nach." fordert er mich auf, nachdem er mich mit einem sehr eindringlichen Blick begutachtet hat.

Was er wohl vor hat? Ich gehorche und setze mich ins wundervoll warme Wasser. Der Blick auf's nächtliche Seattle ist wirklich beeindruckend. Hier und da sieht man noch eine vereinzelte Feuerwerksrakete hochgehen. Herrje, Christian und ich haben davon überhaupt nichts mitbekommen. Er hat mir mein ganz persönliches Feuerwerk bereitet. Wieder zieht sich alles in meinem Unterbauch zusammen. Noch nie hab ich so etwas erlebt wie eben mit Christian. Das war weit entfernt von gefühllosem Sex. Das war Liebe. Es ist Liebe!

„Hey, Ana, wo bist Du mit Deinen Gedanken." sagt Christian. Er kniet vor der Wanne und hat zwei Gläser in der Hand.

„So, eine halbe Stunde zurück."

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