London

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ANA POV

Wow! Ich bin in London. Ich kann es immer noch nicht fassen. Ich in England. Das war schon immer mein Traum. Schon als kleines Mädchen wollte ich unbedingt mal hier hin. Mum sagte immer, das seien die Gene. Unsere englischen Vorfahren. Ja vielleicht. Schon immer hab ich mit Begeisterung englische Literatur verschlungen. Ich bin ein riesiger Fan von James Bond und Downton Abbey. Jetzt hier zu sein, das kann ich kaum glauben. Aber Christian macht es möglich. Mein Job bei ihm macht es möglich. Er. Er, der mich in meinen Gedanken Tag und Nacht begleitet. Ich schaffe es nicht, mich davon zu befreien. Egal was ich mache. Lesen, fernsehen, Sport, Party machen. Nichts hilft. Vielleicht sollte ich es einfach akzeptieren. Las Vegas hängt mir immer noch nach. Die Tage danach im Büro waren irgendwie anders. Ich spüre seine Blicke auf mir. Immer wieder berührt er mich. Ganz leicht und bemüht zufällig. Und jedes Mal spüre ich dieses Kribbeln. Nicht gut, gar nicht gut.

Es ist 12 Uhr Mittagszeit hier in London. 4 Uhr in der Nacht in Seattle. Ich habe kaum geschlafen im Jet, obwohl Christian mir das Schlafzimmer angeboten hat. Aber es schien mir nicht richtig. Eigentlich ist es ja sein Schlafzimmer. Sein Jet, sein Schlafzimmer und seine Suite. Wie in Vegas teilen wir uns diese. Hier hat er gleich eine ganze Etage gebucht. Penthouse mit zwei Schlafzimmern, zwei Bädern, zwei Wohnräumen und einer eigenen Dachterrasse. Es ist unglaublich luxuriös. Alles mit stilvollen Möbeln ausgestattet. Die Bäder Hochglanz in schwarzem Marmor. Ein Esszimmer und dann dieser gigantische Blick von der Dachterrasse. Das Hotel liegt im Herzen von London. Auf der anderen Straßenseite ist der Buckingham Palace und vorhin sind wir über die berühmte Mall gefahren.

Christian hat mir für den Nachmittag frei gegeben. Er trifft sich mit Andrea und bespricht den Abend mit ihr. Gegen 17 Uhr will er wieder hier sein und dann 18 Uhr müssen wir los. Ich freue mich auf den Abend. Jetzt aber werde ich mir erstmal die Stadt ansehen. Hier gibt es doch diese schönen Busse. Alles mal kurz anschauen und auf mich wirken lassen. Nicht weit von hier beginnt die Route des Hop On Hop off Busses, der mich zu allen wichtigen Plätzen der Stadt bringen wird.

<CTG>
was machst Du gerade?

<Me>
Kleine Sightseeing Tour

<CTG>
Viel Spaß und denk dran, 17 Uhr bin ich zurück, 18 Uhr müssen wir los.

<Me>
Hab ich auf dem Schirm

Als ich 17.15 Uhr zurück im Hotel bin ist Christian leicht aufgebracht. Aber ich gebe ihm gar keine Chance mich zu maßregeln und verschwinde sofort in meinem Badezimmer. Dort hängt schon mein Kleid für heute Abend. Schnell duschen, Styling, Kleid und ich stehe 10 Minuten vor der Zeit in seinem Wohnraum.
„Von mir aus können wir." Ich spüre, wie er mich abscannt. Es ist, als ob er mich mit seinen Blicken auszieht. Das hat er in der vergangenen Woche so oft getan. Er meint, ich merke es nicht, aber ich spüre seine Blicke. Überhaupt spüre ich seine Anwesenheit, noch ehe ich ihn sehen oder hören kann. Da ist etwas zwischen uns, das mir Angst macht. Der Gedanken, jetzt 40 Minuten mit ihm in einem Wagen zu verbringen, lässt mein Herz ein paar Takte schneller schlagen. Auch das etwas, was mir in der letzten Woche in seiner Nähe immer wieder passiert. Vielleicht muss ich wirklich nach unserer Rückkehr die Reißleine ziehen. Ray ist auch der Meinung. Ich darf ihm nicht so nahe kommen. Niemand darf mir so nahe kommen. Aber ich will nicht weg von ihm! In seiner Nähe fühle ich mich wohl wie noch nie zuvor. Eine scheiß verzwickte Situation!

„Tausend Dollar für Deine Gedanken." Mit diesen Worten holt Christian mich zurück in die Realität. Wir stehen im Aufzug. Taylor wird uns nach Canary Wharf fahren. Hier liegt das Büro von GEH in dem heute Abend die Vernissage stattfindet. Ich freue mich auf Andrea und darauf einige unserer Geschäftspartner, mit denen ich schon telefonisch oder per email in Kontakt stand persönlich kennen zu lernen. Ich hab es lieber, wenn ich hinter einer Nummer oder einer Adresse auch ein Gesicht sehen, dass ich zuordnen kann.

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