Belle
Jace stand vor mir, die Hände in meinen Haaren vergraben.
Ich unterdrückte mir ein Jaulen als er seinen Griff verstärkte. Schließlich war es Shane, der ihn von mir entfernte.
»Behalt deine Finger für dich, Jace.«, knurrte dieser.
Ich zählte. Meine Augen überflogen den gesamten Raum und blieben am Ende an einem einzigen Mann hängen. Shane. Ich kontrollierte meinen Atem, konzentrierte mich auf die Anzahl der Feinde im Raum. Zwölf. Es schien mir unmöglich von dieser Seite des Kellers an die Treppen zu gelangen ohne überwältigt zu werden. Hier ging es um Matt. Sie würden ihn fassen und ihn gegen mich verwenden.
Denk nach. Denk nach. Denk nach.
Es waren nur Blaue und Shane. »Ich werde die Tür nicht öffnen.«, setzte ich klar.
Jace schmunzelte, Shane hingegen seufzte. »Zwing mich nicht etwas zu tun, das ich vermeiden will.«
Mir klopfte das Herz bis zum Hals. Ich wusste es. Ich wusste, was er damit meinte und es schmerzte mir in der Brust und Seele, denn ich konnte es nicht verhindern. Jack würde mir das nie verzeihen, aber das konnte ich nicht einmal selbst, wenn dem Jungen etwas zustoßen würde.
»Tu es nicht.«, sagte ich, meine Stimme verloren in der Verzweiflung. »Bitte.«
Wie oft musste ich schon um mein Leben betteln? Wie oft war ich gefangen in Situationen, aus denen ich kein Entkommen sah? In denen ich die völlige Kontrolle über mein Leben verlor? Und wie oft hatte ich mir vorgenommen, das nicht mehr zuzulassen? Viel zu oft war ich daran gescheitert.
»Genau so kenne ich dich.«, schmunzelte Shane. »Und nicht anders.«
Beschämt presste ich die Lippen aufeinander und wusste nichts darauf zu erwidern. Er hatte nämlich Recht.
»Kümmert euch um ihn.«, befiehl Shane seinen Leuten, die sich daraufhin Matt packten und ihn zu Boden ringen, auf die Knie, den Kopf nach unten gedrückt.
»Fall nicht darauf rein!«, keuchte Matt. »Egal was passiert, öffne nicht die Tür!«
Meine Atmung ging nur noch flach als ich zusah wie sie ihn zum Schweigen brachten. »Du hast die Wahl. Entweder du öffnest diese Tür oder-«
»Ich will mit Jason sprechen. Nur dann öffne ich diese Tür. Erst will ich mit ihm reden.« Ich wusste nicht, ob mir das mehr Zeit verschaffen würde, aber ich würde alles versuchen.
»Er ist im Moment anderweitig beschäftigt... Außerdem bezweifle ich, dass er sich beherrschen kann, wenn er dich sieht.«
»Aber das ist meine Bedingung.«, setzte ich an. »Davor werde ich nichts für euch tun.«
Shane schnaubte. »Einverstanden. Aber das wirst du noch bereuen. Sag später nicht, ich habe dich nicht gewarnt.«
Als der Blaue, der mir die ganze Zeit den Weg zu Matt versperrte, endlich zur Seite trat, stürmte ich auf Matt, von dem sie endlich abließen und zog ihn zu mir. »Vertrau mir.«, flüsterte ich in sein Ohr und zog ihn auf die Beine. »Es wird dir nichts geschehen, aber du musst gehen, wenn du eine Möglichkeit siehst, ja?« Nur er konnte mich hören. »Sonst werde ich gezwungen sein, ihnen das Armband zu überlassen.«
Er öffnete den Mund, bereit zum Widersprechen, aber schloss ihn wieder als er meine glänzenden Augen bemerkte. Als er meine Verzweiflung wahrhaftig erkannte.
»Er wird in fünf Minuten da sein.«, ließ sich Shane vernehmen, der kurz ins Headset gesprochen hatte. Ich führte Matt zur freien Wand und ließ ihn dort sitzen, dann drehte ich mich zu dem Roten.
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Red Princess - Die Suche nach der Roten Prinzessin
Science FictionEin Land, das ganz anders ist als alle anderen. Die Bürger untergeordnet in Farben, wovon die Farbe Rot regiert. Jede Farbe erfüllt einen Rang und hat spezielle Aufgaben. Doch hat es auch seinen Preis. Finanziell instabile Bürger wurden mit der Begr...