Belle
Jack zog mich auf seinen Schoß und drückte mich fest an sich. Mein Mund öffnete sich als er seine Lippen auf meine presste. Jede Faser meines Körpers war wie aufgeweckt und alles war vergessen.
In vier Stunden mussten wir uns mit den Anführern treffen und ich musste meinen Fehler beichten, aber jetzt zählte das nicht. Niemand konnte uns diesen Moment stehlen. Als hätte ich Angst, dass wir wieder in alte Muster verfallen und uns gegenseitig mit Worten verletzen sobald wir uns voneinander trennten, fuhr ich mit den Fingern durch seine samtweichen Haare und zog leicht an ihnen. Die Zeit schien für mich stehenzubleiben als er wohlig in den Kuss seufzte.
Seine Hände ruhten auf meinen Hüften und ihre Wärme ließ mein Innerstes brennen. »Jack...«, murmelte ich und schaffte es, mich von ihm zu trennen. Eine Sache musste ich noch wissen.
Der Farblose wartete geduldig auf meine Frage. Und diese würde die Funken zwischen uns kühlen, die Lust in seinen Augen vertreiben, aber ich konnte nicht anders. »Wer ist- Wer ist Liz?«
Ich hatte erwartet, er würde zurückweichen, aber stattdessen zog er belustigt eine Augenbraue in die Höhe. »Woher kennst du Liz?«
Also gab es wirklich eine Liz. Super. Ich kletterte von seinem Schoß runter und blieb auf der Bettkante sitzen. »Drake hat sie mal erwähnt...« Der wachsende Hass in mir war nicht aufzuhalten. Wieso hatte ich mich ein weiteres Mal auf ihn eingelassen?
Jack seufzte. »Willst du sie kennenlernen?«
Wie vom Blitz getroffen schnellte mein Kopf in die Höhe. Das konnte er doch nicht ernst meinen?! »Wieso sollte ich das wollen? Wieso sollte sie das wollen?!«
Er lachte leise und stand auf, machte auf dem Weg zu seinem Kleiderschrank einen Bogen um das zerbrochene Glas auf dem Boden und krallte sich einen schwarzen Pullover, nur um diesen auf mich zu werfen. »Es ist kalt draußen.«
Er wollte mich ernsthaft zu ihr bringen. »Ich werde dir nicht folgen.«, setzte ich klar, aber zog mir den Pulli dennoch über das dünne Stück Stoff, das ich seit gestern trug. »Du bist doch krank.«
Als würde er mir nicht zuhören, legte er mir meine Schuhe vor den Füßen ab und schlüpfte in der Zeit in seine. Augenverdrehend zog ich sie an. Wenn er dachte, dass ich seine Freundin kennenlernen würde, hatte er sich geschnitten! Er konnte zu ihr und ich konnte in meine eigene Unterkunft und mir den Kopf darüber zerreißen.
Doch Jack nahm mich bei der Hand und zog mich zu der Tür. »Jack, ich habe dir doch gesagt-« Beim Anblick meines neuen Leibwächters auf dem Boden vor der Tür, blieb mir die Spucke weg. »Andrew?!«
Der Gelbe streckte sich ausgiebig und stand auf. »Miss, alles in Ordnung bei Ihnen?«
»Andrew, wie lange wartest du schon vor der Tür in dieser Kälte?« Mein entsetzter Blick wanderte zur kahlen Stelle, auf der er vermutlich die ganze Nacht gesessen hatte.
»Jack wollte mir Bescheid geben sobald Sie aufwachen...«
Jack verdrehte die Augen. »Hatte ja ganz vergessen zu erwähnen, dass dein treuer Hund vor der Tür auf dich wartet. Ups.«
Ich schenkte ihm nur einen bösen Blick. »Andrew, du kannst gehen.«, sagte ich entschuldigend. Er hatte nicht geschlafen, was ich an den Augenringen merkte. Augenblicklich fühlte ich mich verantwortlich dafür. »Es tut mir so leid, dass du hier hast warten müssen. Geh dich bitte bis zum Treffen der Anführer hinlegen.«
»Ihre Sicherheit geht vor.«
»Ich bin bei ihr.«, warf Jack genervt ein. »Du kannst gehen.«
Auch wenn ich Jack ganz sicher nicht zu seiner Freundin begleiten würde, wollte ich ihm vor Andrew nicht widersprechen, da dieser sonst nicht zur Ruhe kommen könnte. »Jack wird mich zu meiner Unterkunft begleiten und dort werde ich von zig Wachleuten beschirmt. Du hast dir eine Pause verdient.«, lächelte ich ihn aufmunternd an.
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Red Princess - Die Suche nach der Roten Prinzessin
Ciencia FicciónEin Land, das ganz anders ist als alle anderen. Die Bürger untergeordnet in Farben, wovon die Farbe Rot regiert. Jede Farbe erfüllt einen Rang und hat spezielle Aufgaben. Doch hat es auch seinen Preis. Finanziell instabile Bürger wurden mit der Begr...