❝Nur für einen flüchtigen Moment, hatten unsere Seelen einen Blick auf die Ewigkeit.❞
Das kann doch nicht wahr sein. Aber eigentlich sollte es mich nicht wundern.
Unser Direktor sah mich auf eine Weise an, die ich nicht verstand.
»Hallo Florentina.«, sprach Mister gut aussehend.
Ich nickte ihm zu.
»Also gut Florentina, ich lass dich dann mit deinem Cousin und Frau Tzech alleine.«, sprach Herr Sornig.
Mein Cousin ... So hatte er sich also bei meinem Direktor vorgestellt.
Ich war froh, dass wenigstens die Sekretärin hier war und uns nicht alleine ließ.
Das Arschloch vor mir, sah mich an und kam auf mich zu. »Dein Vater hat mich geschickt, kleines. Ihm geht es momentan sehr schlecht, weshalb er sich im Krankenhaus befindet. Ich dachte, du willst das vielleicht wissen, damit wir ihn zusammen besuchen können.«
Mein Herz blieb kurz stehen, denn ich wusste nicht, ob das eine Drohung sein sollte.
Er legte seine Hand auf meinen Hals und streichelte mit seinem Daumen meinen Mundwinkel. Er kam mit seinem Gesicht näher an meins.
Für einen Augenblick schielte ich zu Frau tzech, die uns durch zusammen gezogenen Augenbrauen ansah.
»Wir gehen jetzt in deine Klasse, du packst deine Sachen und wir statten deinem Vater noch einen Besuch ab.«
Wiederwillig nickte ich.
Ich hasse ihn. Dummer Bastard. Schwein.
Er wird mich mit nehmen, ich werd niemals ein normales Leben führen. Ich hasse ihn.
Hinter dem Arschloch erblickte ich, Alejandro. Er stand breitbeinig dort, die Hände vor seiner Brust verkreuzt, wie ein typischer Bodyguard aus den Filmen.
Da ich Mister gut aussehend komplett ausgeblendet hatte, packte er mich am Handgelenk und zerrte mich aus dem Sekretariat, raus in den Flur.
Anders als erwartet, schleuderte er mich gegen den Klassenbuch Schrank und packte meinen Oberarm.
»Du dachtest wirklich, dass sich dein kleiner Ausreißer lohnen wird, hmh? Damit hast du dir selbst und deinem Vater nur Probleme eingehandelt.«
Schwer schluckte ich, hatte garkeine Zeit noch was zu sagen, denn er packte mich wieder am Handgelenk und wies mich an, ihm meinen Klassenraum zu zeigen.
Vor der Tür angekommen, stoppte ich.
Wie sollte ich meinen Freundinnen denn erklären, wer dieser Typ ist ? Falls ich die Gelegenheit dazu je mal bekommen sollte.
Ich spürte seinen Körper direkt hinter mir. Er hatte wohl Angst, dass ich vielleicht noch einmal abhaue.
Angst ? Er und Angst ?
Jeder Mensch hat so seine Ängste.
»Los.«
Ich öffnete die Tür und lief direkt zu meinen Sachen, die ich anfing zu packen, während er sich zu meiner Lehrerin begab und leise mit ihr sprach.
Keiner sagt was. Es war ruhig in der Klasse.
»Was ist los ?«, fragte Amara, der ich jedoch nicht antwortete. Ich sah sie lediglich an und zuckte mit den Schultern.
Ich hatte wirklich keine Lust zu reden, auch wenn das vielleicht meine letzte Chance sein könnte.
Selbst wenn ich jetzt versuchen würde etwas gegen ihn zu unternehmen, er ist mir immer einen Schritt voraus.
Angestrengt atmete ich aus und lief mit meiner Tasche zu ihm und Alejandro nach vorne.
»Señorita, ihre Tasche.«, sprach Alejandro, der mir seine Hand entgegenstreckte. Ohne zu zögern gab ich ihm meine Tasche.
Wenn ich schon entführt werde, dann können sie ja auch ein kleinen wenig auf mich zu kommen.
Der Mafiosi, drehte sich nach seinem kleinen Gespräch wieder zu uns und deutete mir, dass ich raus laufen soll.
Mit einer hochgezogenen Augenbraue tat ich, was er sagte. Seit wann vertraut er mir ? Er lässt mich ja einfach so raus laufen.
Könnte ja sein, dass ich meinen zweiten Fluchtversuch starte.
Schmunzelt über meine Gedanken, lief ich die Treppen runter und aus dem Eingang raus.
Passend dazu, klingelte es zur Pause. Alle Schüler stürmten aus den Klassen und raus, auf den Hof.
Kurz überlegt ich wieder abzuhauen, ließ es aber sein. Er würde mich ja doch wieder finden.
»Scheiss Kinder.«, fluchte er.
»Wir sind eine Berufsschule. Hier ist keiner jünger als 16 und die meisten sind sogar älter als du.«, bemerkte ich arrogant.
»Halt die fresse, klugscheisser. Komm her.«
Seufzend nährte ich mich ihm und war überrascht, als er mein Handgelenk in seine Hand nahm.
Also hat er doch Angst, dass ich abhauen könnte. Lachhaft.
Zu meiner Verwunderung, tat sein Griff nicht weh, nein. Er war angenehm auf meiner Haut, wärmte sie und es fühlte sich an wie eine Art Schutz.
Mir fiel wieder seine Drohung mit meinem Vater ein. »Wie viel von deiner Lüge ist Wahr ?«
Herablassend stieß er ein Lachen aus. »Das fällt dir aber sehr früh ein. Nichts von alle dem war gelogen. Als Strafe für deine ungehorsamkeit, habe ich deinen Vater zusammenschlagen lassen. Er liegt mit vier gebrochenen Rippen, ein paar Prellungen und einem verstauchten Bein im Krankenhaus. Nur als kleines Andenken, damit du nicht auf die Idee kommst noch einmal abzuhauen.«
Mit großen Augen und schwerer Atmung versuchte ich stehen zu bleiben, wurde aber von den Schülern hinter mir, nach vorne gedrückt und von ihm am Handgelenk mitgezogen.
Ob ich grade realisierte was hier abging ? Nein, nein definitiv nicht. Nicht im geringsten.
Wie konnte sich mein Leben von langweilig, auf Action Film verändern ? Und das in nur paar Tagen ?
Vor lauter Aufregung und Stress würde ich noch einen Herzinfarkt bekommen und sterben.
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The last Game
RomansaDie neunzehnjährige Florentina, besucht die schöne Stadt Córdoba, in Spanien, da ihre Tante heiraten würde. Doch mitten auf der Hochzeit platzen irgendwelche Männer rein, die mit Waffen umher wedeln und den Schwiegervater, der Braut bedrohen. Ohne...