~ kapitel 18 ~

1.1K 57 4
                                    

❝Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man anfängt, ihn zu gehen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

❝Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man anfängt, ihn zu gehen.

Mein Mund öffnete sich angewidert. »Ich wusste, dass du ein Perversling bist .«

Verwirrt zogen sich seine Augenbrauen zusammen, als er zu realisieren schien, wie zweideutig sein Satz sich angehört hatte.

Er baute einen gewissen Abstand zwischen uns auf, sodass ich wieder frei atmen konnte. »Ich kann nichts dafür, dass du deine jungfräuliche Perversion noch nicht ausgelebt hast und deswegen so schmutzige Gedanken hegst. Denk dran, dass es Menschen gibt, die auch eine andere Bedeutung hinter dem Satz sehen.«

Mit einer hochgezogenen Augenbraue verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust und summte ungläubig.

Doch sein warnender Blick ließ mich direkt wieder leise sein und umdrehen.

»Du kannst jetzt übrigens raus aus meinem Zimmer.«, sprach ich zickig.

Ich sah mir mein Bett an, welches groß und weich aussah.

Dann nahm ich Ráuls Schritte hinter mir wahr. Wieder stellte er sich vor mich hin.
»Und was ist, wenn ich nicht gehen will ?«

Diesmal war es aber zweideutig gemeint.

Ohne dass ich darauf antworten konnte, sprach er schon weiter. »Keine sorge, ich steh nicht so auf Jungfrauen.« Raúl drehte sich um und ging.

Empört stand mein Mund offen. So ein Schwein. Schnaubend setzte ich mich auf das Bett.

Wie würde das jetzt alles weiter gehen ? Würde er die Flugtickets buchen und wir fliegen wieder zurück nach Spanien ?

Ich will es unbedingt wissen, aber ich will nicht zu ihm und ihn fragen. Den Kontakt zu ihm würde ich liebend gerne meiden. Außerdem würde er mir das niemals verraten. So gesprächig wie er ist.

Und obwohl ich eine der neugierigsten Menschen bin, machte ich es mir auf meinem Bett bequem und suche nach meinem Handy, in meiner Tasche.

Theoretisch könne ich jetzt ganz einfach die Polizei anrufen. Lächelnd gab ich die Nummer meiner Helden ein und versteckte mich in der letzten Ecke des Zimmers.

Jetzt bloß leise sein.

Mein Gesicht berührte schon fast die Wand, als ich auf ‚anrufen' drückte und das piepen zu Ohren bekam.

Als hätte das Schicksal es wirklich gut mit mir gemeint, nahm sofort jemand ab.

»Hallo - ich, ich«

Ich begann zu stottern, als ich seine Schritte ganz nah hinter mir hörte.

Vorsichtig und langsam, so als würde er mich dann nicht bemerken, drehte ich meine Kopf zu ihm und sah ihn grinsen.

Raúl grinste mich diabolisch an.

»Hallo ? Ist da noch jemand ? Geht es Ihnen gut? Können Sie mir Ihren Standort nennen ?«, kam es vom anderen Ende der Leitung.

Hart schluckte ich auf. »Ist da der Pizza Service dran ?«, versuchte ich mich nervös aus der Situation zu retten.

Kurz schien die Frau am Telefon verwirrt zu sein, versuchte jedoch mitzuspielen.

Raúl aber hatte direkt gemerkt, dass es nicht der Pizza Service war. Wozu denn auch, wenn wir in einem teueren Hotel waren, indem man alles serviert bekam, was man sich nur vorstellten konnte.

Er kam mir noch näher, drückte seine Brust an meinen Rücken. Mir wurde ganz warm von seiner Nähe, oder auch vor Angst.

Seine große linke Hand, umschloss meinen Mund und ergriff mit der rechten, meine Hand, in der ich das Telefon hielt.

Er sah sich noch einmal genau die Rufnummer an, so als müsste er sicherstellen, dass ich wirklich die Polizei angerufen hatte.

Voller Angst atmete ich gegen seine Hand, die mir das Gefühl gab, an meiner eigenen Dummheit zu ersticken.

Wie konnte ich denn nur denken, dass er das nicht merken würde.

»Hallo, ist noch jemand dran ?«, fragte Raúl ganz entspannt.

»Es tut mir wirklich leid, meine kleine Schwester hat ein psychisches Problem und ruft manchmal einfach Nummern an, um diese zu terrorisieren. Ich hoffe sie hat Ihnen keine Schwierigkeiten bereitet.« Er hörte sich so ruhig und gelassen an.

Ich selbst, würde ihm jede Lüge glauben, die ihm über die Lippen kam. Und das war der Moment, an dem ich realisierte, dass ich hier niemals weg kommen werde.

Alles was er mir je erzählte und je erzählen wird, von wegen ich komme hier weg. Es waren alles lügen, die mein naives Gemüt ihm glaubte.

Und ihm auch weiterhin glauben wird, denn Menschen mit einer dissozialen Persönlichkeitsstörung, neigten dazu krankhaft zu lügen. Menschen mit ihren Lügen zu umgarnen und ihnen alles schön zu reden.

Sie tischen all diese Lügen auf, ohne auch nur ein bisschen Reue zu zeigen. Und genau das würde er auch tun. Raúl, würde mich bis auf das letzte Stück brechen, um an das zu kommen, was er braucht.

Und jenes war nicht nur das Geld. Doch auch dies sollte mir im Nachhinein klar werden.

~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~

The last Game Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt