~ kapitel 19 ~

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❝Every heart hides many wounds that never bleed

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❝Every heart hides many wounds that never bleed.❞

Raúl, schmiss das Handy mit voller Wucht auf den Boden. Verschreckt zuckte ich zusammen, als ich das laute Geräusch des Aufpralls wahrnahm.

Das einst neue Handy, lag nun in vielen kleinen Einzelteilen auf dem Boden.

Meine Augen weiteten sich vor Schock, als ich realisierte, dass es wirklich mein Handy war, welches dort kaputt auf dem Boden lag.

Trotz meiner Wut, hatte ich nicht den Mut dazu, etwas zu sagen.

Sein Griff, welcher sich um meine Schulter gelegt hatte, wurde immer stärker. Er drehte mich langsam zu sich, so dass ich meinen Kopf leicht in den Nacken legte, um dem Riesen vor mir auch in die Augen blicken zu können.

Lange konnte ich seinen Blick aber nicht stand halten. Sein Blick strahlte pure Wut aus. Ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen, welches gleich wirklich Ärger bekommen würde, weil sie eine schlechte Note mit nach Hause gebracht hatte.

Mental machte ich mich schon mal bereit, von ihm angeschrien zu werden, doch selbst nach weiteren zwei Minuten, die so langsam verstrichen, dass ich dachte, es wären zwei Stunden, sagte Raúl nichts.

Im Gegenteil, er ließ seine Hände sinken und entfernte sich ein paar Schritte von mir. Er blickte mich an und setzte seine Schritte dann zu meinem Bett an.

Raúl setzte sich auf die Kante meines Bettes und faltete seine tätowierten Hände ineinander, welche ein schönes Bild abgaben.

»Ich sollte dich vermutlich anschreien, aber das werde ich nicht tun. Mir ist bewusst, dass du jede Möglichkeit nutzen wirst, um hier weg zu kommen. Aber sei dir eins gesagt, Florentina. Aus meiner Hölle gibt es kein entkommen, außer ich lass dich gehen. Du scheinst mir nicht dumm zu sein, also sollte es nicht allzu viel verlangt sein dies endlich zu verstehen. Egal was du auch versuchen solltest, ich werde dich immer finden und zurück holen. Was das dann für Nachfolgen haben wird, kannst du dir ja ableiten. Jetzt solltest du dich ein wenig ausruhen, bevor wir gleich zu Mittag essen.«

Sein kräftiger Körper verließ mit eleganten Schritten mein Zimmer, welches nebenbei bemerkt immer noch keine Tür hatte und ließ mich somit, mit offen stehendem Mund, allein.

Ich hatte wirklich etwas anderes erwartet. Um ehrlich zu sein, hatte ich damit gerechnet, dass er mich vielleicht wieder in ein Lager steckt oder einem, mir nahe stehenden Menschen, etwas antut. Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass dieser Tyrann auch eine andere Seite von sich zeigen konnte. Geschweige denn, dass es diese andere Seite überhaupt von ihm gab.

Und, dass er mich diese schon so früh sehen lässt, war mir auch ein Rätsel.

Noch immer verwirrt, ging ich in die Hocke und hob die letzten Reste meines nun kaputten Handys auf.

Toll.

Seufzend ließ ich die Einzelteile auf der Kommode liegen und setzte mich auf mein Bett.

Wie sollte ich mich denn bitte ausruhen, wenn mein Herz grade viel schneller als gewohnt schlägt.

Er erwartet von mir so zu tun, als wäre das mein ganz normaler Alltag. Mein Entführer will später mit mir zu Mittag essen.

Gott, wie lächerlich diese Situation mir momentan erscheint.

Vorsichtig lehnte ich mich an den ein- und Ausgang meines Zimmers und versuchte zu lauschen, was er grade tat.

Wenn mich nicht alles irrte, dann befand er sich in seinem Zimmer und lief hin und her.

Unwissend, was ich nun tun sollte, lief ich in den Eingangsbereich der Suite und wartete dort auf ihn.

Ja, ich wartete auf ihn.

Über mich selbst die Augenrollend, setzte ich mich auf einen der Sessel und dachte nach.

Wie konnte man so einem Tyrann entkommen ? Was für eine Art von ‚Mafia' ist er überhaupt ?

Am Ende ist er in der Organmafia und verkauft meine Organe, wenn mein Vater das Geld nicht bereit hat.

Nach kurzer Zeit kam er auch wieder und nickte mit dem Kopf Richtung Tür. Das hieß dann wohl essen gehen.

Wer konnte denn jetzt noch an Essen denken ? Es wäre trotzdem besser, eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen, bevor ich noch mit leeren Magen schlafen gehe.

Gemeinsam liefen wir den Flur entlang, an dem Alejandro schon auf uns wartete. Mit seinen breiten Schulter stand er dort an der wand angelehnt und hielt sein Handy in der Hand.

Raúl machte sich mit seiner großen Statur bemerkbar, was Alejandro dazu verleitete das Handy einzustecken und einen Schritt hinter Rául zu machen. 

»Ein paar der Leute sind eingetroffen. Sie sind wie immer am Treffpunkt und warten auf deine nächste Anweisung.«

Was soll das jetzt wieder heißen ? Wer ist da und welcher Treffpunkt ?

Raúl nickte. »Ich werd mich darum kümmern. Sorg dafür, dass das Auto gegen 20 Uhr bereit ist.«

Nun war es Alejandro, der nickte. »Und wo lassen wir sie ?«

Sie hat auch einen Namen.

»Du wirst bei ihr bleiben. Ich geh allein.«

Alejandro schien verdutzt, denn er zog die Augenbrauen zusammen.

Das kann ja was werden.

Er sieht halb so genervt aus wie Raúl, aber doppelt so gefährlich. Das heißt, würde ich mir bei ihm einen Fehltritt erlauben, könnte ich mir vorstellen, dass er mich gegen die Wand schleudert.

Tief ausatmend lief ich in den Esssaal.

Zu meiner Verwunderung machte Raúl eine Andeutung, dass ich unseren Platz aussuchen durfte. Ich nahm einen Vierer Tisch, mit Ausblick auf die Stadt.

Da das ganze hier ein Buffet war, nahmen wir uns alle einen Teller und suchten uns unser Essen aus.

Naja viel Auswahl blieb mir hier nicht, da ich das Fleisch hier nicht essen würde.
Also war es Reis mit Erdnusssauce und Pommes. Ein wenig Salat und eine kalte Cola.

Mal sehen, was der restliche Tag so mit sich bringt.

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-L

The last Game Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt