[4]

119 9 13
                                    

Nach dem Drama des letzten Kapitels... begrüße ich euch mit schwarzem Humor. Ich nenne es ausgleichende Gerechtigkeit der Geschichte gegenüber, damit hier keiner in Depressionen versinkt. Das dürfen nur ich und meine Charaktere, verstanden?!!

Ich öffne die Augen und jetzt mal ernsthaft... wo zum Teufel bin ich?

Weiße Decke, weißes Bett, weißer Tisch, weiße Stühle... das sieht verdächtig nach einem Krankenhaus aus.

Und verdammt, wieso bekomme ich Infusionen? Und warum trage ich weiß?

Und wieso sind die Vorhänge so hässlich gelb? Wer hat denn bitte an der Geschmacksverirrung gelitten?

Also... was habe ich angestellt? Ich war in der Schule, meine Schwester hat bei mir geschlafen, Mito, irgendwas wollte ich ihr sagen, aber was?
Ich erinnere mich nicht. Es wirkt so anwesend, als würde es mir auf der Zunge liegen, ich komme aber nicht drauf.
Auch egal.

Ich habe Schläuche im Arm, also... lag ich im Koma? Wacht man so aus dem Koma auf? Das habe ich mir spannender vorgestellt.

Das klingt zu dramatisch. Was ist also passiert...?

Die Türe geht auf und ich sehe verdutzt zu Hashirama, der mit einem Blumenstrauß dasteht und mich mindestens so verwundert ansieht, wie ich ihn.

Äh... alles klar bei dem? Hast du dich im Zimmer geirrt?

Hashirama legt den Kopf schief. "Bist du wach?"
"Nein, ich schlafe.", mein erster Satz nachdem ich aufgewacht bin, wie nett.

Er nickt und ich warte. "Dann schlaf schön weiter."
Er schließt die Türe und ich sitze alleine da.

Wenn Dummheit ein Mensch wäre... dann wäre das ich. Da kommt mich schon freiwillig wer besuchen und ich frage nicht mal, ob ich ein Glas Wasser haben kann! Man, dabei ist mein Hals doch so trocken.

Die Türe öffnet sich wieder. Und wieder Hashirama, er hat also vielleicht mehr Gehirnzellen als ich, schon mal interessant zu wissen...

"Also... ich habe dir Blumen mitgebracht."
"Sehe ich."
Er nickt und ich nicke auch.

Aufschlussreich ist das Zauberwort.

"Komm rein.", meine ich, denn ehrlich.... es regt mich extrem auf, dass er da so lächerlich in der Türe rumsteht, entweder drinnen oder draußen, aber doch nicht im Türrahmen!

Und ich kann ihn schlecht wegschicken, woher kriege ich sonst mein Wasser? Dabei gibt es doch in Krankenhäusern immer so einen Notfallknopf, der müsste doch irgendwo sein...

Der Senju betritt diesmal den Raum, schließt die Türe hinter sich und nimmt auf dem Stuhl neben dem Bett Platz. Stille.

"Also...", fange ich an und hoffe das reicht, um ihn zum Reden zu bringen, doch sein Blick verrät, dass er darauf wartet, was ich sagen will. Dabei will ich gar nicht mit ihm reden, sondern nur hören was passiert ist... wie anstrengend so ein Gespräch doch ist.

"Wie geht es dir?", beginne ich das Gespräch. Smalltalk kann ich. Oder eben auch nicht.

Hashirama schaut verdutzt drein und ich nehme es ihm auch nicht übel. Ich bin im Krankenhaus, nicht er und frage trotzdem wie es ihm geht zuerst!

"Besser als dir, vermutlich.", antwortet er - wenig hilfreich - und lächelt schüchtern.

Wieso kommt mich eigentlich ausgerechnet der besuchen? Habe ich etwa keine Freunde?

Scheiß Fangfrage.

"Freut mich.", eigentlich ist es mir herzlich gleichgültig, doch wir müssen die Höflichkeit ja bewahren. Ich muss nicht alles aussprechen, was ich denke, ich muss nicht... doch um Gottes Namen, ich muss alles aussprechen, was ich denke!

Thirst for blood? - IzunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt