Hashirama hält den Wagen an.
Ganz aus meinen Gedanken gerissen, blicke ich auf. Wären wir nämlich noch länger gefahren, wäre ich hundertprozentig eingepennt.
Beide Senjus sitzen schweigend da. Ich will etwas sagen, da kommt mir Tobirama zuvor.
"Du und deine Schwester werdet ab jetzt eine Zeit lang bei uns wohnen."
"Hä?", was anderes fällt mir echt nicht ein. Dann blicke ich raus, wir sind tatsächlich nicht beim Haus meines Onkels.
"Was ist dir passiert? Wie viel weißt du noch?", fragt Tobirama ernst und ich verstehe echt nicht worauf das hinauslaufen soll.
"Ich denke ich wurde überfallen... dann bin ich ohnmächtig geworden und wurde ins Krankenhaus gebracht."
"Die Wahrheit ist, dass du von einem Vampir gebissen wurdest."
Ich lege den Kopf schief und lasse mir diesen Satz durch den Kopf gehen.
Ist bei Tobirama jetzt eine Sicherung durchgebrannt? Wie kann er sowas so überzeugt aussprechen? Und wieso sagt Hashirama nichts dazu?
Ernsthaft... Was wird hier gespielt?"Ein Vampir?"
"Genau.", stimmt Tobirama so monoton wie eh und je zu.
"Ah ich habs, wir reden von einer neuen Insektenart, die wie Mücken Blut saugen nur in schlimmer. Und daher wurde sie Vampir getauft, richtig?", versuche ich die Sache herunter zu spielen."Falsch."
"Man, sag schon, wo sind die versteckten Kameras? War witzig, echt. Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt und jetzt lös das ganze doch bitte auf.", meine ich scherzhaft lachend. Natürlich finde ich eigentlich rein gar nichts an dieser Situation zum Lachen.
"Das ist kein Spaß.", antwortet nun auch Hashirama überraschend ernst.
So einen Tonfall habe ich bei ihm noch nie gehört, da läuft es mir kalt den Rücken runter."Das heißt...", mir stockt der Atem. "Ihr wollt mir erzählen, dass es wirklich Vampire gibt? Mit so Fangzähnen und allem Drum und Dran?"
"Natürlich ist das meiste übertrieben dargestellt, aber Vampire gibt es wirklich, ja.", bestätigt mir Tobirama.
"Und wieso seid ihr euch da so sicher? Was habt ihr dann damit zu tun?", frage ich beunruhigt, denn mir fehlt gerade die Konzentration, um es mir sachlich durch den Kopf gehen zu lassen und daher frage ich einfach alles frag bare durch.
"Unsere Familie besteht aus Vampirjägern."
Ich muss lachen, nicht aus Freude. Es ist ein bitteres Lachen. Wie absurd die Situation doch ist.
Hätte man mir vor einem Jahr, was sage ich, vor ein paar Tagen erzählt, dass es Vampire gibt, hätte ich jedem einen Vogel gezeigt und behauptet sie haben zu viel Fantasy gelesen, aber aus unbestimmten Gründen weiß ich, dass die beiden es todernst meinen und nicht lügen.
Tobirama ist einfach nicht für Späße aufgelegt und Hashirama habe ich auch noch nie so ernst gesehen.
Wie absurd es doch ist und doch glaube ich ihnen.
Den Bruchteil einer Sekunde taucht ein Bild vor meinem inneren Auge auf, zu schnell als dass ich wüsste, wer oder was das war. Aber intuitiv spüre ich ein Stechen an meinem Hals und lege zwei Finger an die Stelle.
Ich wurde gebissen, genau dort, mir geht nichts anderes durch den Kopf, ich hinterfrage dies nicht mal, es wirkt wie eine unumstößliche Tatsache.
Bei dem Gedanken wie jemand seine Zähne in mich rammen könnte, wird mir augenblicklich schlecht.
Ich greife fassungslos nach der Klinke der Autotür, stoße sie auf und renne zum nächsten Gebüsch.Ich kotze das Krankenhausessen aus, dass ich heute Mittag noch bekommen hatte, das Wasser, das ich getrunken habe und auch bestimmt noch einen Rest des Alkohols.
Selbst als alles raus ist, würge ich immer noch weiter, denn mein Magen dreht sich und dies dauert Minuten an bis ich schließlich schwer atmend auf die Knie sinke.
Mir hängt weiterhin der üble Geschmack von Kotze im Mund und es widert mich an wie nichts anderes auf der Welt, doch irgendwie beruhigt es mich zeitgleich auch.
Es ist alles kein Traum.
Das ganze ich verdammt real.Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus und ich lege den Kopf in den Nacken.
Der Himmel ist immer noch bewölkt und wie auf Kommando fallen erste Regentropfen auf mich hinunter.Vermutlich würden es Außenstehende als elendigen Zustand bezeichnen, doch ich finde die Situation höchst amüsant, schließlich erlebt man sowas nicht alle Tage.
Ein Grund mehr schnell wieder nach Tokyo zu gehen.
Mir wird nur kein Mensch diese Geschichte jemals glauben.
Jemand hält einen Regenschirm über mich und ich blicke in Hashiramas besorgtes Gesicht.
"Du wirst noch krank."
"Stimmt.", ich stehe auf. Nicht, weil ich Angst vor einer Grippe habe.
Ich kriege gerade nur eine Gänsehaut. Mir ist arschkalt und der singende Wind macht es nicht angenehmer.
Und kaum stehe ich wieder, übermannt mich auch eine Welle der Müdigkeit und ich will nichts lieber als mich hinzulegen. Meine Glieder fühlen sich alle schlapp an und mein linker Fuß kribbelt schon so, als würde er gleich einschlafen.
Ich will in ein weiches, kuscheliges Himmelbett mit vielen Kissen und einer Daunendecke.
Vielleicht wache ich ja morgen doch auf und es war alles nur ein böser Traum.Vielleicht wache ich dann auch als Prinzessin auf der Erbse oder noch besser Dornröschen auf und kann für mein ganzes Leben schlafen. Das wärs doch mal, wer brauch schon Vampire, ich will lieber nh Prinzessin sein!
Aber Träume gehen bekanntlich nicht in Erfüllung also folge ich den Senju gedankenversunken in ihr Familienhaus und ich stelle fest... sie haben eindeutig zu viel Geld, wohnen die mit einer ganzen Großfamilie darin oder wie? Leben vielleicht ihre Urgroßeltern noch oder wohnen Cousins und Cousinen noch zusätzlich hier?!
Ich muss definitiv mal die Zimmer zählen!
Nachdem ich geschlafen habe, denn bereits der Boden im Eingang sieht schon so einladend und sauber aus, dass ich direkt auf der Stelle einschlafen könnte.
DU LIEST GERADE
Thirst for blood? - Izuna
FanfictionSenju und Uchiha. Menschen und Vampire. Jäger und Gejagte. Und ich mittendrinne. Toll nh? Eigentlich nicht, vor allem da sich beide Seiten um mich reißen, dabei will ich doch nur ignoriert werden. Was passiert, wenn zwei so unterschiedliche Parteien...