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Izuna schlägt seine Zähne in Saiyas Hals, woraufhin sie aufschreit, bevor sie das Bewusstsein verliert. So kann er sie vorsichtig hochheben.

"Es gibt einen anderen Weg, ob du es glaubst oder nicht."

Kurz nach Mitternacht
Natürlich hat Izuna Saiya nicht umgebracht.
Er musste ihr dennoch Blut aussaugen, damit sie einerseits nicht auf verrückte Ideen kommt und er zumindest vorerst etwas Kraft hat, um durch die Eisentüre zu brechen. Dies war zugegebenermaßen mit mehr Schmerzen verbunden als er vorher gedacht hatte, doch war vermutlich genau dies das Ziel seines Bruders.

Er legt Saiya in eine Decke gehüllt an der Seite ab als er bereits aus der Entfernung seinen Bruder erkennt, der zu warten scheint.

"Und ich dachte wirklich, dass dich diese kleine erzieherische Maßnahme endlich zur Vernunft bringt.", seufzt Ichiro.

"Ich bin euer beider Gelaber satt.", entgegnet Izuna ernst.
"Ich bringe Saiya ins Krankenhaus, aber vorher haben wir beide noch eine Rechnung offen. Auge um Auge. Zahn um Zahn."

"Ein witziger Plan.", grinst Ichiro. "Jemanden zu retten, der seinen Lebenssinn verloren hat. Das ist bösartiger als jede Art der Folter."

"Halt dein Maul.", ruft Izuna aufgeregt.
"Ich sehe ein, dass ich sowieso nur auf Unverständnis treffen werde. Also lass uns das ein für alle male regeln."

Die beiden Brüder lassen sich nicht lange Zeit und gehen aufeinander los.
Saiya hat recht.
Er braucht ein Ziel. Und er verabscheut seinen Bruder. Aber er wird auch an seinen moralischen Prinzipien festhalten niemanden zu töten.

gegen ein Uhr morgens
Auf dem Parkplatz des Krankenhauses hört Izuna erneut das Klingeln seines Handys. Am liebsten würde er dieses auf den Boden pfeffern, doch hat er gerade keine Hand frei.
Noch immer trägt er Saiya und steuert geradewegs auf den Eingang der Notaufnahme zu.

Schweren Herzens legt er Saiya in ihre Decke gehüllt im Eingangsbereich ab.
Durch das klingelnde Handy tritt auch schnell eine Krankenschwester um die Ecke.

Zwar sieht die Frau sich noch vor der Türe um, doch da ist der Uchiha bereits im Schutze der Dunkelheit verschwunden. So ist ihre höchste Priorität der Rothaarigen zu helfen.

Sie ruft durch den Eingangsbereich nach Unterstützung, bevor sie an das klingelnde Telefon geht. Vielleicht findet sie so etwas über ihre Identität heraus.

Gegen 2Uhr morgens
Saiya öffnet blinzelnd die Augen. Tausende Fragen schwirren durch ihren Kopf.

"Du wurdest gerade versorgt."
Saiya blickt sich um. Nur weil ihr Schädel sich so schwer anfühlt, schafft sie es nicht diesen hochzuheben.
"Wie komm ich hier her?", fragt sie erschöpft und versucht sich auf den Armen abzustützen.

Madara sieht sie aus seinen schwarzen Augen ernst an.
"Izuna hat Ichiro getötet."

"Was erzählst du für einen Blödsinn?", murrt sie verständnislos.

"Ich habe ihn getötet, nachdem Izuna ihn überwältigt hatte.", gibt Madara zu und Saiya runzelt die Stirn.
"Ach ja? Deinen eigenen Bruder?"

"Es war nötig. Findest du nicht?"
"Doch."

"Ich habe dir einen Gefallen getan.", stellt Madara monoton fest.
"Hab dich nicht drum gebeten."
"Aber du hast es dir gewünscht."

Saiya verdreht genervt die Augen und schafft es endlich sich aufzusetzen, woraufhin sie sich im Zimmer umsieht.

"Deine Anwesenheit hab ich mir aber nicht gewünscht."
"Ist mir klar."
"Wieso um Gottes Namen bist du dann hier, Uchiha?"

"Ich biete dir einen Deal an."
"Und ich lehne ab."
"Das kannst du nicht."
"Dann ist es kein Deal."

"Nenn es wie du willst.", erwidert Madara.

"Und worum geht es jetzt?", seufzt Saiya und schiebt sich zur Bettkante.

"Es interessiert mich nicht, was mit dir oder deinen Eltern passiert ist. Auch wenn wir es beide leugnen sind wir nun mal ältere Geschwister und machen uns Sorgen."

"Worauf willst du hinaus?", hackt Saiya nach.
"Izuna wollte niemanden sterben sehen und du Ichiros Tod.
Du warst allerdings auf der Kippe zwischen Leben und Tod. Ich habe aus dir eine Untote gemacht."

Saiyas Augen weiten sich perplex. Nur wird es nicht besser.

"Du wirst erst später davon etwas merken.", ergänzt Madara ruhig.
"Aber du kannst auf keinen Fall hier bleiben. Ich habe Flugtickets gekauft.
Nimm Izuna und verschwindet aus Japan. Der Flug geht um halb sechs. Pack deine sieben Sachen, verabschiede dich von deiner Schwester und richte den Senju irgendwie aus, dass du freiwillig gegangen bist."

Saiya fährt sich mit der Hand durchs Gesicht.
"Und was sollen wir dann machen?", fragt sie nach.
"Ich bin mir sicher, dass du neue Lebensziele finden wirst."

Die Uzumaki beißt sich auf die Lippe und grübelt angestrengt.
"Also hab ich noch knapp drei Stunden?"
"Genau."

Mit einem Ruck reißt sie sich die Infusion aus dem Arm und steht wackelig auf.

"Ich hasse dich.", stellt Saiya klar und Madara nickt.
"Mir egal."

Gegen 3:30Uhr morgens
Saiya steht am Bett ihrer Schwester und blickt auf die schlafende Ryoko.
Sie kniet sich zu ihr runter und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Du wirst es irgendwann verstehen, okay? Mito kümmert sich um dich... und auch die Senju. Du brauchst mich nicht zu mögen. Es tut mir leid, dass ich eine so schlechte große Schwester war."

Saiya hat trotz allem Mühe ihre Tränen zurückzuhalten und will gerade den Raum verlassen als sie etwas hört.
"Geh nicht...", murmelt Ryoko leise.

Einen Moment setzt Saiya der Herzschlag aus, doch wendet ihre Schwester sich mit ihrem Stofftier im Arm um.
Sie muss schlucken.
Hat ihre Schwester wirklich im Schlaf gesprochen oder war das nur ein Produkt ihrer Einbildung?

Sie verlässt das Zimmer und schleicht auf leisen Sohlen aus dem Haus ihrer Tante - wo Ryoko scheinbar wieder schläft, seitdem sie verschwunden ist.

Gegen 4Uhr morgens
Saiya kommt in die Nähe des Hauses der Senju. Dort brennt - wie erwartet - noch ein einziges Licht.
Sie greift nach Izunas Handy, das dieser zurückgelassen hatte.

Eine Nummer hat offensichtlich mehrfach versucht ihn zu erreichen. Tobirama.

Sie ruft zurück und nach dem ersten Klingeln nimmt dieser bereits ab.
"Izuna, wo bist du? Sag mir sofort, wo du und Saiya sind!"

"Ich bin es.", erwidert sie stumpf und am anderen Ende der Leitung wird es still.
"Izuna trägt keine Schuld. Ich habe meine Rache bekommen. Und jetzt verschwinde ich hier. Richte deinen Brüdern schöne Grüße aus. Danke, dass ihr mich nicht aufgegeben habt."
Saiya schluchzt.
"Und kümmer dich darum, dass Ryoko nichts passiert... und richte Mito meine Entschuldigung aus, ich habe überreagiert... sie und Hashirama sind bestimmt ein schönes Paar... die Halloweenfeier war auch schön... ihr wart alle so lieb und habt mich aufgenommen und... ich hab einfach alles... mit Füßen getreten. Ich kann keinem hier mehr ins Gesicht schauen..."

"Wo bist du?", ertönt Tobiramas Stimme zwischen Saiyas Schluchzern, doch sie beendet das Gespräch ohne ein weiteres Wort. Dann lässt sie das Handy am Straßenrand liegen.

Thirst for blood? - IzunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt