11. Kapitel

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Weil es ihn krank machte

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Weil es ihn krank machte...

Was bedeutete das? Ich hatte ihn nicht gefragt, denn allein schon, dass er mir so viel preisgegeben hatte, hatte mich gestern baff dasitzen lassen.

Auch wenn ich Mom gesagt hatte, dass ich nicht Darios Babysitter spielen würde, hatte sie mich am nächsten Morgen, kurz bevor ich zur Schule aufbrechen konnte, in die Küche geboten. «Die Schule weiß Bescheid. Dario ist informiert. Er muss mittags in die Cafeteria und sich etwas zu essen holen.»

Ich schüttelte meinen Kopf. «Denkst du, es ist schlau, ihn umgeben von verurteilenden Schülern dazu zu zwingen, wieder zu essen, Mom?» Sie winkte ab und lächelte sanft, «Er muss nicht direkt essen. Viel mehr soll er beginnen, Essen und Naschen mit einer guten Zeit zu verbinden. Ihm bereitet der Gedanke, etwas zu essen, ein sehr flaues Gefühl.» Weil es ihn krank machte. Aber warum machte es ihn krank? Tat es dies mental oder körperlich?

«Schau, du musst nicht an ihm kleben, aber gib mir wenigstens durch, ob er sich daran hält oder nicht.» Nein, hatte ich nicht sagen können. «Okay, aber ich bin da nicht so ein Fan von, Mom. Sein Problem ist ebenso so sein Geheimnis. Es wird den anderen Schülern auffallen, wenn er einfach dort sitzt und sein Tablett anstarrt.»

Daraufhin sank ihr Blick. «Noè, bis wir genauer wissen, woran wir dran sind und was Dario genau braucht, können wir nicht viel machen.

Tabea wartete auf mich und nicht weit von uns, waren Dario und Diego, die zusammen den Schulplatz betraten, aufgetaucht. Mein Herz sank tiefer als es die Titanic getan hatte, als ich Darios tiefe Augenringe und leeren Blick erkannte.

Diego redete mit ihm, doch Dario zeigte keinerlei Reaktion. Er sah krank aus. Kranker als krank und es kostete mich eine Menge ab, nicht zu ihm zu gehen und Mama Noè raushängen zu lassen.

Ich hatte es ihm gestern Abend noch ganz doll versprochen, dass ich von jetzt an wirklich die Klappe halten würde. Auch bedeutete dies, dass ich Mom nichts sagen durfte, wenn Dario sich nicht an die neuen Regeln hielt.

Taby war bereits auf dem neusten Stand und sah ebenfalls zum Italiener. «Er sieht miserabel aus. Bist du dir sicher, dass der einfach nur unterernährt ist?» Ich zuckte mit meinen Schultern. «Keine Ahnung. Wahrscheinlich konnte er nicht schlafen. Und vielleicht merkt er, wie sehr er eigentlich die Zigaretten braucht.»

Ich hatte das Gefühl recht zu haben, doch meine Vermutung zerfiel in tausende Teile, als ich zusah, wie Dario ein paar Zigaretten von seinem Schulkollegen schnorrte und eine anzündete. «Anscheinend nicht», meinte Taby nur und ich ließ meine Schultern einsacken.

Nicht dein Problem, Noè. Ich hatte es ihm versprochen. «Hätte ihn nie für'nen Rexi gehalten?» «Rexi?» Ich drehte mich verwirrt zu meiner Freundin um, als ich die große Eingangstür mit meinem Rücken aufschob. «Anorexia. Rexi.»

Mein Mund klappte empört auf. Das konnte sie doch nicht einfach so sagen. «Das ist eiskalt, Taby.» Sie lachte bloß auf. «Es ist nicht böse gemeint. Nur scheint er ja wirklich nicht, wie einer, der eine Essstörung haben könnte.»

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