45. Kapitel

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«Bis morgen?», fragte ich leise nach und legte meine Hände an Noès Seiten

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«Bis morgen?», fragte ich leise nach und legte meine Hände an Noès Seiten. Sie seufzte und schlang ihre Arme um meinen Hals. «Morgen nicht.» «Wieso? Musst du wieder lernen? Bleibst du länger in der Schule?» Das hatte sie in den letzten Wochen sehr oft getan, um den ganzen Stoff wieder aufzuholen, den sie wegen unserer Reise nach Tropea verpasst hatte. 

Sie wollte auf keinen Fall die Stufe wiederholen. Musste sie auch nicht. Sie hatte schon wieder alles im Griff. «Ich habe mich mit Melina, Arian und Rocco verabredet. Wir gehen auf die Wiese beim Marble und schließen ein Schulprojekt ab.» «Wieso beim Marble?» Ich ließ sie sachte los und richtete mich wieder vollkommen auf. Noè musste mich deswegen loslassen. 

«Weil das Wetter morgen schön sein soll und es sicherlich angenehmer ist, an der frischen Luft zu büffeln als in der Bibliothek.» Ergab Sinn. «Und du kommst danach nicht mehr?» «Ich weiß nicht, wie lange wir brauchen und ja... Vielleicht gehen wir danach noch was essen.» Ich konnte nur nicken und rümpfte meine Nase. Was essen... 

«Ist das nicht gut? Du siehst genervt aus.» Ich winkte nur ab und sah zu JJ, der mich musterte. Er wartete auf mich. Ich hatte gleich das dumme Gruppentreff. «Doch, doch. Nur schade, dass du nicht kommst. Ich schlag' hier drinnen fast die Zeit tot, wenn du nicht da bist.» Noè begann schüchtern zu lächeln und langte nach meiner Hand. 

«Dann schlag sie tot. Vielleicht vergeht sie dann schneller und du darfst endlich raus.» Diese Aussage entlockte mir ein kleines Lachen, doch ich musste leider wirklich zu diesem Meeting, was Noè auch wusste. Sie deutete JJ, dass sie jetzt gehen würde und fuhr mir einmal durch meine Locken, bevor sie sich ganz verabschiedete und zurück zum Empfang lief. 

Ihr Kopf blieb gesenkt und ihre Schultern sanken ein. Sie schaute nochmals kurz zurück zu mir, als sie von der Schwester am Empfang ihren Ausweis zurückkriegte und ich lächelte ihr entgegen. Doch als sie mir wieder den Rücken zuwandte und ging, zerfiel es direkt wieder. 

Bei der Wiese... Mit Rocco und Arian? Echt? Sie hatte mir gar nie von diesem Schulprojekt erzählt. Log sie mich an? «Alles gut?» JJ langte nach meinem Oberarm und leitete in Richtung Zimmer. Ich nickte nur. «Sicher?» «Man, ja!» 

Er folgte mir zu meinem Zimmer, wo ich mich wieder bequemer anzog. «Du musst mich nicht zum Meeting bringen. Ich weiß, wo ich lang muss.» Er seufzte und versperrte mir sogar den Weg, als ich gehen wollte. «Ist es, weil sie morgen nicht kommt?» «Was?» 

«Ja, du bist wütend.» Ich verdrehte nur meine Augen. «Nein, sie lässt ja öfters Tage aus. Sie hat auch noch ein eigenes Leben. Sie muss mich nicht immer in der Klapse besuchen kommen.» JJ beharrte auf Blickkontakt, weshalb ich ihm in die Augen schaute und als er mir endlich glaubte, ließ er mich durch. 

Das Meeting war genauso öde, wie ich es mir vorgestellt hatte und anders war es auch nicht als sonst. «Und du, Dario? Wie geht's dir? Deine Entlassung naht.» Alle Augen lagen auf mir und ich konnte nur mit den Schultern zucken. JJ war kurz vor dem Meeting bei Bianca geblieben, um mit ihr zu reden. «Den Umständen entsprechend gut.» «Definiere gut.» «Ich will mich nicht umbringen.» Mick lachte leise auf. 

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