30. Kapitel

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Roxy kratzte an der Badezimmertür

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Roxy kratzte an der Badezimmertür. Ich hatte sie ausgesperrt. Keine Angst, den Drogentest hatte ich mit Bravour gefälscht und umgangen. War keine saubere Angelegenheit gewesen, aber ich wusste, dass ein positiver Test mit Strafen ergänzt wurde. Die anderen hatten diese schon erlebt, weshalb sie mich davor gewarnt hatten. Sie meinten, es wäre schlauer, einfach wirklich mit dem Zeug aufzuhören...

«Dario?» Lex klopfte an der Tür und Roxy begann laut zu winseln. «Alles okay?» Ich hatte den Mund verzogen und spülte meinen Unterarm mit warmen Wasser ab. «Alles gut.» «Sicher? Du bist schon ziemlich lange im Bad.» «Willst du mir meine Rechte für Körperpflege jetzt auch noch nehmen?» Lex lachte auf und ich konnte hören, wie er Roxy etwas von der Tür wegschob.

«Roxy reißt bald die Tür nieder. Sicher, dass alles gut ist?» Leise zischend langte ich nach einem Handtuch und presste es mir auf den rechten Unterarm. «Ja, alles gut.» «Du lässt das Wasser aber schon ziemlich lange laufen...» «Etwas Kreislaufprobleme. Sonst alles gut.» «Hast du dich erbrochen?» «Nein.»

Meine Sicht war etwas verschleiert und flimmerte vereinzelt schwarz auf. Mist, ey... «Bist du verletzt?» Ich sah auf und vor mir in den Spiegel. «Nein.» Das eben noch weiße Handtuch färbte sich mit der Sekunde rot. «Mach die Tür auf.» «Es ist alles gut.» «Wenn alles gut ist, kannst du die verdammte Tür aufmachen und mir das ins Gesicht sagen.»

Ich verdrehte meine Augen und machte den Wasserhahn aus. Ich hörte ein Rauschen und mein Nacken war mit einem Schweißfilm bedeckt. «Gib mir ein paar Minuten. Ich muss mich kurz hinsetzen.» «Brichst du zusammen? Brauchen wir einen Arzt?» Er klopfte doller gegen die Tür und ich versuchte mich am Riemen zu reißen.

Ein paar tiefe Atemzüge. Mehr brauchte ich nicht. Ich hörte wieder Roxys Krallen an der Tür und wie Lex den Schlüssel fürs Bad holen ging. Der Typ hatte so einen speziellen Gang. Es war fast schon ein Stampfen. Ich zog mich wieder auf die Beine, langte nach meinem Pullover und zog ihn mir hastig über.

Meine Ärmel bedeckten meine Hände und ich schaute um mich. Wo konnte ich das Handtuch hintun? Mein Blick blieb am Fenster hängen. Verdammte Scheiße, ich konnte nicht glauben, dass ich so eine Scheiße tat, aber eine andere Wahl blieb mir nicht. Ich öffnete es einen Spalt und quetschte das Handtuch raus, bis es runter in den Garten fiel.

Ivys Nagelschere lag wieder in ihrem Etui und ich konnte keine Blutspuren mehr finden. Es sah alles okay aus. Ich hörte das Schloss drehen und kurz später ging die Tür auf und ein besorgter Lex trat vorsichtig ein. «Dario?» «Hmm?» Ich schwankte ein wenig, doch das war nur der Kreislauf.

«Hast du schon etwas Wasser getrunken?» Ich nickte und ließ diesen Berg von Typen nach meinem Handgelenk greifen. Er führte mich in mein Zimmer und dann zu meinem Bett. «Kommt das vom Essen? Hast du wieder nichts gegessen?» «Doch, doch. Du warst ja da, als ich es geholt habe.» Aber er war nicht dabei gewesen, als ich es in den Müll gekippt hatte.

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