6. Kapitel

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Ich wäre Dario schon lange ins Bad gefolgt, wenn da nicht mein Handy geklingelt hätte

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Ich wäre Dario schon lange ins Bad gefolgt, wenn da nicht mein Handy geklingelt hätte. Am Hörer war Dad, der eine sehr unwillkommene Bitte hatte. Jetzt echt nicht, Dad. Ich wollte zu Dario. Er hatte mein Handy auch gehört und nur den Kopf geschüttelt. 

Wir hatten die letzten Monate festgestellt, dass das Universum etwas gegen uns hatte. Immer, wenn wir unsere Zweisamkeit genießen wollten, preschte jemand dazwischen. Zufälligerweise immer mein Dad oder Roxy. Die beiden... Ich liebte beide, doch-, man, ihr versteht mich schon. 

«Könntest du das für mich tun?» Ich biss mir nachdenklich auf die Unterlippe und seufzte, «Klar, aber wir sind gerade erst aufgestanden.» «Es ist dringend, Noè. Tony braucht das Zeug.» «Okay, klar. Ich bring's ihr schon.» Mein Vater bedankte sich und ich warf mein Handy genervt in mein Bett, als ich den Flur runter ins Bad schlenderte. 

Dario sah sich seine Piercings im Spiegel an. Das Neue am Ohr machte ihm das Leben schwer. Es wollte einfach nicht abheilen. Ich redete vom Industrial. Er hatte echt Pech. «Lass mich raten; er will was von uns.» Ich nickte nur und hüpfte hoch auf den Rand des Waschbeckens, um Rio bei seinen Taten zuzuschauen. «Wir sollen Tony dringend was bringen. Die haben eine Drogenhütte gestürmt. Etwas außerhalb vom Dorf.» 

«Wie dringend?» «Nicht dringend genug, um uns zu unterbrechen», trällerte ich und streckte meine Hände, nach meinem Freund aus, um ihm zu deuten, dass er näherzukommen hatte. Was ein Wunder, er hörte auf mich. «Oh oh, wer hat gesagt, dass ich das ernst gemeint habe?» Seine rechte Augenbraue sprang verspielt in die Höhe und er deutete auf die Badezimmertür, die ich hinter mir zugezogen hatte. «Viel Spaß beim Holzanschauen.» 

Er hob mich vom Waschbecken runter und drehte mich zur Tür. «Ist das deine Rache?» «Vielleicht.» Ja, ich hatte ihn mal dasselbe tun lassen. «Das ist nicht fair.» «Wieso?» «Ich habe-» «Will ich nicht hören.» Ich sah im Augenwinkel, wie Darios Oberteil im Waschbecken landete und als ich den Duschvorhang hörte, biss ich mir verkrampft auf die Unterlippe, weil ich mich fragte, ob er mich jetzt nur verarschte oder wirklich mit Hose in die Dusche steigen wollte. 

Aber nein, Sekunden später landeten die restlichen Kleidungsstücke neben mir auf dem Boden. Er genoss das Karma, das mich eingeholt hatte, mit vollen Zügen. «Das ist nicht okay, Dario.» «Wieso? Du hast dasselbe getan. Ich durfte auch nicht gucken.» 

«Du hättest schon. Ich hab's damals einfach nicht ausgesprochen.» «Hab' ich jetzt ja auch nicht.» «Was heiß-» Ich erschrak mich zu Tode, als sich nasse Hände um meinen Bauch schlangen. Etwas überrumpelt mit der Tatsache, dass ich nicht wusste, ob der Idiot wirklich nackt hinter mir stand, hörte ich auf zu atmen. 

«Komm, ich helf' dir», zog er mich auf, als er mich zu sich umdrehte. Ach du Scheiße, er hatte ein Handtuch um. Zum Glück, alter. Ich hätte sonst nicht mehr gewusst, was ich tun sollte. «Deine Stimmungsschwankungen sind lebensgefährlich», flüsterte ich gebrochen und außer Atem, als Lio mir mein Shirt über den Kopf zog und mich am Saum meines Slips näher an sich heranzog. 

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