24. Kapitel

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"Was sollen wir heute noch so machen?" Lilia zuckt nur mit den Schultern, schaut auf ihren Wecker. 11.37 Uhr. Leise seufzend dreht sie sich in Merans Armen herum, bis sie ihn ansehen kann.
"Schlag was vor." Meran lacht leise auf. Grinst sie an.
"Einfallslos oder zu faul Nachzudenken?" Erneut zuckt sie mit den Schultern.
"Beides." Wieder lacht Meran, setzt sich auf.
"Ich kenne mich hier noch nicht so wirklich aus, also liegt es an dir!" Er grinst sie überlegen an. Schließlich hat er recht. Außer der Stadt kennt er nnoch nicht viel hier. Murrend legt Lilia sich wieder hin, dreht ihm den Rücken zu.
"Dann schau im Internet ob du was findest, mir egal." Meran seufzt leise. legt sich langsam zu Lilia und nimmt sie in den Arm.
"Sei doch mal ein bisschen netter zu deinem Freund." Sie schaut kurz auf, zieht eine Augenbraue hoch und legt den Kopf wieder hin.
"Nö." Meran zieht gespielt beleidigt einen Schmollmund, doch Lilia sieht das natürlich nicht. Und genau deshalb, legt er seine Häbde an ihre Taille und beginnt sie zu kitzeln. Lilia quietscht vor Schreck auf, tritt unkontrolliert um sich und windet sich lachend unter seinen Händen.
"Hör auf.. Meran.. Lass das!!", bekommt sie zwischen dem Lachen heraus und zu ihrem Glück lässt er auch recht schnell von ihr ab.
"Ist ja schon gut." Noch immer muss sie ein wenig lachen.
"Wir fahren erstmal in die Stadt, dort fällt mir bestimmt was ein. Und es ist besser als hier herum zu hocken."

"Bist du dir sicher?" Meran sieht sie fast ängstlich an. Lilia schaut auf, betrachtet das Eingangstor des Friedhofs und atmet tief ein. Dann sieht sie zu Meran. Zwingt sich zu einem leichten Lächeln.
"Ja. Ich war ihn seit der Beerdigung nicht mehr besuchen. Ich hatte immer Angst." Sie senkt ihren Blick wieder, greift jedoch nach Merans Hand.
"Ich habe mich deshalb so schlecht gefühlt. Aber mit dir schaffe ich das." Meran lächelt leicht. Drückt ihre Hand ein wenig und fordert sie auf weiter zu laufen. Durch das Tor, auf den Friedhof. Die Idee, ihren verstorbenen Freund zu besuchen, kam Lilia als sie in der Stadt waren und an seinem Elternhaus vorbeifuhren. Danach wollte sie unbedingt hin. Mit Meran. Und nun sind sie hier. Obwohl es kein typischer Pärchenausflug ist, ist es trotzdem ok für ihn. Er weiß genau, dass es der erste Schritt zur Besserung ist, sich seinen Ängsten zu stellen. Und er ist unheimlich stolz auf Lilia, dass sie das tun will. Doch ein wenig Angst hat er schon. Schließlich weiß er, wie sie auf das Thema reagiert.
Schweigend laufen sie über das Gelände, an unzähligen Gräbern vorbei. Lilia läuft gezielt zu einem Platz, schaut sich nicht einmal um, um sich zu orientieren. Es hat ihr gereicht, am Tag seiner Beisetzung diesen Weg zu gehen. Er hat sich in ihr Gehirn gebrannt. Der letzte Weg von Casey. Stille Tränen steigen in ihren Augen auf und zum ersten Mal akzeptiert sie sie. Sie drückt Merans Hand etwas fester und er beginnt ihr mit dem Daumen über den Handrücken zu streichen. Angst macht sich in Lilia breit, als es nur noch wenige Schritte bis zu seinem Grab sind. Doch noch bevor sie es erreichen, bleibt Meran plötzlich stehen und zieht Lilia ebenfalls zurück.
"Was wollt ihr denn hier?!"

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