37. Kapitel

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"Möchtest du noch mit zu mir kommen?" Perplex sieht Lilia zu Meran. Sie stehen bereits vor seinem Haus. Kurz denkt sie nach. Eigentlich möchte sie sich zuhause ein wenig ausruhen, doch auf der anderen Seite will sie Meran nicht enttäuschen. Sie verzieht leicht den Mund, fällt jedoch eine Entscheidung.
Gerade als sie den Mund aufmacht um zuzusagen, beugt Meran sich zu ihr herunter und legt seine Lippen auf ihre. Doch anders als am
Morgen, verharrt er länger so. Zieht Lilia an sich und auch sie krallt sich an seinem Shirt fest. Dieser Kuss ist nicht so süß und weich wie der am Morgen, sondern viel leidenschaftlicher. Viel zu früh weicht Meran wieder zurück, sodas Lilia ihn mit ihrem Blick aufmerksam verfolgt. Er lächelt, seine Wangen ziert jedoch ein leichter, ungewöhnlicher Rotschimmer.
"Geh' erstmal nachhause und leg' dich ein bisschen hin, du siehst fertig aus." Eigentlich würde sie das als Beleidigung sehen, doch sie achtet mehr darauf, das Meran sich eher um sie, als um sein eigenes Wohl oder seinen Willen sorgt. Er beugt sich nochmals zu ihr herab, küsst sie dieses Mal jedoch nur kurz, süß. So wie am Morgen.
"Schreib mir später." Lilia nickt mit einem Lächeln auf den Lippen und wartet noch, bis Meran in seinem Haus verschwunden ist. Dann macht auch sie sich auf den Weg nachhause. Das dauert natürlich nicht lang und nachdem sie das Haus betreten hat, geht sie auf direktem Weg in ihr Zimmer. Bevor sie sich auf ihr Bett wirft, zieht sie noch schnell ihre Schuhe aus und schaltet leise Musik an. Mit dieser im Hintergrund schläft sie dann auch recht schnell ein.

Durch das Klingeln ihres Handys wird sie unsanft aus dem Schlaf gerissen. Sie vermutet das es Meran ist, der ungeduldig auf eine Nachricht von ihr wartet. Ohne auf das Display zu schauen, nimmt sie an.
"Du hast mich geweckt, du Vollidiot.", brummelt sie, noch immer im Halbschlaf, in den Hörer.
"Äh, ehm, Entschuldigung...", kommt es leise, fast schon verunsichert von der anderen Seite. Lilia wird hellhörig. Normalerweise lacht er sie aus oder gibt ihr eine freche Antwort, aber doch nicht sowas. Sie nimmt das Handy vom Ohr und schaut auf das Display. 'Cayden' steht darauf. Zunächst ist sie verwirrt. Woher hat er ihre Nummer? Doch dann fällt ihr ein, dass sie sie ihm nach Schulschluss gegeben hatte. Sofort ist sie wach.
"T-Tut mir leid, ich dachte das Meran anruft, ich hab nicht gesehen das du das bist, ich wollte-" Sie bricht ab, als sie ein leises Lachen hört.
"Schon gut.", kichert Cayden. "Ich hab dir einige Nachrichten geschrieben, aber da du nicht geantwortet hast, hab ich gedacht ich ruf mal an. Ich wollte dich nicht wecken." Noch immer klingt er belustigt.
"Achso, tut mir leid. Auch dafür das ich dich einen Vollidioten genannt habe.. ehm.. Was gibt's denn?" Lilia versucht schnellstmöglich das Thema zu wechseln. Möchte das unbehagliche Gefühl loswerden.
"Naja, ich wollte dich fragen ob wir uns vielleicht treffen könnten, doch als zunächst keine Antwort kam, hab ich mich auf den zu dir Weg gemacht. Und, naja.. Also ich steh' gleich vor deiner Haustür." Wieder hört sie ihn kichern, dieses Mal jedoch eher verlegen als amüsiert. Für einen kurzen Moment gefrieren ihre Gesichtszüge. Damit hat sie nicht gerechnet. Hastig springt sie auf und schaut in den Spiegel. Ihre Haare gleichen nahezu einem Vogelnest, verwuschelt und voller Knoten.
"Äh, ok, ich mach mich schnell fertig und komm dann raus." Ohne auf eine Antwort zu warten, legt sie auf und beginnt ihre Haare zu entwirren.

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